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The Hidden Blade - Filmposter
Original Title:
Kakushi ken oni no tsume

Japan 2004

Genre:
Drama

Director:
Yoji Yamada

Cast:
Masatoshi Nagase
Takako Matsu
Hidetaka Yoshioka
Yukiyoshi Osawa
Tomoko Tabata
Kunie Tanaka
Chieko Baishô
Reiko Takashima
Sachiko Mitsumoto


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The Hidden Blade

Story: Munezo Katagiri (Masatoshi Nagase) und Samon Shibada (Hidetaka Yoshioka) verabschieden sich von dem Samurai Yaichiro Hazama (Yukiyoshi Osawa), der nach Edo geschickt wird. Samon soll bald die Schwester Katagiris heiraten und Katagiri scheint ein Auge auf sein Hausmädchen Kie (Takako Matsu) geworfen zu haben. Drei Jahre später ist Kie jedoch an einen reichen Händler verheiratet. Katagiri trifft sie zufällig wieder und erfährt, wie schlecht sie von ihrer neuen Familie behandelt wird. Als sie sogar für Monate todkrank im Bett liegt, nimmt sie Katagiri zu sich nach Hause und pflegt sie wieder gesund. Aus Dankbarkeit arbeitet sie erneut für ihn als Hausmädchen. Doch wegen seines Verhaltens gibt es unschöne Gerüchte. Es wird allerdings noch schlimmer, als es zu einem Verrat innerhalb des Clans kommt. Hazama soll gegen den Clan intrigiert haben und wird gefangengenommen. Kurze Zeit später flieht er jedoch und Katagiri, der niemals zuvor sein Schwert auf einen Menschen gerichtet hat, soll sich in einem Duell gegen ihn stellen.

Kritik: Es ist unmöglich, nicht die Parallelen zu "The Twilight Samurai" zu sehen. Tatsächlich scheint sich "The Hidden Blade" der gleichen Geschichte anzunehmen und seinen Fokus auf den Einfluss der westlichen Mächte, die mit ihren Schusswaffen eine immer größere Rolle im sich wandelnden Japan spielten, zu verlagern und überdies sein Augenmerk noch mehr auf die wachsende Bedeutungslosigkeit der Samurai zu legen. Für sich genommen, ist der Film ein kleines Juwel, aber auch im Vergleich zu "The Twilight Samurai" gibt es hier noch genügend Neues zu entdecken. Und vielleicht sind es auch gerade die Parallelen, die es einem ermöglichen, sich in Regisseur Yoji Yamadas Welt sofort heimisch zu fühlen. In jedem Fall ist diese Fortsetzung ein großartig subtiler Samurai-Streifen.

Es kann nicht oft genug wiederholt werden, dass Regisseur Yamada in seiner Samurai-Trilogie (zu der auch "Love and Honor" gehört) eigentlich weg vom traditionellen Chambara-Film möchte. Dementsprechend sollten sich Actionfans woanders umsehen. Hier gibt es keine aufregenden Schwertkämpfe, vom kleinen Showdown einmal abgesehen. "The Hidden Blade" möchte hinter die Kulissen schauen und auf subtile sowie sehr gemächliche Weise den Unsinn innerhalb des Weges der Samurai aufzeigen, der sich dadurch auftut, dass der Westen mit einem neuen Lebensweg Einzug in die japanische Gesellschaft hält. Gleichzeitig wird aber auch gezeigt, dass der Westen nicht weniger lächerliche Traditionen hat, die nun plötzlich übernommen werden müssen, da diese wenigstens einen Vorteil haben: Sie sind effektiv.

In einer bezeichnenden Szene soll einem Haufen von Hinterwald-Samurai militärischer Drill beigebracht werden. Nur sieht es niemand ein, auf Kommando "Rechts um" sich auch wirklich zackig zu bewegen. In immer wieder humoristisch angehauchten Szenen werden die neuen Methoden des Westens gegen die Japans gestellt. So sprintet ein Samurai auf äußerst ästhetische, aber langsame Weise hinter seinem Lehrer hinterher, der einfach nur so schnell rennt, wie er kann, ohne auf irgendetwas anderes zu achten. Aber nicht nur das ist effektiver, auch die Schusswaffen, mit deren Umgang es anfangs noch erhebliche Schwierigkeiten gibt, sodass gerade beim Bedienen einer großen Kanone bei einer Vorführung alle wie wilde Hühner durcheinander rennen, sind den Schwertern der Samurai überlegen. Die alten Herrscher sträuben sich gegen die Neuerungen, aber wer überleben will, muss sich anpassen.

Katagiri ist jemand, der sich inmitten des Wandels befindet und dennoch anfangs unberührt von ihm bleibt. Die Zeiten, in denen er lebt, erlauben es ihm, ein recht ereignisloses Leben zu führen, doch plötzlich findet er sich in einem Kampf zwischen bestehendem System und Revolutionären wieder. Er bekommt am eigenen Leib die Scheinheiligkeit seiner Vorgesetzten zu spüren und folgt mehr dem Weg der Samurai als diese, auch wenn er am liebsten nie sein Schwert ziehen würde. Katagiris Verständnis von Ehre und Treue zwingt ihn schließlich auch dazu, gegen seinen ehemaligen Freund in ein Duell zu ziehen. Doch schreckt er auch nicht davor zurück, Ungerechtigkeiten zu verfolgen und seine Stimme gegen seine Vorgesetzten zu erheben, wenn ihm etwas nicht passt, obwohl ihm das den Kopf kosten könnte.

Eine schöne unschuldige Liebesgeschichte rundet den Film ab, so ist Katagiri nach Jahren immer noch nicht verheiratet, da er eigentlich auf Kie wartet. Aber sowohl in diesen Belangen als auch bezüglich anderer Aspekte der Geschichte geht Regisseur Yamada äußerst subtil vor. Seine Bilder sind einfach, aber wunderschön anzusehen, die Charaktere äußerst lebendig und mit Katagiri kann man zu jeder Zeit sympathisieren. "The Hidden Blade" kann jedoch durchaus auch etwas zu langatmig werden für jene, die sich auf das Tempo des Films nicht einlassen können. Tatsächlich ist es aber Yamadas größte Stärke, dass er dieses Manko kaum spüren lässt, da seine Geschichte eine solche große Intensität aufbaut, dass man gebannt vor dem Bildschirm sitzt. Darüber hinaus gibt es auch noch ein paar kleine Überraschungen, die dieses ruhige und angenehm berührende Drama ebenso wertvoll machen, wie die anderen beiden Filme der Reihe.

(Autor: Manfred Selzer)
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