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Original Title:
Ye maan bei kup

Hong Kong 2006

Genre:
Comedy, Action

Director:
Wong Jing

Cast:
Cecilia Cheung
Yuen Wah
Yuen Qiu
Leo Koo
Ma Shuchao
Hui Shiu-Hung
Sammy
Wong Jing
Lam Suet
Wong Yat-Fei
Qian Jiayin
Shi Lan
Lin Xue


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My Kung Fu Sweetheart

Story: Phoenix (Cecilia Cheung) muss eines Tages herausfinden, dass ihre Eltern (Yuen Qiu und Yuen Wah) heimliche Kung Fu Meister sind, die einer ebenso geheimen Organisation angehören, welche Bösewichte jagt, die sich des Kung Fus bedienen um anderen zu schaden. Phoenix will nun auch so schnell wie möglich Kung Fu Meisterin werden und tritt einer geheimen Schule in den Bergen bei. Der dortige Meister erzählt ihr außerdem, dass es ihr Schicksal ist einen Mann zu heiraten, der sie sieht, wenn sie nicht gesehen werden sollte.
Einige Jahre später nachdem Phoenix ihre Ausbildung abgeschlossen hat nutzt sie wieder mal ihre Fähigkeiten um nicht zu spät zur Arbeit zu kommen. Allerdings wird sie beim Heraufklettern am Wolkenkratzer von Dragon (Leo Koo) gesehen, der dafür verantwortlich ist, die Kosten in der Firma zu senken. Phoenix glaubt fortan, dass er der Mann ist, der ihr prophezeit wurde und bald hat sie auch die Gelegenheit ihren Geliebten vor einer Bande von Killern zu retten, die im Auftrag des berüchtigten "White Eyebrows" (Ma Shuchao) handeln. "White Eyebrows" wird schon seit langem von der geheimen Kung Fu Gesellschaft gejagt, doch mittlerweile ist er dank einer geheimen Kampfkunsttechnik unbesiegbar geworden. Können die vereinten Kräfte einer Familie ihn stoppen?

Kritik: "My Kung Fu Sweetheart" ist durch und durch ein Wong Jing Film. Überdreht, sinnlos, manchmal sogar unterhaltsam, aber zuallererst einmal - schlecht! Wo soll man anfangen über den Film herzuziehen? Es gibt zu viele Ansatzpunkte. Wer schon einmal einen Wong Jing Film gesehen hat, wird aber schon eine ungefähre Vorstellung von dem haben, was ihn erwartet. Lächerliche und dumme Szenen, schlechte Witze, keine Story, überzeichnete Action - also einfach Popkorn-Unterhaltung der untersten Schublade. Man muss Wong Jing aber in gewisser Weise Respekt für seine Ehrlichkeit zollen, denn er weiß, dass sein Film schlecht ist. Und paradoxerweise scheint er gerade deshalb Spaß daran gehabt zu haben ihn zu drehen. Doch so war Wong halt schon immer...

Einen Plot sollte man ernsthaft erst gar nicht versuchen zu finden. Hier hält nichts zusammen, irgendwann ist es einem aber auch egal und man hat sich damit abgefunden, dass komplett sinnfrei eine Szene an die andere gereiht wird. Das geschieht dann natürlich auf konstanter Überholspur, so dass man nie wirklich den Atem findet sich über den absoluten Unsinn, den dieser Film darstellt, aufzuregen. Ein interessantes Immunisierungsmittel, dass Wong Jing hier wie so oft verwendet. Aber auch diesmal funktioniert es nicht. "My Kung Fu Sweetheart" ist und bleibt einfach dämlich.
Storytechnisch bedient sich der Film dabei ganz frech von Ideen anderer Filme, bringt des Weiteren etliche Anspielungen mit ein, von denen ein paar ganz nett sind, wie das Papierkicken aus "The Mission", andere wiederum wirken einfach erzwungen und nicht komisch. Der Humor ist eben eigentlich immer Hit-and-Miss und die meiste Zeit bleibt's dann eben beim "Miss".

Humor... Das ist bei Wong Jing so ein Thema für sich. Manchmal kann dieser ja so schlecht sein, dass er wieder gut ist. Ganz gemäß der Kategorie: "Was ist braun und kann tauchen? - Das U-Brot!" Nein, dieser "Witz" kommt nicht im Film vor (würde wortspieltechnisch auch nicht hinhauen), aber er gibt doch eine gute Vorstellung von dem was einen erwartet. Unbesiegbare Kampfkünste, die auf geheimen Schriftstücken niedergeschrieben sind, konnten warum nie erlernt werden? Weil sie in Englisch verfasst wurden! Aua...
Die vielen Anspielungen auf alte Martial Arts Filme lassen sich in Namen, Personen und Orten etc. wiederfinden und so kann man hier und da, wenn man denn das nötige Vorwissen besitzt tatsächlich ein wenig Spaß haben. Einen IQ von um die 70 vorausgesetzt.

Am besten sollte man bei einem Film wie diesem erst gar nicht anfangen von schauspielerischen Leistungen zu sprechen. Leo Koo und Co. zeigen Darstellungen, die so flach sind, wie man es von dem Werk nicht anders erwarten kann. Yuen Qiu und Yuen Wah, die schon in "Kung Fu Hustle" ein streitendes Ehepaar spielten, geben dagegen eine erfrischend leichtherzige Darstellung ab, die irgendwie ehrlich wirkt. Gar nicht so recht in den Film passen mag dagegen stellenweise Cecilia Cheung, da sie oftmals so aussieht als wolle sie tatsächlich schauspielern. Jemand hätte ihr sagen sollen, dass das in einem Wong Jing Film vergebliche Mühe ist.
Der Regisseur hatte sogar so viel Spaß an dem Film, dass er in der Rolle des Eisenhaut-Onkels einen längeren Cameo-Auftritt hat. Neben seinem regietechnischen "Können" sieht sein schauspielerisches Talent fast schon wie wahres Gold aus. Das heißt aber eben wirklich nicht viel...

Wong bedient sich aller billiger Tricks. Er bringt immer mal wieder leicht bekleidete Mädels in den Film und sogar Cecilia Cheung ist oben ohne (beruhigt euch wieder, natürlich bekommt man nichts davon zu sehen!). Doch passen mag das natürlich alles nicht, wenn blutig Frauen und Männer abgeschlachtet und dann nebenher auch noch sexistische Witze gemacht werden. Schlechter Geschmack in seiner vollen Blüte.
Komplementiert wird das Gesamtbild von etlichen Kampfszenen bei denen mehr Seile und schnelle Schnitte verwendet wurden als alles andere. Natürlich muss man irgendwie retuschieren, dass Cecilia Cheung keine Kampfkünstlerin ist, aber nervend ist der ganze Style-Overkill dann doch.
Um dem Trash-Charakter des Films, trotz seines teueren Looks, die Krone aufzusetzen gibt es dann noch etliche üble CGI-Effekte und einen Mann im Falkenkostüm.
Natürlich können daneben pseudo-emotionale Szenen einfach nur unpassend und überflüssig wirken. Andererseits ist der gesamte Film an sich ebenso überflüssig. Also was soll's.

"My Kung Fu Sweetheart" ist ein schlechter Film, aber nicht Wong Jings schlechtester. Ab und zu fühlt man sich tatsächlich unterhalten, aber das beweist nur eines: Auch in der Kategorie "schlecht" gibt es feinere Abstufungen. Wer nicht glauben kann, dass ein Film tatsächlich stellenweise unterhalten und trotzdem übel sein kann, der kann einen Blick riskieren. Aber beschwert euch später nicht, dass ich euch nicht gewarnt hätte!

(Autor: Manfred Selzer)
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