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Original Title:
Miseuteo robin ggosigi

South Korea 2006

Genre:
Romance, Comedy

Director:
Kim Sang-woo

Cast:
Eom Jeong-hwa
Daniel Henney
Baek Do-bin
Mun Su
Ok Ji-young
Park Hyeon-yeong
Lee Seong-min
Kim Ki-hyeon
Oh Mi-yeon
Choi Jong-ryol
Holly Karrol Clark


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Seducing Mr. Perfect

Story: Min-jun (Eom Jeong-hwa) wird mittlerweile schon von ihrem dritten Freund verlassen. Irgendwie landet sie immer bei den falschen Männern. Doch gerade nachdem ihr Freund Schluss mit ihr gemacht hat, fährt sie in den Wagen des Geschäftsmanns Robin Heiden (Daniel Henney). Unglücklicherweise entpuppt sich dieser kurz darauf als ihr neuer Chef. Heiden ist in Korea um die Übernahme einer japanischen Firma unter Dach und Fach zu bringen. Als seine persönliche Assistentin sucht er sich natürlich Min-jun aus.
Bei einem persönlichen Gespräch klärt Heiden Min-jun darüber auf warum sie immer von ihren Freunden verlassen wird. Sie ist viel zu freundlich und überschüttet diese förmlich mit Geschenken, so dass sie einfach nicht begehrenswert erscheint. Min-jun schwört sich an diesem Tag, dass sie ihren Chef verführen wird um ihm das Gegenteil zu beweisen. Heiden, der ihr außerdem ein paar Dinge über die Spielregeln der Liebe beibringen soll, erweist sich allerdings als ein harter Gegner.

Kritik: Der Gründe, warum sich Westler koreanische Romantikkomödien ansehen, sind nicht nur die schönen Frauen/Männer, sondern auch die unterschiedliche Kultur und die schräg-schrille, aber universelle Art von Humor wie man sie so eben nur aus Korea kennt. "Seducing Mr. Perfect" erweist sich aber die meiste Zeit als eine freche Hollywood-Kopie mitsamt poliertem Look und internationalem Charakter. Wenn man noch weiter geht könnte man sogar sagen, dass diese Art von Film der Grund ist, warum ich mich vor koreanischen Romantikkomödien sonst nie für dieses Genre interessiert habe. Wir bekommen hier kitschige Dialoge, eine vorhersehbare Liebeskonstellation, und das Schlimmste, Situationen, wie man sie so wohl nur von Hollywood-Schnulzen kennt. Mitsamt unnötiger Kussszene am Ende. Auch die Frauen werden zugeben müssen, dass man bei der Romantik auch echt einen Schritt zu weit gehen kann. Und "Seducing Mr. Perfect" geht diesen Schritt.

Das ist alles ist aber schnell vergessen, denn es dreht sich ja alles um den Star des Films: Daniel Henney. Der Frauenschwarm, der hier sein filmisches Debut feiert, aber schon vorher in einigen TV-Dramen mitgespielt hatte. Halb Koreaner, halb Amerikaner sieht er so aus als wenn er in den Anzug eines Top-Businessmans hineingeboren wurde und als Werbemodel in jedem zweiten Time-Magazine zu sehen ist. Es ist mir ein Rätsel, was die Frauen an ihm finden. Er hat ein zu eckig-markantes Gesicht und sieht kaum koreanisch aus. Darüberhinaus verstehe ich einfach nicht, warum er angeblich koreanisch kann, aber immer wieder darauf besteht Englisch in seinen Rollen zu sprechen. Zugegeben, für uns ausländische Zuschauer ist das praktisch, da wir so weniger Untertitel lesen müssen, aber irgendwie mutet er damit doch irgendwie sehr eingebildet an. Außerdem hat er meiner Meinung nach das Sex-appeal eines Kühlschranks... Aber bevor ich an dieser Stelle die komplette weibliche Leserschaft verliere, sei gesagt, dass sein Charakter erstaunlich gut in den Film passt.

Dies wiederum ist Eom Jeong-hwa ("Princess Aurora", "Marriage Is a Crazy Thing") zu verdanken. Eom reißt den Film immer wieder aus seiner schlechten Mittelmäßigkeit heraus, auch wenn sie den Film damit im Endeffekt leider auch nicht retten kann. Eom ist einfach eine charismatische Darstellerin und stiehlt Daniel Henney, der wohl der eigentliche Star sein sollte, immer wieder gnadenlos die Show. Es macht einfach Spaß Eom zuzuschauen, und sie bringt immer wieder diese typisch koreanischen Momente auf den Bildschirm, ohne die der Film wohl einfach komplett wie eine Hollywood-Romanze gewirkt hätte.
Ihr ist es dann auch zu verdanken, dass immerhin so etwas ähnliches wie die passende Chemie zwischen Min-jun und Robin Heiden aufkommt. Henney wirkt zwar wie gesagt oft einfach zu kühl, und wirkt gerade in seinem Minenschauspiel sehr hölzern, aber je mehr die Story voranschreitet und Eom Jeong-hwa an Fahrt gewinnt, desto weniger fällt das glücklicherweise auf.

An eine Story hat man hier aber wohl wirklich nicht gedacht. Wir bekommen den Abklatsch dessen, was man in jeder x-beliebigen Hollywood Romantikkomödie zu sehen bekommt, und das auch noch wild zusammengeklaut. Es ist von Anfang an klar wie die Dinge am Schluss ausgehen werden, und nur ein paar wenige Missverständnisse können zum Unterhaltungswert beitragen. Allerdings werden diese viel zu früh schon aufgeklärt und so hat man mindestens zwei Mal das Gefühl, dass der Film bestimmt bald zum Ende kommt. Aber dem ist nicht so, und so dürfen wir uns durch ein wirr zusammengestricktes und unbedeutendes Drehbuch kämpfen, das keine Überraschungen oder Originalität bereithält. Wenn die Drehbuchschreiber dann allerdings versuchen eine mehr dunklere Seite in Form von Henneys Vergangenheit mit einzubringen, dann wirkt das jedoch nur umso unpassender und merkwürdiger.
Immerhin gibt es ein paar wenige nette Dialoge, auch wenn das alles wieder mit entsetzlich kitschigen Dialogen gegen Ende kaputtgemacht wird.

Es gibt zwar ein paar gute Momente, wenn Heiden mit seiner Coolness Min-jun neckt, aber letztendlich ergießt sich das alles in ein ungemein kitschiges Ende, das einfach zu viel des Guten für mich war. Vielleicht lag es auch daran, dass sich die Liebesbekundungen in englischer Sprache dank Henney besonders kitschig angehört haben, aber hier hat man ganz klar die Linie dessen übertreten, was noch als erträglich bezeichnet werden kann.
Die Cinematographie wirkt zwar sehr blank und schön anzusehen, aber schlussendlich ist alles einfach ungemein unoriginell. "Seducing Mr. Perfect" is nur geringfügig unterhaltsam und hätte fast eine noch schlechtere Wertung bekommen, wenn nicht Eom Jeong-hwa den Film um Einiges aufgewertet hätte. Dennoch werden die meisten (Frauen) den Film wohl ohnehin wegen Daniel Henney sehen. Von daher ist es fast schon egal, was für eine Wertung ich vergebe...

(Autor: Manfred Selzer)
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