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Story: Aryong (Shu Qi) wird von ihrem Vater (Ti Lung), einem mächtigen Triadenboss, ins Ausland geschickt, da sie
beschuldigt wird einen rivalisierenden Gangsterboss umgebracht zu haben. Aryong entschließt sich nach Korea zu gehen, da
sie dort ihre Mutter vermutet. Dort wird sie unter die Aufsicht von Ki-chul (Lee Beom-su) gestellt, der es in der
Organisation in der er arbeitet nicht weit gebracht hat. Ki-chul versucht mit seinen zwei Untergebenen die taffe
Aryong durch sein Gangsterdasein zu beeindrucken, scheitert dabei aber meistens kläglich.
Schließlich gibt es auch Probleme bei der Kommunikation zwischen Aryong und den Gangstern, so dass diese eine Übersetzerin
einstellen müssen. Yon-hi (Hyeon Yeong) ist aber gar nicht begeistert von ihrem neuen Job, da sie augenscheinlich
große Angst vor ihren Auftraggebern hat. Das ändert sich jedoch als sie merkt, dass sie mit Aryong eine gefährliche
Waffe in ihren Händen hat, die sie auch benutzen kann. Zwischen Aryong und den Gangstern kommt es wegen Yon-hi und ihren
absichtlichen Übersetzungsfehlern immer wieder zu Missverständnissen.
Es wird jedoch ernst für die Gangster als Aryong einen befeindeten Gangsterboss von Ki-chul zusammenschlägt. Doch eine
noch größere Gefahr lauert in Form von einigen Killern, die Aryong ausschalten wollen...
Kritik: Die Enttäuschung war groß, als es hieß, dass Shin Eun-kyung nicht wie in den beiden vorigen Teilen die
Hauptrolle übernehmen würde. Lange Zeit konnte auch ich mich nicht mit diesem Gedanken anfreunden, da Shin einfach
großartig in diese Rolle gepasst hat und eigentlich das Herz der Filme darstellt. Im Nachhinein muss man allerdings
sagen, dass Regisseur Cho Jin-gyu, der auch schon den ersten Teil drehte, eine großartige Wahl getroffen hat, eben
nicht einfach Altes wieder aufzuwärmen, sondern neuen Wind in die Reihe zu bringen.
"My Wife is a Gangster 3" bietet tolle Popcorn-Unterhaltung, guten Humor und schafft es äußerst überzeugend manchmal
auch sehr ernst daherzukommen. Der Film bietet zwar keinen Tiefgang, aber das erwartet der Zuschauer hier auch gar nicht.
Das was man von ihm erwartet, nämlich gute Unterhaltung, liefert der dritte Teil der Reihe dann tatsächlich sogar
genauso gut wie seine Vorgänger.
Zuerst einmal zum Wichtigsten: Shu Qi. Nein, sie schafft es nicht eine zweite Shin Eun-kyung darzustellen. Sie
versucht es auch gar nicht und das ist auch gut so. Als Schauspielerin weiß ich noch immer nicht was ich von ihr
zu halten habe, bin ihr gegenüber also nach wie vor neutral eingestellt, was ihre Darstellung hier auch nicht
ändert. Aber sie hat die nötige Leinwandpräsenz, die ihr Charakter benötigt. Meistens spricht sie nämlich nicht
sehr viel, hat aber diese unnahbare und kühle Powerfrau-Ausstrahlung, so dass sie in ihrer Rolle dann eben doch
ziemlich überzeugend wirkt. An dieser Stelle gibt es also wirklich nichts zu meckern.
Eigentlicher Star ist jedoch Lee Beom-su ("City of Violence"), der eine unwahrscheinlich charismatische Darstellung
des Kleingangsters abgibt. Er mag zwar hier und da etwas trottelig wirken, aber eben nur sehr dezent, so dass er sich
keineswegs in das typische Abziehbild des koreanischen Gangsters mit zwei linken Händen und maximal zwei Gehirnzellen
einreiht. Er wirkt sogar sehr drei-dimensional und hat immer die Sympathien des Zuschauers auf seiner Seite, so dass
es einfach Spaß macht ihn spielen zu sehen.
Auch seine zwei Sidekicks geben eine ordentliche und vor allem sympathische Darstellung ab. Hyeon Yeong ("Marrying the
Mafia 2") dagegen, die hier die Übersetzering spielt, ist irgendwann einfach nur nervend. Der Humor des Films
baut zwar meistens auf die Missverständnisse durch Yon-his Übersetzungen und das funktioniert auch recht gut, aber
Hyeon Yeong spielt ihre Rolle einfach zu übertrieben und extrovertiert, so dass sie einem spätestens nach 20 Minuten
auf die Nerven gehen muss.
Abgerundet wird der Cast aber durch einige sehr interessante Nebendarsteller. Lee Ki-yong ("Shadowless Sword") hat einen
Auftritt als Killerin und beeindruckt als Einzige mit ordentlicher Mandarinchinesisch-Aussprache. Ken Lo mimt den
Bösewicht des Films, während Shaw-Brothers Veteran Ti Lung ("A Better Tomorrow") Shu Qis Vater spielt. Hier zeigt sich
ganz klar,
warum "My Wife is a Gangster 3" so gut funktioniert. Die Szenen in Hong Kong und der Machtkampf der Triadenbosse bringen
immer wieder eine gute Portion Ernst und Blut mit ins Spiel, die gerade von Ken Lo und Ti Lung getragen werden.
Der große Erfolg der ersten beiden Teile lag auch darin, dass wir eine nette Mischung aus Humor und Action präsentiert
bekamen, ohne dass dieser Mix künstlich gewirkt hätte. "My Wife is a Gangster 3" bietet aber leider nur sehr wenige
Actionszenen, was wohl eine der deutlichsten Schwachstellen des Films ist. Shu Qi darf zwar ab und zu etwas von sich
zeigen, überzeugt aber nicht so gut wie in "So Close", abgesehen von einer schön anzusehenden Schwertvorführung.
Ansonsten gibt es hier und da etwas Herumgepose, doch meistens erweisen sich die Actionszenen als heiße Luft. Das ist
sehr schade, ändert aber zum Glück nichts daran, dass wir auch einige ernstere Szenen zu sehen bekommen. Es ist
schließlich selten eine Korea-Komödie zu sehen, in der auch tatsächlich Menschen sterben, aber genau das passiert hier
ab und zu. Überdies bietet der
Hong Kong Plot einen guten Gegensatz zu den zumeist lächerlich freundlich und menschlich dargestellten Gangstern
eines Korea-Films. Die Hong Kong Triaden sind rücksichtslos, kaltblütig und all das was man von einer solchen
Organisation eben erwartet.
Ein weiterer Schwachpunkt ist dann schließlich die sich unweigerlich anbahnende Liebesgeschichte zwischen Aryong
und Ki-chul. Diese war ja von Anfang an vorherzusehen, denn der Film muss ja seinem Titel gerecht werden, wird hier
aber allzu holprig umgesetzt. Leider ist auch die Chemie zwischen Ki-chul und Aryong nie überzeugend. Hier hätte
Regisseur Cho ganz klar besser aufpassen müssen, denn die Liebesgeschichte fühlt sich dann doch sehr erzwungen an.
Humor bietet der Film natürlich viel, aber eigentlich nicht wirklich etwas, das wir nicht schon anderweitig gesehen
hätten. Es gibt Witze auf Kosten der kulturellen Unterschiede, der Sprachbarriere und sogar ein paar kleinere
Sexwitzchen, wobei eine spezielle Szene im Auto dann doch etwas merkwürdig wirkt. Aber wen interessiert's, denn die
Witze treffen ja zum Glück meistens ins Schwarze. Das macht den Film dann eben auch besser als seine Konkurrenten.
Der Regisseur und die Darsteller beweisen ein Händchen für's richtige Timing und sorgen damit immer wieder für
mindestens ein Schmunzeln und viel guter Unterhaltung.
Es ist leicht Fehler in "My Wife is a Gangster 3" zu finden. Wer sich diesen Film ansieht wird dies aber mit
Sicherheit tun um einfach mal wieder gut unterhalten zu werden, und gerade da punktet der Chos Werk. Mit Sicherheit
kein Meisterwerk, bietet der Film doch alles was seine Vorgänger auch boten - auch ohne Shin Eun-kyung wie man
interessanterweise feststellen muss. Unterstützt von den Hong Kong Darstellern und einer kleinen Prise frischem
Wind in der Reihe überzeugt "My Wife is a Gangster 3" da wo er muss und entpuppt sich deshalb als gelungene
Fortsetzung. Fans der Reihe werden hier jedenfalls keineswegs enttäuscht werden.