Story: Rick (Kenny Bee) vertreibt sich oft die Zeit in Cheungs (Kwan Hoi-Shan) Bar. Nicht ohne Grund, denn
er hat sich in Cheungs Tochter Lap (Joey Wang) verliebt. Diese arbeitet bei ihrem Vater und obwohl sie Rick
gegenüber nicht abgeneigt ist, fehlt etwas, damit sie tatsächlich eine Beziehung eingehen können. Bald ist schon
aber gar nicht mehr an eine Romanze zu denken, da ein alter Freund aus Cheungs Gangstervergangenheit diesen
aufsucht und ihn bittet, seinen Sohn illegal ins Land zu schmuggeln. Cheung willigt gezwungenermaßen ein und
bekommt Hilfe von Rick. Doch plötzlich geht alles schief. Der Sohn des Freundes wird erschossen und ein Polizist
verliert ebenfalls sein Leben. Rick verlässt das Land, nachdem ihm Lap versprochen hat nachzukommen,
doch Lap versucht nun alles um ihren Vater, der mittlerweile von seinem alten Freund gekidnappt wurde, wieder
freizubekommen. Sie sucht Hilfe beim Gangsterboss Shen (Chan Wai-Man), der tatsächlich ihren Vater befreit, nachdem
sie seine neue Freundin wird.
Jahre später kehrt Rick als Auftragskiller ins Land zurück und läuft dabei Lap über den Weg. Sie möchte mit der Hilfe
eines Freundes (Tony Leung Chiu-Wai), Shen verlassen und mit Rick aus dem Land fliehen. Shen kann sich jedoch
mit diesem Gedanken nicht anfreunden...
Kritik: "My Heart is that Eternal Rose" ist ein netter HK-Streifen nach Heroic Bloodshed-Muster. Schlussendlich
beweist sich der Film allerdings als ein unspektakulärer Genre-Eintrag, der zwar ein paar schöne Momente bieten kann,
aber ansonsten nichts Außergewöhnliches liefert. Zu oft beweist sich der Film dann auch noch als zu melodramatisch
und überzogen, was dem Genre zwar schon seit jeher anhaftet und eigentlich auch nie sonderlich negativ auffiel, aber
hier den Zuschauer eben einfach nicht emotional mitnehmen kann, weswegen jene dramatischen Szenen leer wirken.
Der Grund, warum sich Patrick Tams Werk so kühl anfühlt, ist vor allem Kenny Bee, der es nur am Anfang schafft seinem
Charakter ein wenig Charisma zu verleihen, später aber nur noch hölzern und platt wirkt.
Joey Wang ("A Chinese Ghost Story") ist wie immer ein Blickfang, aber auch sie schafft es nie, den Funken zum Zuschauer
überspringen zu lassen. Lap bleibt immer etwas flach und nur in ein paar dramatischen Szenen kann Wang ein wenig mehr
von sich zeigen. Das reicht aber keineswegs, um die tragische Liebesgeschichte zwischen ihr und Rick glaubwürdig zu
machen. Die Chemie zwischen den beiden ist einfach nicht da, weshalb der Rest des Films dann auch nie so dramatisch
wirkt, wie es vom Regisseur wohl intendiert gewesen sein mag. Es hilft auch nicht, dass Rick eine Weile lang nicht
mehr im Film zu sehen ist und dann verändert als kaltblütiger Killer ins Land zurückkehrt. Warum ist Lap dann noch in
diesen Mann verliebt? Das ist alles nicht wichtig, denn für ihren Vater bleibt sie an Shens Seite, bis ihr Vater schließlich
stirbt. Jetzt hat sie keinen Grund mehr, nicht in Ricks Arme zu fliehen, dieser kämpft aber immer noch
mit seinen Gefühlen für das Mädchen, da sie vor Jahren schließlich einfach per Brief mit ihm Schluss gemacht hat.
Man sieht also, dass die Geschichte sich ein wenig um Herz-Schmerz dreht, dabei aber niemals in eine billige Romanze
abdriftet. Der Ton von "My Heart is that Eternal Rose" mag zwar im Vergleich zu anderen Heroic Bloodshed-Werken etwas
ruhiger sein, aber zu einer simplen Romanze verkommt der Film deshalb noch lange nicht.
Auch wenn wir ein paar klischeebeladene Personenzeichnungen präsentiert bekommen, wie die des Vaters, der sich in
den Alkohol flüchtet, weil sich seine Tochter für ihn verkauft, so sind es doch noch am ehesten diese Szenen, die
das Interesse am Film aufrecht erhalten. Mit dem Tod einer der Nebencharaktere geht der Regisseur dann aber wieder
unpassend unzeremoniell um, als wenn im Drehbuch einfach eine Lücke gelassen worden wäre. Zum Glück gibt es in einer
Nebenrolle Tony Leung zu sehen, der das Schauspielniveau um einiges anhebt. Als Nebencharakter bekommt er zwar nie
die Zeit auf dem Bildschirm, die dem Film gutgetan hätte, aber ohne ihn hätte sich das Drama wahrscheinlich noch
distanzierter entfaltet.
Wer sich wundert, warum die Bilder irgendwie so schön anzusehen sind, der wird nicht überrascht sein zu hören,
dass Christopher Doyle als Kameramann mitgewirkt hat und damit die Kinematografie des Films hier und da aufgewertet
wird. Trotzdem wirken einige der Standbilder zwischen den Überblendungen irgendwie unnötig billig. Andererseits war
dies ein typisches Markenzeichen der 80er Jahre HK-Filme.
Wie gesagt gibt es für einen Action-Film erstaunlich wenig Schießereien. Gerade in der letzten halben Stunde legt
Regisseur Tam allerdings einiges nach und präsentiert uns ein paar ordentlich aussehende Shootouts. Sie stechen
eigentlich nicht durch tolle Choreographie hervor, bei John Woo wird man sich diesbezüglich also nach wie vor
mehr zu Hause fühlen, aber das Ausmaß an gezeigtem Blut ist doch recht hoch. Außerdem gibt es gerade in der letzten
Schießerei einen guten Wechsel zwischen Slow-Mo und hektischen, sprunghaften Schnitten. Auch wenn uns das Finale
wieder einmal recht unzeremoniell in den Abspann entlässt und uns emotional gesehen erschreckend unberührt lässt,
ist es dennoch schön anzusehen.
Bei den vielen erwähnten negativen Punkten fragt man sich, für wen der Film überhaupt empfehlenswert ist. Nun, mit
Sicherheit für alle HK-Film-Enthusiasten. Die Story mag zwar nach bekanntem Muster gestrickt sein, aber
"My Heart is that Eternal Rose" besitzt glücklicherweise die gleiche Magie, die das 80er Jahre HK-Kino so
beliebt gemacht hat. Actionfilmfreunde werden zwar mit Enttäuschung feststellen müssen, dass es erstaunlich wenig
Action gibt, aber unterhaltsam ist der Film trotzdem. Hätte Regisseur Tam mehr auf ein ordentliches und
mitnehmendes Drehbuch geachtet, hätten manchen Szenen nicht so emotional gestellt gewirkt. Doch der leicht romantische
Touch kann dem Film dann eben auch seinen speziellen Charakter verleihen. Nichtsdestotrotz erweist sich der Film
hauptsächlich für Genre-Fans emfehlenswert.