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Sakra - Filmposter
Original Title:
Tin lung baat bou

Hong Kong 2023

Genre:
Wuxia, Action, Drama

Director:
Donnie Yen

Cast:
Donnie Yen
Chen Yuqi
Eddie Cheung
Liu Yase
Ray Lui
Tsui Siu-Ming
Kara Wai


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Sakra

Sakra - Film Screenshot 1

Story: Die Song Dynastie befindet sich im Krieg mit den Khitan, welche das Liao Imperium gegründet haben. Qiao Feng (Donnie Yen) wurde als kleines Baby in Song abgegeben und großgezogen. Er ist seitdem ein herausragender Kämpfer geworden und einer der Meister des Bettler-Clans, dem größten Clan des Reichs, der sich dem Schutz der Schwachen verpflichtet hat. Eines Tages wird jedoch einer der Meister des Clans getötet und dessen Ehefrau beschuldigt Qiao Feng als Mörder. Überdies gibt es einen Brief, in dem steht, dass beim Ableben des Meisters nur Qiao Feng als Täter in Frage kommen würde. Qiao Feng wird überdies als Khitan abgestempelt. Er muss aus dem Clan austreten, schwört aber, den wahren Mörder zu finden und die Wahrheit über seine Vergangenheit aufzudecken. Kurz darauf wird er auch des Mordes an seinen Eltern und seinem Kung Fu-Meister beschuldigt. Während Qiao Feng versucht herauszufinden, wer ihm die Morde und vor allem warum in die Schuhe schieben will, wird wegen ihm die junge Frau Ah Zhu (Chen Yuqi) verletzt. Er muss sie zu einem Heiler bringen, doch der beste im Land gehört zum Bettler-Clan. Wohl wissend, dass ihm seine früheren Brüder nach dem Leben trachten, taucht er beim Clan auf. Dort kommt er fast ums Leben, doch ein unbekannter Krieger rettet ihn. Die Verwicklungen um Qiao Feng nehmen immer weiter zu, doch auch die Wahrheit rückt für den ausgestoßenen Kämpfer immer näher.

Filmroll Sakra - Film Screenshot 2 Sakra - Film Screenshot 3 Filmroll
Sakra - Film Screenshot 4

Kritik: Es ist eigentlich nicht sonderlich schwierig, einen guten Wuxia-Film auf die Beine zu stellen, wenn man sich des Materials von Jin Yong (aka Louis Cha) bedient, dem Meister dieses Genres. Zumindest könnte man das meinen. Doch da liegt man ziemlich falsch. Zum einen müssen natürlich die (Schwert)Kämpfe die nötige Qualität besitzen, zum anderen - und viel wichtiger - muss die Geschichte ihre epischen Ausmaße beibehalten und die typischen Verwicklungen, bei denen jeder zumindest über ein paar Ecken miteinander verwandt ist, dürfen nicht auf Telenovela-Niveau abtauchen. Mit Donnie Yen ("Raging Fire") sollte man hinsichtlich der Action den richtigen Mann für den Job haben. Doch trifft das auch zu, wenn er hinter die Kamera tritt? Die Antwort dürfte enttäuschen: "Sakra" verschenkt sein Potenzial an jeder Ecken und hat mit so vielen Problemen zu kämpfen, dass nicht mal jedes davon hier genauer beleuchtet werden kann.

Sakra - Film Screenshot 5

Der Auftakt ist zumindest recht vielversprechend. Der Kampf in der Taverne bietet alles, was man von einem Wuxia-Streifen erwarten würde. Spektakuläre Angriffe, bei denen die Taverne ordentlich in Mitleidenschaft gezogen wird, übernatürliche Fähigkeiten in Form von Kampfstilen, ohne dass ein billiges Effektgewitter gezündet würde, und genug pragmatisches Wire-Fu, dass man sich an die guten alten Zeiten des Genres (speziell die 80er und 90er) erinnert fühlt. Doch die Vorfreude, die man hier noch verspüren mag, weil man es gar nicht erwarten kann, was uns noch geliefert wird, verpufft recht schnell. Und leider bleibt die Einleitung auch aus choreographischer Sicht das Highlight des Films, denn das Finale kann hier nicht mithalten. Immerhin geht es aber in dieselbe Richtung, was man von den Auseinandersetzungen in der weiteren Geschichte nicht sagen kann.

Sakra - Film Screenshot 6

Die Geschichte orientiert sich an dem Roman "Demi-Gods and Semi-Devils", der immer wieder als Serie auf den Bildschirm gebracht wurde (z.B. auch 2003 in einer ziemlich gelungenen Version -> "Kritik hier"). Allerdings wird nur einer der drei Protagonisten herausgegriffen, was bei dem Umfang verständlich ist. Leider gelingt es Donnie Yen trotzdem nicht, auch nur ansatzweise das Gefühl einer epischen Geschichte zu erzeugen. Vielmehr wirkt der Film zweigeteilt, wobei die erste Hälfte neben der Einleitung recht langatmig wirkt, während die zweite Hälfte endlich etwas an Fahrt gewinnt, aber zum Finale hin erneut Tempo verliert. Vor allem stört aber, dass man gegen Ende immer wieder mit Szenen konfrontiert wird, die großen Wendungen gleichkommen, man aber gar nicht genug Zeit mit den Charakteren verbracht hat, dass diese auch wie Überraschungen wirken würden. Selbstverständlich hat es eine Serie mit beispielsweise vierzig Folgen da leichter, aber zumindest ein klein wenig mehr Epik hätte man in einem Film erwarten dürfen.

Sakra - Film Screenshot 7

Das große Problem ist diesbezüglich das Drehbuch, das nicht nur besser für einen zwei-Stunden-Film hätte umgeschrieben werden müssen, sondern sogar noch mit schrecklichen Dialogen daherkommt. Einige Szenen sind so kitschig, dass sie nicht zu den ansprechend ausgestatteten Sets passen wollen. Darüber hinaus ist Donnie Yen nicht unbedingt der beste Schauspieler, wenn er etwas mehr als Coolness aus seiner Rolle herausholen soll, und auch der Rest der Besetzung darf hier keine Glanzleistung zeigen. Wie gesagt fällt das auch etwas schwer, wenn man dermaßen platte Dialoge hat. "Sakra" hat es damit geschafft, so kitschig zu sein, wie man es eigentlich bei einer TV-Serie erwarten würden, während diese heutzutage teilweise um Längen besser sind. Zudem ist einfach zu viel von der Geschichte gestaucht, sodass die Beziehung zwischen Qiao Feng und Ah Zhu überhaupt nicht funktionieren will. Charaktere wie Duan Zheng Chun und Ah Zhi werden dann viel zu spät eingeführt, sodass man sich teilweise durch die neuen Personen überrumpelt fühlt.

Filmroll Sakra - Film Screenshot 8 Sakra - Film Screenshot 9 Filmroll

Sakra - Film Screenshot 10

Dass hier eine rote Linie fehlt, zeigt sich auch in anderen Bereichen wie im Soundtrack. Da wird Traditionelles mit Westernklängen und irischen sowie orientalischen Einschlägen durcheinandergemischt, ohne dass erkenntlich wäre, warum. Dann gibt es noch einen Epilog, der einem einmal mehr beweisen soll, wie episch die Geschichte eigentlich ist, aber als Zuschauer bleibt man nur verwirrt zurück. Donnie Yens Regie hat auch keinen einheitlichen Ton und bewegt sich qualitativ im Mittelfeld. Bei der umfangreichen Geschichte blieb dann leider auch nicht so viel Raum für Wuxia-Kämpfe, wie man sich das wünschen würde, und so kann der Film auch nicht seine eigentliche Stärke ausspielen und lässt uns auf dem Trockenen sitzen. Die Geschichte mit ihren diversen Verwicklungen ist auch in dieser verwässerten Version faszinierend genug, dass man am Ball bleiben will. Wer jedoch in welcher Form auch immer, das Ursprungsmaterial bereits kennt, wird ziemlich enttäuscht sein. Doch auch davon abgesehen bleibt "Sakra" eine verschenkte Chance für einen Wuxia-Streifen der alten Schule...

(Autor: Manfred Selzer)
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