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Original Title:
Gusha no bindume

Japan 2004

Genre:
Horror, Sci-Fi

Director:
Hiroki Yamaguchi

Cast:
Luchino Fujisaki
Yoshiichi Kawada
Ryosuke Koshiba
Kae Minami
Yuuka Nakabo
Ikuma Saisho
Yuuna Sotohara


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The Bottled Fools

aka Gusher no Binds me; Hellevator

Story: Die Menschheit ist nach einer Katastrophe gezwungen unter der Erde zu Leben. Die Menschen leben in einem Überwachungsstaat einer Gesellschaft, deren Schulen, Büros und Einrichtungen je nach Gebiet auf verschiedene Stockwerke verteilt sind. Luchino (Luchino Fujisaki), ein junges College-Mädchen, lebt in dieser Gesellschaft und hat eine Vorliebe für Zigaretten, die in dem Überwachungsstaat verboten sind.
Als sie beim Rauchen erwischt wird, flieht sie zu einem der Aufzüge, die als Transportmittel zwischen den einzelnen Ebenen dienen.
Auf ihrem weiteren Weg zur Ebene der Schulen und Universitäten steigen einige merkwürdige Gestalten in den Aufzug. Schon bald stellt sich heraus, dass Luchino anscheinend telepathische Fähigkeiten besitzt. Außerdem wird sie öfters von grauenhaften Erinnerungen an ihren Vater eingeholt.
Doch das ist erst der Anfang, denn der Albtraum beginnt erst richtig als sich zwei außerplanmäßig dazugestiegene Schwerverbrecher befreien können und es die ersten Toten gibt...

Kritik: "The Bottled Fools" ist ein kleiner Geheimtip für Horror- und Thriller/Suspense Fans. Nach den ersten 10 Minuten erwartet man eigentlich einen eher mittelmäßigen Film, doch dann betritt Luchino den Aufzug. Dort spielt sich der ganze Rest des Films ab und es wird schnell klar, dass man wohl doch noch einiges geboten bekommt.

Dass es sich bei "The Bottled Fools" um einen Low-Budget Film handelt lässt sich an einigen Stellen deutlich erkennen. Doch durch ausgefallene stilistische Mittel, einige nette Special-Effects und eine tolle Farbgebung wird das die meiste Zeit hervorragend retuschiert. Aber nicht nur die Ausleuchtung der einzelnen Szenen, sondern auch das Setting lässt Paralellen zu Terry Gilliams "Brazil" oder "Twelve Monkeys" erkennen. Regisseur Hiroki Yamaguchi hat alles daran gesetzt den Film mit dem ihm zur Verfügung stehenden Mitteln so visuell beeindruckend wie möglich zu machen, und das ist ihm gelungen.

Der Film spielt sich fast ausschließlich auf wenigen Quadratmetern ab und so wird schnell offensichtlich, dass in "The Bottled Fools" der psychologische Horror-Aspekt eine große Rolle spielt. Neben Luchino, die ein großes Geheimnis zu verbergen scheint, geben auch die anderen Charaktere Grund zum Rätseln. Da wäre zum einen der Geschäftsmann, der einen Aktenkoffer voller Geld bei sich trägt und beim Gedanken von Rettungskräften befreit zu werden ganz nervös wird, eine Frau, die mit ihrem Baby gerade vom Einkauf gekommen ist und irgendetwas zu verheimlichen scheint, ein Jugendlicher, der den gesamten Film über seine Kopfhörer aufbehält, selbst als die beiden Verbrecher ein blutiges Massaker anrichten (!), und dann wäre da noch die Bedienstete, die den Aufzug steuert und in jeder Situation gemäß ihrer Rolle handelt. Sie "beschwert" sich sogar nur insoweit bei den Schwerverbrechern, die gerade ihr Massaker beginnen, als dass sie ihnen mitteilt, dass sie doch bitte nicht die anderen Fahrgäste stören sollen!

Es ist immer wieder interessant zu sehen, wie die unterschiedlichsten Charaktere in Extremsituationen handeln, bzw. nicht handeln und welche Motive sich hinter ihrem Handeln tatsächlich verbergen. Gerade dieser psychologische Horror macht den Reiz des Films aus. Im Laufe der Story bekommt man dann langsam heraus, dass evtl. nicht nur die Schwerverbrecher die einzigen Kriminellen im Aufzug sind. Jeder der Fahrgäste scheint seine eigenen Leichen im Keller zu haben...

Da sich alles auf engstem Raum abspielt sind die Actionsequenzen schnell geschnitten und stellenweise äußerst brutal. Mit wenig Blut darf man also nicht rechnen. Doch die intensive Spannung des Films wird hauptsächlich durch die Interaktion der einzelnen Charaktere untereinander erreicht. Man weiß nie was als nächstes geschieht und die nächste Überraschung lässt nie lange auf sich warten. Allerdings darf man nicht erwarten am Ende eine vollständige Auflösung zu bekommen. Vieles in dem Film bleibt ungeklärt und manche Dinge müssen einfach hingenommen werden. Doch daran sollte sich der eingefleischte Fan asiatischer Filmkunst mittlerweile gewöhnt haben.

Neben der hervorragenden Arbeit des Regisseurs können auch die Schauspieler allesamt überzeugen. Das ist auch notwendig, lebt der Film doch schließlich von den zwischenmenschlichen Beziehungen der Charaktere und den Abgründen, die sich in deren Seelen auftun.

Mit "The Bottled Fools" ist Hiroki Yamaguchi ein visuell und erzählerisch gelungener Horror/Suspense-Movie geglückt, der mit seinem Ende sogar zum Nachdenken anregt. Das gute an Low-Budget-Produktionen ist, dass die Macher sich mehr auf gute Ideen und deren Umsetzung konzentrieren müssen als auf teure Special Effects und namhafte Stars um das Publikum zu erreichen. "The Bottled Fools" beweist dies einmal mehr und ist somit zu Recht nicht nur in Japan ein Geheimtipp.

(Autor: Manfred Selzer)
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