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Once Upon a Crime - Filmposter
Original Title:
Akazukin, Tabi no Tochuu de Shitai to Deau

Japan 2023

Genre:
Fantasy, Comedy, Thriller

Director:
Yuichi Fukuda

Cast:
Kanna Hashimoto
Yuko Araki
Takanori Iwata
Tsuyoshi Muro
Miki Maya
Natsuna Watanabe
Yumi Wakatsuki
Mizuki Yamamoto
Midoriko Kimura
Mirei Kiritani
Masaki Kaji


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Once Upon a Crime

Once Upon a Crime - Film Screenshot 1

Story: Rotkäppchen (Kanna Hashimoto) wandert durch den Wald, als sie plötzlich von einer Hexe angesprochen wird. Wegen der fehlerhaften Magie der Hexe muss Rotkäppchen ihren Schuhen hinterherlaufen, die von einem Bach davongeschwemmt werden. Schließlich findet sie die Schuhe an einem Mädchen, das gerade einen Vogel begräbt. Das Mädchen stellt sich als Aschenputtel (Yuko Araki) vor und dank ihrer besonderen Fähigkeiten weiß Rotkäppchen sofort, dass Aschenputtel von ihrer Stiefmutter und ihren Stiefschwestern äußerst schlecht behandelt wird. Im Königreich soll am Abend ein großer Ball stattfinden, auf dem der Prinz (Takanori Iwata) seine Braut finden soll und auch Aschenputtel würde gerne daran teilnehmen. Jedoch hat sie nicht die passenden Kleider. Dank einer Fee ist das Problem aber schnell gelöst und so machen sich sie und Rotkäppchen auf den Weg zum Ball. Plötzlich stoppt jedoch ihre Kutsche. Die Kutsche scheint einen Mann auf dem Weg angefahren zu haben. Rotkäppchen erkennt sogleich, dass der Mann schon vorher tot war und jemand auf diese Weise versucht hat, den Mord zu vertuschen. Damit der Ball aber wegen einer Morduntersuchung nicht abgesagt wird, versteckt Rotkäppchen zunächst den Leichnam. Auf dem Ball entscheidet sich der Prinz für einen Tanz mit Aschenputtel, doch ihr Glück findet ein jähes Ende, als der Ball gestoppt wird, weil die Leiche doch früher als erwartet gefunden wurde. Niemand der Anwesenden darf gehen, bis der Mörder gefunden wurde...

Filmroll Once Upon a Crime - Film Screenshot 2 Once Upon a Crime - Film Screenshot 3 Filmroll
Once Upon a Crime - Film Screenshot 4

Kritik: Filme wie diese Netflix-Produktion können nur entweder eine innovative Neuinterpretation der Grimmschen Märchen sein oder ein absoluter Reinfall. Der Trailer hat eher letzteres vermuten lassen, doch trotzdem siegte die Neugier und so kann ich nun mit Sicherheit festhalten: "Once Upon a Crime" ist Samstagnachmittagprogramm, wie man es nicht braucht. Das Besondere soll hier ein verbauter Mord sein, doch ist dieser so uninteressant und ohne irgendwelche ernsten Enthüllungen präsentiert, dass es schon beinahe peinlich ist. Stets wartet man darauf, dass das Rätsel in irgendeiner Form zum Mitraten anregen kann, doch vergeblich. Dazu gibt es noch Charaktere, deren Leblosigkeit im krassen Gegensatz zu den satten und fröhlichen Farben der gelungenen Kostüme stehen. Es bedarf zudem einiger Schmerzunempfindlichkeit, um über die erste halbe Stunde hinauszukommen.

Once Upon a Crime - Film Screenshot 5

Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal nach einer halben Stunde dachte, dass ich den Film nicht zu Ende schaue. Doch der Umstand, dass hier alles nach einem Kinderfilm aussieht, der im Nachmittagsprogramm läuft, hätte fast dazu gesorgt, meine eiserne Regel zu brechen, jedem Film eine Chance zu geben, der mich nicht sofort einschlafen lässt. Die farbenprächtigen Sets haben mich letztlich am Ball gehalten, sowie der Umstand, dass der Humor eventuell zeigen könnte, wie sich der Film nicht allzu ernst nimmt. Hat man einige der eher peinlich zu nennenden Momente überwunden, wird es mit dem Mord tatsächlich etwas spannender. Zumindest bis wir realisieren, dass es bei der Aufklärung keine großartigen Geistesblitze gibt. Genau genommen, enttäuschen die Interpretationen der Geschehnisse auf ganzer Linie und vieles kann man auch gar nicht erraten, weil uns die Hintergrundinformationen fehlen. Die Auflösung zum Finale hin ist diesbezüglich nicht besser.

Once Upon a Crime - Film Screenshot 6

Immerhin wirkt der Film ab dem Mord nicht mehr so, als würde er sich an ein sehr junges Publikum richten. An einigen Stellen ist sogar der Humor nicht ganz schlecht, auch wenn eindeutig einiges in der Übersetzung verlorengeht. Wie zu erwarten, gibt es immer wieder ein paar Rückblenden, die uns über neue Umstände aufklären, neue Charaktere ins Bild setzen oder anderweitig eine "Wendung" vorstellen. Wie bereits erwähnt, fallen diese Wendungen aber sehr enttäuschend aus. Rotkäppchen wird als außergewöhnliche Ermittlerin vorgestellt, aber ihre Entdeckungen könnten von jedem drittklassigen Privatdetektiv stammen. Sonderlich gut geschrieben ist "Once Upon a Crime" also nicht. Dafür nimmt sich Regisseur Yuichi Fukuda, der sich bereits für die Manga-Adaption von "Gintama" verantwortlich zeichnete, viel Zeit, die Sets und Kostüme zu zelebrieren. Gerade der Ball zeigt, dass hier eindeutig der Fokus gelegen hat, was teilweise sogar den Eindruck eines unnötig langen Einschubs erweckt.

Once Upon a Crime - Film Screenshot 7

Die Kostüme sind in der Tat aber sehr gelungen und immer wieder eine Augenweide. Ebenso können einige der Sets überzeugen, eben auch dank der satten Farben. Oftmals weniger überzeugend sind einige CGI-Effekte, die speziell das Schloss betreffen. Bei der Regie überzeugen auch ein paar ungewöhnliche Kameraeinstellungen sowie der Umstand, dass einige Szenen so wirken, als würden sie aus einem Theaterstück stammen. Das gibt dem Film eine gewisse Dynamik, welche den wenig überzeugenden Einstieg vergessen machen. Ein großer Pluspunkt ist der Soundtrack, der immer wieder klassische Stücke aufgreift und verarbeitet. Die Geschichte ist aber extrem flach, was besonders deshalb schade ist, weil eigentlich oberflächliche Schönheit das Hauptmotiv ist, die im Königreich als wichtigstes Attribut angesehen wird. Daraus etwas mit einer Botschaft zu machen, ist von Anfang an Ziel der Geschichte, wie dies aber gegen Ende bewerkstelligt wird, ist erneut recht enttäuschend.

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Once Upon a Crime - Film Screenshot 10

Warum die Geschichte so flach ausfällt, ist verwunderlich, denn sie basiert auf einem Roman von Aito Aoyagi. Aus dem gleichen Grund ist wenig verständlich, warum die Charaktere so ungemein eindimensional ausfallen. Kanna Hashimoto ("Violence Action") führt uns mehr oder weniger durch den Film, aber alleine der Umstand, dass es gar keinen Grund für Rotkäppchen gibt, Aschenputtel zu begleiten, lässt uns immer wieder über ihre Motive rätseln. Der Rest der Besetzung wirkt ebenso unnahbar. Die Kostüme versprühen daher mehr Leben als irgendwelche der Individuen. Da wünscht man sich fast schon die überzeichnete Hexe vom Anfang zurück. Es bleibt also nur zu sagen, dass "Once Upon a Crime" in dem, was seine Geschichte transportieren soll, versagt, die Charaktere uninteressant sind und einzig Kostüme und Sets überzeugen können. Manchmal glaubt man, einen Blick darauf erhaschen zu können, dass hier dem Märchengenre eine besondere Note hätte gegeben werden können, doch das Resultat bleibt ein Fantasystreifen, um den man getrost einen Bogen machen kann.

(Autor: Manfred Selzer)
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