
Story: Shin-ae (Jeon Do-yeon) hat ihren Mann bei einem Autounfall verloren. Sie möchte endlich ihren Schmerz hinter sich lassen und 
in dem Heimatort ihre Mannes, Milyang, ein neues Leben beginnen. Als sie zusammen mit ihrem Sohn Jun auf dem Weg in den 
Ort ist, streikt plötzlich der Motor ihres Autos. Sie bekommt Hilfe vom lokalen Automechaniker Jong-chan (Song Kang-ho), 
der ein Interesse für die alleinstehende Mutter entwickelt, sie fortan häufiger in Milyang begleitet und ihr die 
Stadt zeigt. 
Shin-ae eröffnet eine Klavierschule und lebt sich langsam ein, auch wenn in dem Ort schon einige 
Gerüchte über sie im Umlauf sind. In Milyang bleibt nichts lange geheim und so ist nun auch weithin bekannt, dass 
Shin-ae ein Stück Land kaufen will. Dies erweckt das Interesse eines Unbekannten, der Jun kidnappt und von Shin-ae 
Lösegeld fordert. Die Mutter informiert nicht die Polizei, sondern kommt den Wünschen des Entführers nach. Ihren 
Sohn bekommt sie allerdings nicht zurück...
Es dauert nicht lange und die Leiche des kleinen Jun wird gefunden. Für die eingeschaltete Polizei ist es ein Leichtes 
den Täter schon bald festzunehmen. Doch Shin-ae ist am Boden zerstört und kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Sie 
findet schließlich Erlösung in der christlichen Religion, muss aber nach kurzer Zeit feststellen, dass ihr weder 
Gott, noch Jong-chan, der sich fürsorglich um sie kümmert, eine Hilfe dabei sein können ihren Schmerz zu überwinden. 
Kritik: Regisseur Lee Chang-dong hat hier ein Werk kreiert, das von vielen als ein kleines Meisterwerk gepriesen 
wurde. Nach seinem "Peppermint Candy" und "Oasis" ist "Secret Sunshine" von einigen Kritikern als sein ambitioniertestes 
Drama beschrieben worden und die selben Kritiker konnten auch gar nicht damit aufhören, sich vor Lob zu überschlagen. 
Alles ungerechtfertigt, denn obwohl Lees Film alles andere als ein schlechtes Drama ist, so gibt es doch zu 
viel an ihm auszusetzen, als dass er es verdienen würde für Korea bei der nächsten Oscar-Verleihung in der Kategorie 
"Bester ausländischer Film" anzutreten. Aber genau das wird er eben.
Mutig beleuchtet Regisseur Lee den Einfluss der christlichen Religion auf die Kultur und die Menschen Koreas, was ihm 
von Seiten der Kirche, wegen der stellenweise leicht karikativen Darstellung, Kritik eingebracht hat. Sein Film 
handelt aber im Kern vom Leben eines Individuums, das durch ein Tal des Schmerzes wandern muss und auf der Suche 
nach Erlösung ist.
Die Stärke von "Milyang" (so der Originaltitel) 
ist die Geschichte um die Protagonistin Shin-ae, die immer im Mittelpunkt steht, und in deren 
Leben wir langsam eingeführt werden. Wir erfahren immer mehr über ihren Hintergrund und begleiten sie in ihrem Leben, 
das durch Leid und Trauer geprägt ist. Shin-ae kommt nach Milyang um endlich den Tod ihres Mannes zu überwinden und ein 
neues Leben zu beginnen, aber das Schicksal meint es nicht gut mit ihr. 
Die Entführung von Jun hat kurzzeitig leicht thrillerartige Züge, doch schon bald erkennen wir, dass dieser Teil des 
Films nicht unnötig weiter ausgeführt wird, sondern nur als ein Wendepunkt dient, von dem aus Shin-ae sich verändert. 
Der Täter ist erstaunlich schnell gefasst und Shin-ae wirkt nicht wie jemand dem man zutrauen würde, dass sie 
plant einen Rachethriller aus diesem Film werden zu lassen. Im Gegenteil - sie sucht ihr Heil in der Religion und 
findet bei Gott tatsächlich die Möglichkeit neu geboren zu werden.
Diese Transformation und Überwindung des Leids dauert aber nicht lange an. Irgendwann ist Shin-ae nämlich so weit dem 
Mann zu vergeben, der ihr Leben ruiniert und das ihres Sohnes genommen hat. Sie besucht den Entführer im Gefängnis und 
muss dort feststellen, dass es dem Gefangenen äußerst gut geht. Er selbst habe auch zu Gott gefunden und dieser habe 
ihm vergeben. Das ist ohne Zweifel die stärkste Szene des Films, denn Shin-ae sieht sich hier nicht ohne Grund betrogen. 
Wie kann Gott ihrem Peiniger einfach so vergeben? Das wäre ihre Aufgabe gewesen. Und wie kann Gott es zulassen, dass 
der Mörder ihres Sohnes zu innerem Frieden findet? Die Szene ist sehr intensiv und strotzt nur so vor Gedanken und 
Emotionen, die auf unterschwelliger Ebene rübergebracht werden. 
Dieses Ereignis verändert Shin-ae erneut und lässt in ihr einen Hass gegen eine anscheinend heuchlerische Religion 
aufkeimen. Ihren Höhepunkt erreicht Shin-aes Enttäuschung und Wut in einer Sitzung der religiösen Gemeinde, in der 
sie einen Song über die Lautsprecher erklingen lässt, in welchem die Worte "Lügen, Lügen, Lügen" ganz klar Shin-aes 
Meinung widerspiegeln.
 
Ein wenig comichaft oder klischeebehaftet werden die religiosen Sitzungen tatsächlich dargestellt. Die Mitglieder 
bestehen hauptsächlich aus älteren Hausfrauen, die nichts besseres mit ihrer Zeit anzufangen wissen und die meiste 
Zeit aus der Religion mehr oder weniger einen Singkreis machen. Ganz wie man es von den Karaoke-besessenen Koreanern 
erwarten würde. 
Die Hauptmotive, die Regisseur hier allerdings beleuchten will sind Schuld, Vergebung und Erlösung. Ob Shin-ae aber 
irgendwann letzteres erfahren wird ist fraglich, denn als Zuschauer wartet man eigentlich immer nur darauf, dass 
sie erneut vom Schicksal gestraft wird. Obwohl wir natürlich hoffen, dass es für sie irgendwann zu einem Happy End 
kommt. Dieses kann man aber nicht erwarten, da Shin-ae sich immer merkwürdiger verhält und augenscheinlich ihren 
Verstand zu verlieren droht. Der einzige, der sie retten könnte ist Jong-chan, aber genau diesen weist sie immer wieder 
zurück. Dabei sind seine Gefühle für sie offensichtlich. Er tritt für sie sogar der religiösen Gemeinde bei.  
Das bringt uns zu den Stärken des Films, die eindeutig bei den Darstellern liegen. Jeon Do-yeons ("You are my Sunshine") 
vielseitige, ehrliche und von Schmerz durchdrungene Darstellung der alleinstehenden Mutter, die ihr Kind verliert 
und an ihrem Schmerz zerbricht, hat ihr zu Recht die Auszeichnung als beste Darstellerin bei den Cannes Filmfestspielen 
eingebracht. Nicht minder hervorragend sind die Leistungen von Song Kang-ho ("Sympathy for Mr. Vengeance", "The Host"), 
der einen äußerst liebenswürdigen Charakter darstellt und dafür verantwortlich ist, dass der Film nicht nur trist 
und dramatisch wirkt. Wie gut Song als Darsteller wirklich ist, sieht man in einer besonders speziellen Szene, in der 
Jong-chan einen plötzlichen Wutausbruch hat, der eigentlich gar nicht zu seinem Charakter passt, gerade deswegen aber umso 
glaubwürdiger wirkt.
Die Schwächen des Films liegen auf der Hand. Das Tempo ist nicht immer sehr ansprechend. Manchmal lässt sich Lee einfach 
zu viel Zeit bei dem was er uns zeigen will, was in fast endlos langen Aufnahmen der Trauer mündet. Wären Jeon 
Do-yeons schauspielerische Leistungen nicht so überragend, wäre der Film Gefahr gelaufen richtiggehend langweilig zu 
werden. Die Bilder, auch wenn farblich oft etwas bunter als von Lee gewohnt komponiert, sind recht trist, geben dem 
Film auch die passende Note, können uns aber trotzdem nie wirklich begeistern. Besonders irritierend empfand ich die 
immer leicht wackelnde Kamera, die dem Film manchmal etwas geringfügig amateurhaftes gibt. 
Von dem langsamen Tempo abgesehen stört auch, dass der Film zwar viele interessante Themen anspricht, uns aber nie eine 
Antwort gibt. Gerade deshalb wirkt auch das Ende nicht zufrieden stellend. Dem Zuschauer das Erarbeiten von Antworten 
auf gewisse Fragen selbst zu überlassen mag zwar eine gute Methode sein um einem Film mehr Gewicht zu verleihen, 
hier funktioniert es allerdings nicht und erweist sich für uns nur als frustrierend.
"Secret Sunshine" ist wie gesagt kein schlechter Film, aber bei weitem nicht so großartig, wie es einem viele 
Kritiker verkaufen wollen. Fans von ruhigen und charakterorientierten Dramen dürfen allerdings zuschlagen.
