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Original Title:
Sisily 2km

South Korea 2004

Genre:
Comedy, Horror

Director:
Shin Jeong-won

Cast:
Lim Chang Jung
Kwon Oh-jung
Shin Yi
Lim Eun-kyeong
Byeon Hie-bong


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Sisily 2km

aka To Catch a Virgin Ghost

Story: Seok-tae (Kwon Oh-jung) ist mit den Diamanten seines Gangsterfreundes Yang Yi (Lim Chang Jung) durchgegebrannt. Nach einem kleinen Unfall ist Seok-tae gezwungen, bei einer 6-köpfigen "Wohngemeinschafts-Familie" zu übernachten. Als Seok-Tae sich im Bad den Kopf stößt und ohnmächtig wird, entdeckt die Familie einen der Diamanten bei ihm. Sie beschließen den Diamanten zu verkaufen und Seok-Tae zu töten. Wobei sich letzteres als gar nicht so einfach herausstellt. Erschwert wird das Ganze noch dadurch, dass plötzlich Yang Yi mit seinen 3 Gangsterkollegen bei der Familie auftaucht. Doch neben dem Geheimnis über den Verbleib von Seok-Tae scheint die Familie auch noch über andere Dinge zu schweigen. Irgendwas scheint nicht zu stimmen und Yang Yi bleibt nicht mehr viel Zeit die Diamanten seines Boss aufzutreiben. Als die Familie dann noch erfährt, dass Seok-Tae weitere Diamanten hat, entbrennt ein Kampf zwischen den Gangstern und der Familie. Außerdem ist da auch noch diese verlassene Schule und der Geist eines Mädchens, der sich immer wieder einmischt...

Kritik: Um eines erstmal richtig zu stellen: "Sisily 2km" ist keine Horrorkomödie, sondern eine waschechte Gangsterkomödie, in die sich halt zufällig ein Geist verirrt hat. Wer den Film mit diesen Erwartungen sieht, wird weitaus weniger enttäuscht sein als ich. Die Komödie ist auf keinen Fall schlecht, aber wer hofft, dass das asiatische Horrorkino mit all seinen Klischees (von denen es genügend gibt) auf die Schippe genommen wird, wird nicht auf seine Kosten kommen. Außer einem Mädchen mit langen schwarzen Haaren, war's das dann nämlich auch schon mit den Anspielungen.

Zuerst lernen wir den Gangster Seok-tae kennen, der sich mit den Diamanten seines Freundes aus dem Staub gemacht hat und nach einem Autounfall bei einer netten kleinen Familie in Sisily landet. Die "Familie" scheint aber untereinander nicht verwandt zu sein, sondern teilt sich einfach ein Haus - eine Art Wohngemeinschaft. Das sind also unsere Protagonisten und jetzt fehlt nur noch der Geist. Weit gefehlt. Irgendwas stimmt nämlich mit der Familie nicht. Und dem muss erstmal auf den Grund gegangen werden.
Der Film erinnert anfangs oft an "The Quite Family". Ein Geheimnis scheint die Familie zu umgeben und lässt den Zuschauer rätseln, was denn bloß mit ihnen nicht stimmt. Als sie bei dem ohnmächtigen Seok-tae dann einen Diamanten finden, wird dieser kurzerhand lebendig eingemauert (hier hat sich ja doch noch ein Horrorfilmmotiv eingeschlichen!) und schon ahnen wir, was mit der Familie nicht stimmt: Es scheint nicht das erste Mal für sie zu sein, jemanden zu töten...

Da gehen sie also dahin unsere Helden, mit denen wir uns halt gar nicht wirklich identifizieren können. Beinahe gleichzeitig wird aber auch Gangster Yang Yi mit seinen drei Kumpanen mit ins Spiel gebracht. Wenn dieser anfängt, die Familie mit Schaufeln zu schlagen und vorhat sie lebendig zu begraben, dann stehen wir auch nicht auf seiner Seite. Das Interessante an dem Film ist, dass sich erst langsam die wahren Charaktere der Protagonisten herausarbeiten. Es findet ein langsames Shiften der Zuschauergunst von der Familie zu den Gangstern statt. Das funktioniert ziemlich gut und ist mal was anderes!

Wie für eine Gangsterkomödie üblich darf es natürlich nicht an unfähigen, trotteligen Gangstern mangeln. Auf den ersten Blick scheinen diese aber zu fehlen, denn bei der Einführung, wirken diese noch äußerst professionell und cool. Aber ziemlich schnell gibt es genügend Momente, wo man es Yang Yi gar nicht mehr übel nimmt, wenn er seiner Bande mal wieder ein paar Schläge verpasst. Es ist nicht nur die Unfähigkeit der Bande, wie das (Un)Wissen des "Mönch" über Geister, die den Film eigentlich nie langweilig werden lassen, sondern es sind hauptsächlich die Charaktere an sich. Während die "Familie", wahrscheinlich gewollt, eher eindimensional und rätselhaft bleibt, wirken die Gangster stellenweise etwas überspitzt gezeichnet.

Großartige Arbeit leistet Lim Chang Jung als Yang Yi. Er spielt seinen Charakter hervorragend und mit vielen Facetten, die nach und nach alle durchscheinen. Nach seiner Rolle in "Sex is Zero" hätte man ihm das gar nicht zugetraut. Nun ist er aber ein wahrer Lichtblick des Films. Die Szene mit ihm und dem Geist, wie sie zusammen am Tisch sitzen und er dem Mädchen-Geist sagt, wie schön diese doch sei, während diese ihn verbindet, ist ganz klar der Höhepunkt des Films.

Leider hat "Sisily" aber auch seine Schattenseiten. Während der Plot am Anfang eher mager ist, nimmt er in der Mitte dann doch zu und gibt Raum für einige kleine Wendungen und Antworten. Gegen Ende wird der Film dann aber einfallslos. Auch die Auflösung wirkt etwas enttäuschend. Man hat oft das Gefühl, dass einige Ideen nicht zu Ende gedacht wurden. Gerade aus der Geistergeschichte hätte man viel mehr machen können. Tatsächlich würde die Geistergeschichte sogar komplett deplatziert wirken, wenn Shin Yi dem Geist nicht ein besonderes Charisma verleihen würde.

Was bleibt ist eine anspruchslose Gangsterkomödie mit übernatürlicher Dreingabe, ordentlich gezeichneten Charakteren und einem hervorragendem Hauptdarsteller. Wenn man Slapstick und einer guten Portion schwarzem Humor nicht abgeneigt ist, kann man hier gute Unterhaltung finden.

(Autor: Manfred Selzer)
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