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Original Title:
Long men fei jia

China 2011

Genre:
Wuxia, Action

Director:
Tsui Hark

Cast:
Jet Li
Zhou Xun
Aloys Chen Kun
Guey Lun-Mei
Mavis Fan
Li Yuchun
Fan Siu-Wong
Sheng Chien
Gordon Liu


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The Flying Swords of Dragon Gate

Story: Zhao Huai'an (Jet Li) kämpft gegen die korrupten Eunuchen des Herrschers. Als er die östliche Leitung des Landes fast lahm gelegt hat, wird der Anführer der westlichen Leitung Yu Huatian (Aloys Chen) auf ihn aufmerksam. Ein aus dem Palast entflohenes Dienstmädchen, Su Huirong (Mavis Fan), soll angeblich von Zhao beschützt werden. Tatsächlich handelt es sich bei dem Beschützer um Ling Yanqiu (Zhou Xun), die sich nur für ihn ausgibt. Ling flieht mit Su zum Dragon Gate, wo die beiden in einer Herberge unterkommen. Dort wartet bereits die rechte Hand Yus (Sheng Chien) mit seinen Männern auf sie. Ebenfalls anwesend sind aber die Tatarenprinzessin Buludu (Guey Lun-Mei) und die Kämpferin Gu Shaotang (Li Yuchun) mit ihrem Begleiter Wind Blade, der Yu Huatian zum Verwechseln ähnlich sieht. Anscheinend gibt es einen geheimen Schatz, den die Tataren an sich reißen wollen, doch auch die anderen Parteien haben ihre persönlichen Ziele. Kurz bevor ein verheerender Sandsturm aufzieht, betritt auch der echte Zhao Huai'an die Herberge und es kommt zur unausweichlichen Konfrontation.

Kritik: Chinas erster komplett in 3-D gedrehter Wuxia-Film kommt von Altmeister Tsui Hark. Bei dem Film handelt es sich um ein Remake von King Hus "Dragon Gate Inn" aus dem Jahre 1966 bzw. von der ebenfalls von Tsui Hark produzierten Fortsetzung/Remake aus dem Jahre 1992. Tsui besteht darauf, dass es sich eher um eine Neuinterpretation der Geschichte handelt, aber das ist auch vollkommen egal, da die Geschichte leider eine Nebenrolle spielt. Bildgewaltige CGI-Effekte und Action stehen im Vordergrund. Unglücklicherweise sorgen leblose Charaktere, etliche Logikfehler (ja, selbst in einem Fantasystreifen können diese stören) und ein lieblos geschriebenes Drehbuch dafür, dass man weitaus weniger Spaß mit diesem Film hat, als es möglich gewesen wäre.

Die größte Stärke von "The Flying Swords of Dragon Gate" sind wohl die 3-D Effekte und ausgerechnet in den Genuss dieser konnte ich nicht kommen. Wer allerdings die Technik zuhause hat, wird wohl mit den beeindruckenden Kamerafahrten und fliegenden Messern sowie Schwertern einiges geboten bekommen. Chuck Comisky, der für die Effekte in "Avater" mit verantwortlich war, wurde von Tsui Hark extra hierfür mit an Bord geholt. Ohne den vollen 3-D-Spaß wirkt die Welt in diesem Wuxia-Film jedoch äußerst künstlich. Regisseur Hark hatte schon immer viele gute Ideen, aber bei der Umsetzung ergeben sich leider auch immer wieder einige Probleme. Vor allem hier stören viele Slow-Motion-Sequenzen und augenwischendes Posieren vor der Kamera. Richtige Action sucht man hier vergebens, vieles ist schlichtweg Illusion.

Eine Illusion, in die viel Geld gesteckt wurde, doch bei der Imaginationsweite des Regisseurs wäre noch einiges mehr nötig gewesen. Vielleicht hätte er nicht unbedingt Jet Li für die Hauptrolle engagieren sollen, der ihn stolze 12 Millionen Dollar gekostet hat und dafür vom Drehbuch schrecklich vernachlässigt wird. Tsui Hark lässt zweifellos seine Fantasie spielen und gerade das Finale mit dem Sandsturm kann sich wirklich sehen lassen, aber es stört, dass sich "Flying Swords" wie ein bombastischer Hollywood-Film anfühlt mit ungefähr genauso viel Tiefgang. Dementsprechend muss ganz ehrlich gesagt werden, dass dieser Film auf internationaler Ebene gute Chancen haben mag, aber Filmfans enttäuschen wird. Von ein, zwei netten Wendungen abgesehen, kann die Geschichte keinesfalls lange interessant bleiben, und durchschaut man das Blendwerk der Effekte, bleibt wirklich nicht mehr viel.

Ebenfalls ungemein ärgerlich ist der Umstand, dass wir hier kein richtiges Kung Fu bekommen. Wildes Herumgespringe, wobei in mehr als der Hälfte der Zeit die Figuren komplett am Computer kreiert wurden, viele Spezialeffekte und elegante Bewegungen, in denen keine Essenz steckt, lassen den Martial Arts Fan nur müde lächeln. Ist Jet Li tatsächlich so alt geworden, dass er nicht einmal ein paar ordentliche Kampfszenen drehen kann? Nein, vielmehr ist das einfach der neue moderne Stil, so scheint es. Viele Computereffekte und bunte Farben. Merkwürdig, denn ansonsten erweist sich der Film als ziemlich alberne Rückkehr zum 90er Jahre Wuxia. Und ausgerechnet da stecken dann auch die Stärken des Films. Ein gewisses Nostalgie-Gefühl kann man nicht leugnen, doch "New Dragon Gate Inn" ist um Längen besser.

Die Bilder sind wunderschön anzusehen, gerade die Aufnahmen der Wüste können begeistern, jedoch drängt sich der Soundtrack zu aggressiv in den Vordergrund und mag nicht wirklich passen. Ebenfalls auffallend ist dabei, dass der Film keine durchgängige Struktur hat. Oft hat man das Gefühl, dass der Film einfach von einem Set zum nächsten springt. Die flachen Charaktere bieten auch nichts Besonderes. Zhou Xun ("Painted Skin") gibt sich Mühe, aber tatsächliche Stars des Films sind merkwürdigerweise die Nebencharaktere, die alle interessanter sind als Xun und Li zusammen. Besonders Aloys Chen (ebenfalls in "Painted Skin") und Guey Lun-Mei ("Secret") als taffe Tataren-Anführerin sind sehr charismatisch.
Tsui Hark liefert hier seichtes Popkorn-Kino ab, das jeden wahren Wuxia-Fan enttäuschen muss. Vielleicht stehe ich damit auch alleine da. Tsui kann es aber eindeutig besser. Besitzer eines 3-D Fernsehers dürfen der Wertung aber gerne einen Punkt hinzuaddieren.

(Autor: Manfred Selzer)
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