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Original Title:
Bomnaleun ganda

South Korea 2001

Genre:
Drama, Romance

Director:
Hur Jin-ho

Cast:
Yu Ji-tae
Lee Yeong-a
Baek Sang-hui
Park In-hwan


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One Fine Spring Day

Story: Sang-Woo (Yu Ji-tae) ist Toningenieur, der zusammen mit seinem Vater und seiner senilen Großmutter in einem kleinen Vorort lebt. Zusammen mit der lokalen Radiomoderatorin Eun-su (Lee Yeong-ae) beginnt Sang-Woo für eine Radiosendung Naturgeräusche, wie z.B. das Rauschen in einem Bambuswald aufzunehmen. Wegen ihrer Arbeit kommen die Beiden sich immer näher und es entwickelt sich schließlich eine Beziehung zwischen ihnen. Doch nach einiger Zeit gibt es die ersten Probleme und die Liebe scheint nicht lange bestehen zu können...

Kritik: "One Fine Spring Day" ist einer dieser ruhigen, beinahe meditativen Filme, die einen fesseln und bewegen können. Von keinem Geringeren als Hur Jin-ho gedreht, der sich auch schon für "Christmas in August" verantwortlich zeichnete, weiß der Film zu überzeugen, trotz eines Plots, der alles andere als ausgefallen ist.
Während der fast 2 Stunden, die der Film läuft, passiert eigentlich kaum etwas. Dennoch langweilt man sich keine Minute. Warum das so ist, liegt ganz einfach an der Intensität der Szenen. Die Beziehung zwischen Sang-Woo und Eun-su ist eine alltägliche, die einfacher gestrickt beinahe nicht sein könnte. Hier wird nichts unnötig ins Romantische übersteigert, sondern kommt auf natürliche Weise beim Zuschauer an und lässt ihn so mit den beiden Protagonisten sympathisieren.
Obwohl wenig gesprochen wird schafft es der Regisseur mit sicherer Hand auch die kleinsten Gefühlsänderungen auf die Leinwand zu zaubern und so die Sprache beinahe überflüssig zu machen.

Um die Vielzahl an Emotionen überzeugend rüberbringen zu können braucht solch ein Film natürlich gute Schauspieler und die findet man in "One Fine Spring Day" auch. Die beiden Hauptcharaktere sind glaubwürdig, haben ihre Eigenheiten und wirken dadurch wie aus dem wahren Leben gegriffen. Sie sind der eigentliche Hauptbestandteil des Films und führen diesen ganz alleine voran. Man hat nicht das Gefühl, die Story würde irgendetwas forcieren, sondern es sind tatsächlich die Charaktere und ihre Beziehung, die den Film vorantreiben und ihm seine erwarteten oder unerwarteten Wendungen geben.

Yu Ji-taes Darstellung ist äußerst gelungen. Er knüpft ein festes Band zum Zuschauer, so dass dieser sich zu jedem Zeitpunkt in diesen hineinversetzen und jeden seiner Gefühlsausbrüche nachvollziehen kann. Aber auch Lee Yeong-ae weiß zu begeistern und spielt den Gegenpart zu Sang-Woo hervorragend.
Allerdings sind auch die Nebendarsteller beeindruckend und so kann die Nebenstory um die senile Großmutter, die auf ihren Ehemann wartet, der sie vor vielen Jahren mit einer Anderen betrogen hat, ebenso mitreißen, wie der Hauptplot.

Beeindruckend sind auch die wunderschönen Naturaufnahmen, die hauptsächlich aus der Entfernung aufgenommen sind, wodurch das Natürliche, die Macht und Freiheit der Natur für einen förmlich spürbar ist. Gerade die Geräusche eines plätschernden Bachs, des fallenden Schnees oder des Winds in einem Bambuswald, wissen einen zu verzaubern. Auch der Soundtrack weiß an den emotionalen Szenen gekonnt einzusetzen und macht den Gebrauch von Worten wieder einmal unnötig.

Warum die Beziehung zwischen den beiden Hauptprotagonisten plötzlich nicht mehr zu funktioren scheint und welche Probleme sie genau haben, wird an keiner Stelle erwähnt, scheint aber auch beinahe unnötig. Vielmehr ist es sogar so, dass der Zerfall ihrer Liebe so noch glaubwürdiger wird, da er einfach realistisch ist. Gründe mag es viele kleine geben und der Zuschauer mag sich diese auch selbst aussuchen können, doch das ist nicht das worauf "One Fine Spring Day" Wert legt. Der Film betont die Verletzbarkeit der Männer, wie man sie so selten im Film sieht, anhand einer glaubwürdigen Beziehung mit ihren Höhen und Tiefen. Dabei wird die Frau, wie vielleicht einige Kritiker anmerken könnten, jedoch beinahe etwas böswillig dargestellt.

Am Ende schafft es Regisseur Hur Jin-ho wieder einmal, wie schon in "Christmas in August", einen vermeintlich traurigen Film nicht als solchen erscheinen zu lassen. Er gibt dem Zuschauer ein Gefühl der Kraft und der Zuversicht mit auf den Weg. So bleibt einem nichts weiter übrig als mit einem zufriedenen Lächeln das letzte Bild des Films in sich aufzusaugen.

Wer ruhigen Filmen prinzipiell nicht abgeneigt ist und auch bereit ist sich eine glaubwürdige und unkitschige Liebesgeschichte anzusehen wird an "One Fine Spring Day" seine Freude haben können!

(Autor: Manfred Selzer)
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