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Story: Jang Soo-ro (Jang Sun-woo) glaubt er sei ein Schamane, dessen Aufgabe es ist die Frauen zu beglücken.
Zusammen mit seinen zwei Söhnen Dog Nose (Park Seon-Woo), einem Truckfahrer und 963 (Kim Seok-hun), einem
schüchternen Motorradliebhaber, lebt er in einem heruntergekommenen Gebäudekomplex. Die zwei wollen ihrem Vater
etwas Gutes tun und holen die Prostituierte Sun-yi (Ye Ji-won) in ihr Haus. Doch schon bald verführt sie mit
ihrem ungewöhnlichen Charme die gesamte Familie.
Der Gangster Kosigi (Jeong Jae-young) bekommt von seinem Boss die Aufgabe, den abrissreifen Gebäudekomplex zu
räumen und die dort ansässige Familie zu verscheuchen. Kosigi findet aber heraus, dass er ebenfalls ein Sohn
Jangs ist, der bei einer der diversen Eskapaden seines Vaters gezeugt wurde. Es ist das erste Mal, dass
Kosigi seine Halbbrüder und seinen Vater trifft. Der Gangster gerät in einen Gewissenskonflikt. Einerseits
will er seinen Boss nicht enttäuschen, andererseits möchte er noch etwas mehr Zeit mit seiner neu gefundenen
Familie verbringen.
Natürlich ist da immer noch Sun-yi, die mittlerweile auch Kosigi schöne Augen macht. Gleichzeitig ist aber auch
die Rede von einer Heirat zwischen Jang und ihr...
Kritik: Bizarr, merkwürdig, deprimierend, uneinheitlich und langweilig, das sind die Worte die mir zu
"So Cute" einfallen. Hier ist nichts "cute"! Der Film weckt Erwartungen, die er nicht erfüllen kann. Glaubt man
nun die 300. Rom-Com des Jahres präsentiert zu bekommen, so wird man... enttäuscht werden. Denn der Film ist
qualitativ noch nicht einmal das! Tatsächlich wäre mir eine bunt-fröhliche mit Kitsch überladene Komödie sogar
lieber gewesen. Und diesen Satz aus meinem Mund!
Es gibt Filme, die sind so gut, dass man ewig über sie schreiben könnte und dann gibt es jene, bei denen man einfach
nicht aufhören kann zu meckern. "So Cute" ist keines von beidem. Man ist einfach nur froh diesen Film hinter sich
lassen zu können... Und so wird dieses Review auch kurz und schmerzlos.
Es ist schwierig den Film zu beschreiben. Am Auffälligsten ist die ungemein düster-deprimierende Atmosphäre, die so
mit Sicherheit nicht gedacht war. Die heruntergekommenen Wohnungen und die alles andere als charismatischen Charaktere
erzeugen eine Kühle und Distanz zum Geschehen, wie man es so wohl selten erlebt hat. Überhaupt wirkt das Setting für
einen Romantikfilm sehr unpassend. Wenn man es böse ausdrücken wollte, könnte man sagen, dass "So Cute" ein
Liebesfilm mit Drama-aspekt ist, der sich im Penner-Milieu abspielt. Aber eigentlich trifft es das eben ganz gut...
Umso merkwürdiger ist dann auch der ab und zu eingebrachte Humor. Dieser ist eher subtil, aber zu keinem Zeitpunkt
wirklich komisch. Sowieso verhalten sich die einzelnen Charaktere unwahrscheinlich eigenartig. Ihr Verhalten
nachzuvollziehen ist fast unmöglich und zu keinem Zeitpunkt kann der Zuschauer ein Band zu ihnen knüpfen. Uns ist
vollkommen egal was mit ihnen passiert und wer am Schluss mit Sun-yi zusammenkommt. Das hängt auch damit zusammen,
dass Sun-yi einfach nicht wie es sein müsste im Mittelpunkt des Geschehens steht.
Regisseur Jang Sun-woo ("Resurrection of the Little Match Girl") versucht sich hier als Schauspieler, doch ist es
nicht möglich sein Talent beurteilen zu können. Das Script versagt in jeglicher Hinsicht. Jangs Charakter bleibt
farblos, wie eben alle Personen, und die religios/heilige Anziehungskraft, die er angeblich auf Frauen ausüben
soll ist auch nicht ersichtlich.
Kommen wir aber zum Schlimmsten. Ye Ji-won ("First Amendment") soll eine charismatische Prostituierte
darstellen, die jeden Mann um ihren Finger wickeln kann. Das schafft sie nicht. Sie wirkt dumm, uncharismatisch,
schlampig, meckernd und
nervend. Und genau hier versagt dann auch der gesamte Film. Sun-yis einzelne Episoden mit den verschiedenen
Familienmitgliedern zerstückeln den Film in ein uneinheitliches Ganzes. Außerdem gibt es zwischen ihr und den
einzelnen Personen keine funktionierende Chemie.
Immerhin gibt es einen Wehrmutstropfen: den Gangster Kosigi, dargestellt von Jeong Jae-young ("Someone Special").
Jeong zeigt, dass er in diesem Film einfach nichts zu suchen hat, denn seine Vorstellung ist die einzige, die den
Zuschauer interessiert. Als stellenweise ziemlich brutaler Gangster, der seine Opfer gerne absticht, lernen wir
langsam seine menschliche Seite kennen und wir bekommen fast schon etwas wie Tiefe präsentiert. Sein innerer
Kampf zwischen seiner Treue zu seinem Boss und seiner neuen Familie wird von ihm ansehnlich dargestellt.
Abgesehen von Kosigi gibt es noch das kleine Mädchen Byeongari, das in Dog Nose verliebt ist und in
seiner anhänglichen Art durchaus Sympathien wecken kann, die eine Erwähnung verdient hat.
Großes Lob an Darstellerin Kim Heui-jeong.
Der Rest der Charaktere ist bizarr und uninteressant. Technisch gesehen ist der Film auch nur Mittelmaß. Nur eine
Szene, in der in einem Shot eine Hochzeitsgemeinschaft gezeigt wird, die nach einer 360 Grad Kamerawanderung
leeren Stühlen Platz gemacht hat, ist ganz ordentlich anzusehen.
Das Schlimmste an "So Cute" ist allerdings, dass der Film versucht nebenher ein ernstes Drama zu sein. Das
Leben und die Liebe werden aus den verschiedenen Blickwinkeln der Charaktere erforscht, doch die
pseudophilosophisch-sozialkritischen Dialoge und der künstlerisch anspruchsvoll wirkend wollende Look machen es
auch nicht besser. Das Endprodukt ist ein
filmisches Desaster, das neben vielem anderen hauptsächlich daran scheitert, dass man sich mit keinem
der Personen auch nur ansatzweise identifizieren kann, wobei Kosigi zugegeben eine Ausnahme darstellt.
Weitere Worte sind unnütz und eigentlich ist dieses Review schon länger geworden, als es der Film verdient hat.
"So Cute" bietet keinerlei Unterhaltung und bekommt nur mit gutem Willen und wegen der Darstellung Jeong Jae-youngs
keine noch schlechtere Wertung. Das ändert aber nichts daran, dass der Film einfach nur langweilig ist und auf
jeden Fall gemieden werden sollte.