Story: Min-jun (Eom Jeong-hwa) wird mittlerweile schon von ihrem dritten Freund verlassen. Irgendwie landet
sie immer bei den falschen Männern. Doch gerade nachdem ihr Freund Schluss mit ihr gemacht hat, fährt sie in den
Wagen des Geschäftsmanns Robin Heiden (Daniel Henney). Unglücklicherweise entpuppt sich dieser kurz darauf als ihr
neuer Chef. Heiden ist in Korea um die Übernahme einer japanischen Firma unter Dach und Fach zu bringen. Als seine
persönliche Assistentin sucht er sich natürlich Min-jun aus.
Bei einem persönlichen Gespräch klärt Heiden Min-jun darüber auf warum sie immer von ihren Freunden verlassen wird.
Sie ist viel zu freundlich und überschüttet diese förmlich mit Geschenken, so dass sie einfach nicht begehrenswert
erscheint. Min-jun schwört sich an diesem Tag, dass sie ihren Chef verführen wird um ihm das Gegenteil zu
beweisen. Heiden, der ihr außerdem ein paar Dinge über die Spielregeln der Liebe beibringen soll, erweist sich
allerdings als ein harter Gegner.
Kritik: Der Gründe, warum sich Westler koreanische Romantikkomödien ansehen, sind nicht nur die schönen
Frauen/Männer, sondern auch die unterschiedliche Kultur und die schräg-schrille, aber universelle Art von Humor wie
man sie so eben nur aus Korea kennt. "Seducing Mr. Perfect" erweist sich aber die meiste Zeit als eine freche
Hollywood-Kopie mitsamt poliertem Look und internationalem Charakter. Wenn man noch weiter geht könnte man sogar
sagen, dass diese Art von Film der Grund ist, warum ich mich vor koreanischen Romantikkomödien sonst nie für dieses
Genre interessiert habe. Wir bekommen hier kitschige Dialoge, eine vorhersehbare Liebeskonstellation, und das Schlimmste,
Situationen, wie man sie so wohl nur von Hollywood-Schnulzen kennt. Mitsamt unnötiger Kussszene am Ende. Auch
die Frauen werden zugeben müssen, dass man bei der Romantik auch echt einen Schritt zu weit gehen kann. Und
"Seducing Mr. Perfect" geht diesen Schritt.
Das ist alles ist aber schnell vergessen, denn es dreht sich ja alles um den Star des Films: Daniel Henney.
Der Frauenschwarm, der hier sein filmisches Debut feiert, aber schon vorher in einigen TV-Dramen mitgespielt hatte.
Halb Koreaner, halb Amerikaner sieht er so aus als wenn er in den Anzug eines Top-Businessmans hineingeboren wurde
und als Werbemodel in jedem zweiten Time-Magazine zu sehen ist. Es ist mir ein Rätsel, was die Frauen an ihm
finden. Er hat ein zu eckig-markantes Gesicht und sieht kaum koreanisch aus. Darüberhinaus verstehe ich einfach nicht,
warum er angeblich koreanisch kann, aber immer wieder darauf besteht Englisch in seinen Rollen zu sprechen. Zugegeben,
für uns ausländische Zuschauer ist das praktisch, da wir so weniger Untertitel lesen müssen, aber irgendwie mutet er
damit doch irgendwie sehr eingebildet an. Außerdem hat er meiner Meinung nach das Sex-appeal eines Kühlschranks...
Aber bevor ich an dieser Stelle die komplette weibliche Leserschaft verliere, sei gesagt, dass sein Charakter
erstaunlich gut in den Film passt.
Dies wiederum ist Eom Jeong-hwa ("Princess Aurora", "Marriage Is a Crazy Thing") zu verdanken. Eom reißt den Film
immer wieder aus seiner schlechten Mittelmäßigkeit heraus, auch wenn sie den Film damit im Endeffekt leider auch
nicht retten kann. Eom ist einfach eine charismatische Darstellerin und stiehlt Daniel Henney, der wohl der
eigentliche Star sein sollte, immer wieder gnadenlos die Show. Es macht einfach Spaß Eom zuzuschauen, und sie
bringt immer wieder diese typisch koreanischen Momente auf den Bildschirm, ohne die der Film wohl einfach komplett wie eine
Hollywood-Romanze gewirkt hätte.
Ihr ist es dann auch zu verdanken, dass immerhin so etwas ähnliches wie die passende Chemie zwischen Min-jun und
Robin Heiden aufkommt. Henney wirkt zwar wie gesagt oft einfach zu kühl, und wirkt gerade in seinem Minenschauspiel
sehr hölzern, aber je mehr die Story voranschreitet und Eom Jeong-hwa an Fahrt gewinnt, desto weniger fällt das
glücklicherweise auf.
An eine Story hat man hier aber wohl wirklich nicht gedacht. Wir bekommen den Abklatsch dessen, was man in jeder x-beliebigen
Hollywood Romantikkomödie zu sehen bekommt, und das auch noch wild zusammengeklaut. Es ist von Anfang an klar wie
die Dinge am Schluss ausgehen werden, und nur ein paar wenige Missverständnisse können zum Unterhaltungswert beitragen.
Allerdings werden diese viel zu früh schon aufgeklärt und so hat man mindestens zwei Mal das Gefühl, dass der Film
bestimmt bald zum Ende kommt. Aber dem ist nicht so, und so dürfen wir uns durch ein wirr zusammengestricktes und
unbedeutendes Drehbuch kämpfen, das keine Überraschungen oder Originalität bereithält. Wenn die Drehbuchschreiber
dann allerdings versuchen eine mehr dunklere Seite in Form von Henneys Vergangenheit mit einzubringen, dann wirkt
das jedoch nur umso unpassender und merkwürdiger.
Immerhin gibt es ein paar wenige nette Dialoge, auch wenn das alles wieder mit entsetzlich kitschigen Dialogen gegen Ende
kaputtgemacht wird.
Es gibt zwar ein paar gute Momente, wenn Heiden mit seiner Coolness Min-jun neckt, aber letztendlich ergießt sich das
alles in ein ungemein kitschiges Ende, das einfach zu viel des Guten für mich war. Vielleicht lag es auch daran,
dass sich die Liebesbekundungen in englischer Sprache dank Henney besonders kitschig angehört haben, aber hier hat
man ganz klar die Linie dessen übertreten, was noch als erträglich bezeichnet werden kann.
Die Cinematographie wirkt zwar sehr blank und schön anzusehen, aber schlussendlich ist alles einfach ungemein
unoriginell. "Seducing Mr. Perfect" is nur geringfügig unterhaltsam und hätte fast eine noch schlechtere
Wertung bekommen, wenn nicht Eom Jeong-hwa den Film um Einiges aufgewertet hätte. Dennoch werden die meisten
(Frauen) den Film wohl ohnehin wegen Daniel Henney sehen. Von daher ist es fast schon egal, was für eine Wertung
ich vergebe...