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Re/Member - Filmposter
Original Title:
Karada Sagashi

Japan 2022

Genre:
Horror, Mystery, Drama

Director:
Eiichiro Hasumi

Cast:
Kanna Hashimoto
Gordon Maeda
Maika Yamamoto
Fuju Kamio
Kotaro Daigo
Mayuu Yokota
Shuntaro Yanagi
Naomi Nishida
Tasuku Emoto


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Re/Member

Re/Member - Film Screenshot 1

Story: Asuka (Kanna Hashimoto) ist in der Schule eine Einzelgängerin und niemand redet je mit ihr. Allerdings findet sie sich eines Nachts plötzlich in der Schule wieder, zusammen mit einigen Mitschülern, dem Sportass Takahiro (Gordon Maeda), der beliebten Rie (Mayu Yokota), Shota (Kotaro Daigo), der stets gemobbt wird, Rumiko (Maika Yamamoto), die eine Beziehung zu einem älteren Jungen hat, und Atsushi (Fuju Kamio), der schon ewig nicht mehr in der Schule war. Keiner von ihnen weiß, was sie dort machen, doch schnell finden sie heraus, dass auf dem Schulgelände der rachsüchtige Geist eines Mädchens ihr Unwesen treibt. Nach und nach werden die Schüler ermordet, aber am nächsten Morgen wacht Asuka auf und der Schultag wiederholt sich. Alle Mitschüler, die in der Nacht zuvor in der eigenartigen Parallelwelt gestorben sind, erinnern sich als einzige daran, den Tag schon einmal erlebt zu haben. In der nächsten Nacht wissen sie immerhin, was sie tun müssen. Sie müssen die einzelnen Leichenteile des Mädchens auf dem Schulgelände finden, bevor der Geist sie umbringt. Das stellt sich als gar nicht so einfach heraus und so wiederholt sich ihr Schultag stets aufs Neue. Dabei kommen die sechs sich aber langsam näher und schmieden schließlich einen Plan, wie sie die Körperteile des Mädchens finden können. Das einzige Problem stellt ihr Kopf dar, der auch in der realen Welt nie gefunden wurde...

Filmroll Re/Member - Film Screenshot 2 Re/Member - Film Screenshot 3 Filmroll
Re/Member - Film Screenshot 4

Kritik: "Re/Member" hat von Kritikern nicht viel Liebe bekommen und das ist gerechtfertigt. Aber auch wenn der Großteil der folgenden Kritik die unzähligen Mängel des Streifens herausarbeiten wird, konnte ich mit diesem Netflix-Streifen mehr Spaß haben, als ich gedacht hatte. Vielleicht lag das an den im Vorfeld geringen Erwartungen, aber der Film hat auch einen gewissen B-Movie-Charme, der einen für sich gewinnen kann. Da wäre beispielsweise der Ton, der immer wieder zwischen Horror und unbeschwertem High-School-Drama hin- und herpendelt. Nach den anfänglichen Toden fängt "Re/Member" nämlich an, die sich aufbauende Freundschaft zwischen den Schülern ins Zentrum zu stellen. Sicher, sonderlich erfolgreich kann das nicht sein, da die Charaktere recht eindimensional geschrieben sind, aber der Film gewinnt dadurch ein paar Eigenheiten, die ihm fast schon Persönlichkeit verleihen.

Re/Member - Film Screenshot 5

Der Fairness halber muss man aber anmerken, dass die tonalen Schwankungen auch als große Schwäche gesehen werden können. Tatsächlich hätte ich es mir sogar gewünscht, wenn der Streifen es gleich komplett übertrieben hätte und sich selbst nicht so ernst genommen hätte. Zum Beispiel sterben die Schüler des Nachts auf grauenhafte Weise, aber in den folgenden Nächten nehmen sie das alles immer lockerer - sie werden ja ohnehin wieder am gleichen Tag aufwachen -, wodurch der Horror verlorengeht. Warum aber genau? Müssten sie nicht trotzdem Angst haben? Schließlich spüren sie Schmerzen und einige der Tode dürften nicht unbedingt als angenehm empfunden werden. In der Mitte des Films wird es aber immer unbeschwerter, ohne dass man sich über das Genre selbst lustig machen würde, und eine Geschichte rund um Freundschaft entspinnt sich. Natürlich nur, damit gegen Ende der Horror wieder mehr in den Vordergrund rückt. Auch was auf dem Spiel steht, ist dann viel ernstzunehmender.

Re/Member - Film Screenshot 6

Die Geschichte ist auch ein großes Problem. Eigentlich auf dem Web-Novel "Karada Sagashi” des Künstlers Welzard basierend, findet der Film keinen roten Faden. Logiklöcher im Plot sind überall zu finden, Klischees werden verbaut (die Heldin stolpert genau im falschen Moment oder zögert in den unpassendsten Situationen) und die Verbindung von nächtlicher Traumwelt und Realität ist auch nicht klar. Als die Untersuchung der Schüler, wie das kleine Mädchen gestorben ist, deren rastloser Geist sie heimsucht, dann auch noch am Tag stattfindet, weiß man gar nicht mehr, wie das alles zusammenpassen soll. Man erwartet ohnehin, dass man auf einige Antworten verzichten muss, aber die Geschichte schafft es nicht einmal, die Charaktere gut aufzubauen, sodass hier eigentlich nichts auch nur ansatzweise wie aus einem Guss wirken könnte. Kanna Hashimoto, ebenfalls im Netflix-Streifen "Violence Action" zu sehen, ankert zwar die Geschehnisse, aber weder sie noch die anderen Darsteller können den Individuen Tiefe verleihen.

Re/Member - Film Screenshot 7

Wenigstens sind die Charaktere lebendig und das zeigt sich auch in einigen unbeschwerten Szenen, wie z.B. am Strand, als die Schüler herumblödeln. Doch dann fragt man sich, vor allem mit der heiteren Musikuntermalung, ob das immer noch ein Horrorfilm sein soll. Schade ist auch, dass der sich ständig wiederholende Tag für überhaupt keine wirklich besonderen Szenen herangezogen wird. Es ist schlicht ein Reset. Wenn wir uns aber nicht gerade in einem Teenie-Drama um Freundschaft bewegen, schafft es Regisseur Hasumi Eiichiro ("Assassination Classroom"), eine angenehm dichte Atmosphäre zu kreieren. Die "Red Person" ist recht gruselig gelungen und die düsteren Bilder schaffen eine schöne Stimmung, zu der auch die Tode beitragen. Allerdings ist "Re/Member" keineswegs außergewöhnlich brutal, da wir immer nur die Resultate des Gemetzels zu sehen bekommen. Das bedeutet auch, dass jene, die sich durch besondere "Kills" dem Genre hingezogen fühlen, hier nicht auf ihre Kosten kommen werden.

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Re/Member - Film Screenshot 10

Während der Film in der Mitte also deutlich abbaut, kann das Finale versöhnlich stimmen. Hier müssen dann alle zusammenarbeiten, um ein originelles Monster auszuschalten. Gerade dieses Monster ist eigenartigerweise gelungen, hat aber auch einen B-Movie-Charakter aus den 80ern. Es bleibt somit also Geschmackssache, was man davon hält, aber die praktischen Effekte sind auf jeden Fall gerne gesehen. Letztendlich kann "Re/Member" durchaus unterhalten und handwerklich ist er ordentlich gemacht. Die Bilder wirken poliert und die Regie ist gut. Doch das Drehbuch ist eine Katastrophe und hinsichtlich seiner Atmosphäre spielt der Film in zwei unterschiedlichen Genres. Wie gesagt kann man "Re/Member" aber auch nicht einfach als schlechten Film bezeichnen. Wer sich mit etwas B-Movie-Charme anfreunden kann, wird hier auch ein wenig Freude haben können. Für eine Empfehlung reicht das aber nicht ganz.

(Autor: Manfred Selzer)
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