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Original Title:
Duk ga si oi

Hong Kong 2006

Genre:
Romance, Comedy, Drama

Director:
Patrick Kong

Cast:
Alex Fong Lik-Sun
Stephy Tang
Pace Wu
Philip Ng
Shaun Tam
Theresa Fu
Sasha Hou
Marco Ngai
Wong Cho-lam
Vincent Kok


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Marriage with a Fool

Story: Wah (Alex Fong Lik-Sun) und Bobo (Stephy Tang) sind ein frisch vermähltes Paar. Noch relativ unerfahren im Leben haben sie eine gemeinsame Wohnung gekauft, die sie sich gerade so dank ihrer Eltern leisten können. Doch nun heißt es erst einmal den Gürtel enger schnallen und die Flitterwochenreise verschieben bis wieder Geld in der Kasse ist. Bobo will aber unbedingt jetzt eine Reise machen, Wah ist allerdings dagegen, da er zuerst seine Schulden abbezahlen will. Das ist jedoch nicht der einzige Punkt, der bei den zweien Streit vom Zaun bricht. Josephine (Pace Wu), eine alte Freundin von Wah, taucht plötzlich wieder auf und scheint selbst interessiert an Wah zu sein, obwohl sie weiß, dass dieser verheiratet ist. Wah erkennt ihre Bemühungen aber nicht und begnügt sich damit öfters mit einer alten Freundin auszugehen. Seiner Frau erzählt er allerdings nichts davon, da er sich immerhin denken kann, dass sie die Situation falsch verstehen könnte.
Die ersten Lügen von Wah und sein angebliches Verhältnis mit Pace sind dann auch der Grund, warum das Ehepaar schließlich wieder getrennte Wege geht. Trotz neuer Bekanntschaften scheint es aber so, dass die beiden immer noch etwas füreinander empfinden...

Kritik: Nachdem ich mich schon durch etliche Korea-Romanzen durchgeschlagen habe und das eine oder andere Mal auch richtig positiv überrascht wurde, dachte ich mir, es wird mal wieder Zeit, den Blick nach Hong Kong wandern zu lassen. "Marriage with a Fool" war aber nicht wirklich die Art Film, nach der ich gesucht hatte und hat mir wieder mal vor Augen geführt, warum ich dem Genre gegenüber eigentlich ziemlich abgeneigt bin. Bedeutungslose Unterhaltung, die vor Kitsch nur so trieft und an sich gar nichts zu bieten hat. Außer vielleicht, dass man ein paar Stunden Zeit totschlagen kann, falls man sich wirklich gerade mal langweilen sollte.
Dabei hat "Marriage with a Fool" sogar einige ganz nette Ansätze, versucht zumindest ab und zu ein wenig Ernst zu sein und die Beziehungen der Hauptcharaktere so realistisch wie möglich darzustellen. Doch das schlechte Drehbuch und die übertrieben dargestellten Emotionsausbrüche versagen dem Werk eine ordentliche Wertung.

Ohne eine großartige Einführung werden wir sogleich in das Leben der zwei Hauptprotagonisten eingeführt. Anfangs sieht noch alles in Ordnung aus, aber schon bald zeigt sich, dass es zwischen dem Ehepaar einige Zwistigkeiten gibt. Diese sind dabei so banal, dass man manchmal das Gefühl hat, dass die beiden sich gerade einmal eine Woche gekannt haben, bevor sie beschlossen haben zu heiraten. Eigentlich müsste man ja schließlich meinen, dass man erst heiratet, wenn man das Gefühl hat, dass man zumindest einigermaßen weiß, wie der andere tickt. Nicht aber hier, denn Wah und Bobo benehmen sich oftmals wie Kinder. Besonders Bobo kann mit ihren zumeist unbegründeten hysterischen Ausbrüchen für Fragezeichen beim Zuschauer sorgen. Trotzdem sind die Leistungen von Darstellern Alex Fong (nicht zu verwechseln mit Alex Fong Chung-Sun aus "One Night in Mongkok") und Stephy Tang, Mitglied der Girlband "Cookie", hier noch recht glaubwürdig im Vergleich zu dem was noch kommt.

Stören sollte man sich jedenfalls nicht daran, dass wir fast jegliches Romanzendrama-Klischee präsentiert bekommen, das es gibt. Wah trägt seine Freundin natürlich im Huckepack nach Hause, nachdem diese sich den Fuß gezerrt hat und die Freunde der beiden stellen auch nur mehr oder weniger Stereotype dar. Das fällt besonders stark auf, da niemand von ihnen auch nur ansatzweise ordentlich ausgearbeitet wurde. Wahs Freunde muten wie die typische dumme-Jungs Clique an, was umso offensichtlicher ist, als dass Bobos Mahjong spielende Freundinnen viel mehr Zeit auf dem Bildschirm bekommen. Zumindest bei ihnen schaut der eine oder andere Charakterzug dann durch, aber das reicht alles nicht um sie wirklich lebendig werden zu lassen.

Später dann trennen sich Wah und Bobo und finden neue Freunde. Wahs Affaire mit Josephine dauert nur recht kurz an, denn er erkennt schlussendlich doch, dass er seine Frau noch liebt. Trotzdem möchte man ihn für sein Verhalten am liebsten ohrfeigen. Andererseits kann man ihm auch nicht wirklich böse sein, denn Bobo hat ihn förmlich in die Arme von Josephine getrieben. Pace Wu bleibt dabei mit ihrer Darstellung auch eher im Durchschnitt und wirkt oft zu distanziert und kühl.
Bobo findet schließlich Trost bei Philip, gespielt von Philip Ng, der Toilettenpapier-Tester und -Hersteller ist. Wenn er anfängt stundenlange Vorträge über Klopapier zu halten, dann ist das so schlecht, dass sie sogar einige der wenigen richtig witzigen Szenen im Film darstellen. Bobo wie auch immer erkennt schnell, dass er nichts für sie ist, auch wenn sie sich gegenüber nicht eingestehen will, dass sie noch Gefühle für ihren Mann hat. Das typische Romantikdrama halt, wobei hier eindeutig zu viel ernstes Drama vorherrscht. Der Film versucht zwar manchmal die Komplexität einer Beziehung zu beleuchten, muss aber schließlich unweigerlich an dem wirren, ereignislosen und vorhersehbaren Drehbuch scheitern.

Zu behaupten, dass "Marriage with a Fool" sich unzusammenhängend anfühlt, ist fast schon freundlich ausgedrückt. Der Film verliert mehr als einmal seinen Fokus und die schauspielerischen Leistungen nehmen graduell ab, bis gegen Ende in einem aufgesetzt wirkendem Emotionsfinale dem Zuschauer die ein oder andere Träne abgerungen werden soll. Vergeblich. Das übertriebene Schauspiel fährt den Film dann auch noch komplett an die Wand. Spätestens wenn sich im Minutentakt die schnulzigen Canto-Popsongs im Hintergrund abwechseln, hat auch der letzte begriffen, dass "Marriage with a Fool" ein Film ist, den jeder vermeiden sollte, der nicht ein Freund des schlimmsten Kitschs ist.

Noch frustrierender, trotz einiger netter Gags wie der Fahrstuhl/Treppenhaus Verfolgungsjagd, ist aber, dass wir von vorneherein wissen, dass keines der beiden möglichen Enden uns wirklich zufriedenstellen können wird. Regisseur und Drehbuchschreiber Patrick Kong ("My Sweetie") macht es aber noch schlimmer, indem er einen Mittelweg beschreitet, der dem Film jegliche Bedeutung nimmt. Am Schluss fragt man sich dann, ob es da überhaupt richtige Liebe zwischen den beiden Hauptprotagonisten gibt.
Trotz eines Drehbuchs, das selbst nicht zu wissen scheint, wo es mit seiner Story hin will, wird man sich nicht im herkömmlichen Sinne gelangweilt fühlen. Es bleibt aber dabei, dass der Film im Endeffekt ein frustrierendes Filmerlebnis ist, da er einem nichts bieten kann. Ich hätte ja noch mit mir reden lassen, aber die schmalzigen Balladen und die überzeichneten Emotionen treiben es dann doch auf die Spitze und lassen mir keine andere Wahl: "Marriage with a Fool" ist ein schlechter Film...

(Autor: Manfred Selzer)
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