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The Butcher, the Chef and the Swordsman - Filmposter
Original Title:
刀见笑
Dao jiàn xiào

China 2010

Genre:
Comedy, Wuxia

Director:
Wuershan

Cast:
Liu Xiaoye
Kitty Zhang
Ando Masanobu
Senggerenqin
Xie Ning
Ashton Xu
You Benchang


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The Butcher, the Chef and the Swordsman

Story: Chopper (Liu Xiaoye) ist ein Fleischer und verliebt sich in Madam Mei (Kitty Zhang), als er diese in einem Bordell sieht. Er spart all sein Geld und erscheint schließlich bei ihr, doch Big Beard (Senggerenqin), ein furchterregender Kämpfer, hat bereits Anspruch auf sie. Chopper will sich nicht entmutigen lassen und Madam Mei für sich gewinnen. Da trifft es sich gerade recht, dass er einem verrückt gewordenen Koch (Ando Masanobu) über den Weg läuft, der ein äußerst mächtiges Fleischerbeil bei sich trägt. Allerdings hat dieses Beil eine lange Geschichte, denn der Koch wollte es benutzen, um den Eunuchen Liu (Xie Ning) umzubringen und Rache für seine getötete Familie zu nehmen. Das Beil ist aber nicht dafür bestimmt, irgendjemanden zu töten. In Wirklichkeit ist es aus dem Stahl tausender Waffen bekannter Krieger geschmiedet und der Schwertkämpfer Dugu Cheng (Ashton Xu) hatte den legendären Schmied Fat Tang (You Benchang) dazu gezungen, aus jenem Stahl eine Waffe zu fertigen. Doch das Fleischerbeil scheint einen eigenen Willen zu haben...

Kritik: Einer der originellsten chinesischen Filme der letzten Jahre ist sicherlich dieses abgedrehte und sich jeder Definition entziehende Debütwerk von Wuershan. Im Grunde genommen eine Komödie, arbeitet der Film drei Geschichten ab, die ineinander verschachtelt sind und alle ein mächtiges Fleischerbeil als Verbindungsglied haben. Die Geschichte basiert auf einer Kurzgeschichte von An Changhe und erweist sich dank intelligenter Wendungen als qualitativ weitaus anspruchsvoller, als man es erwartet hätte. Alles in allem kann der Film auch mit seinem visuellen Charme punkten, fraglich bleibt dennoch, warum der Grundton des Films mit seinen lustigen Spielereien manchmal etwas zu viel über die Strenge schlagen muss.

"The Butcher, the Chef and the Swordsman" erzählt drei Geschichten, die alle auf anderen Zeitebenen stattfinden. Während die Geschichten ineinander verwoben sind, gibt es auch noch weitere Erzählungen innerhalb dieser Erzählungen. Der Einfallsreichtum des Regisseurs scheint dabei keine Grenzen zu kennen. Einmal wird die Vorgeschichte mit einer schlechten Animation erzählt, ein anderes Mal wird der Eindruck erweckt, dass wir ein altes Video aus Jahren kurz nach der Stummfilmzeit zu sehen bekommen. Das klappt alles sehr gut und kann sogar begeistern, wären da eben nicht auch jene Ideen, bei denen durch computeranimierte Unfallrekonstruktion ein Ereignis repatuliert oder der Showdown wie ein Videospiel-Fight visualisiert wird. Das passt einfach nicht.

Da wir andauernd durch irgendwelche Zeitebenen springen, könnte man befürchten, dass man schnell den Überblick verlieren kann. Doch dem ist nicht so, denn Regisseur Wuershan stellt in jede seiner Erzählungen eine andere Farbgebung in den Vordergrund. Während diese in der ersten Geschichte sehr bunt ist, kommt die letzte mit sehr grauen Farbtönen aus. Darüber hinaus werden die Geschichten aber auch durch Überschriften eingeleitet. Ein großes Plus verdient die Kinematografie und der visuelle Einfallsreichtum. Das einzige, was wie gesagt nicht immer funktioniert, ist die Verbindung von Altem und Neuem. Eine humoristische Wuxia-Geschichte mit modernen Computeranimationen durch den Kakao zu ziehen, funktioniert eben nicht, wenn der Film sich trotz seines Humors tatsächlich im Grunde als Wuxia-Film sieht.

Ebenfalls auffallend ist der moderne und hippe Soundtrack, der allerdings auch eine Abwandlung von Bizets "Carmen" beinhaltet. Merkwürdigerweise kann die Musik aber den Film zusammenhalten und seinen ungewöhnlichen Grundton präzisieren. "Butcher, Chef and Swordsman" möchte vor allem Spaß machen und nicht zu ernst genommen werden. Das zeigt sich auch in Liu Xiaoyes aufgedrehtem Schauspiel, das durchaus zum Schmunzeln bringen kann. Die anderen Geschichten, gerade die um den Koch, sind dagegen etwas ernster, bzw. der Humor kommt etwas subtiler daher. Nun ja... auch nicht immer, so landet der Eunuch schließlich im Plumpsklo. Dabei ist das sogar eine der weniger abgedrehten Szenen. Der Humor muss durchgängig als hit-or-miss verstanden werden.

Obwohl Parallelen zu Zhang Yimous "A Woman, a Gun and a Noodle Shop" zu erkennen sind, ist "The Butcher" doch eindeutig der bessere Film, da sein Humor zwar ähnlich - wie sagen wir es am besten? - chinesisch ist, aber man sich nach einiger Zeit ohne Probleme auf diesen eingestellt hat und seinen Spaß haben kann. Ja, nach gut zwanzig Minuten des Befremdens, denn sowas wie diesen Film hat man einfach noch nicht gesehen, lässt einen Wuershans Werk sogar nicht mehr los. Warum der Film im Endeffekt so gefallen kann, ist schwierig zu sagen, denn vieles passt hier wie gesagt nicht zusammen. Doch selten hat man solch einen (visuellen) Ideenreichtum gesehen wie hier. Alleine dafür bekommt der Film einen Daumen nach oben. Außerdem macht er einfach Spaß, sofern man sich auf ihn einlassen kann. Merkwürdig bleibt aber, dass ausgereichnet Fox International den Film mitproduziert hat. Beim typisch westlichen Publikum wird der Film nämlich wohl kaum Begeisterungsstürme auslösen können.

(Autor: Manfred Selzer)
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