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Original Title:
Madeleine

South Korea 2003

Genre:
Romance, Drama, Comedy

Director:
Park Kwang-chun

Cast:
Shin Min-ah
Jo In-seong
Park Jeong-ah
Kang Rae-yeon
Kim Su-ro
Kim Ho-jin


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Madeleine

Story: Der Bücherwurm Ji-suk (Jo In-seong) trifft in einem Friseursalon seine alte Schulkameradin Hee-jin (Shin Min-ah) wieder. Die beiden unternehmen zusammen ein paar Dinge, wobei Hee-jin Ji-suk sogar auf seinen frühmorgendlichen Zeitungsbotengängen begleitet. Schließlich fragt Hee-jin ganz unverblümt, ob Ji-suk mit ihr ausgehen möchte. Ji-suk ist kein Mensch, der sich leicht entscheiden kann, und so macht ihm Hee-jin das Angebot, dass sie es einen Monat miteinander versuchen könnten, danach gehen sie wieder getrennte Wege.
Die ersten Tage dieses Monats verlaufen recht reibungslos, doch die ersten Probleme lassen nicht lange auf sich warten. Die erfolgreiche Sängerin Sung-hae (Park Jeong-ah), in die Ji-suk zu Schulzeiten heimlich verliebt war, trifft sich ebenfalls wieder mit ihren alten Schulkameraden und Hee-jin muss nicht ohne Eifersucht mitansehen, wie auch diese etwas für Ji-suk übrig zu haben scheint.
Hee-jin selbst hat noch ein größeres Problem, denn ihre Vergangenheit mit einem früheren Freund holt sie auf unvorhersehbare Weise wieder ein. Währenddessen nähert sich der Monat immer mehr seinem Ende...

Kritik: "Madeleine" wandert gekonnt auf dem schmalen Grat zwischen Romantikdrama und Romantikkomödie. Erstaunlich ernst und glaubwürdig präsentiert, werden wir in die Welt zweier Menschen entführt, die wie aus dem wahren Leben gegriffen scheinen und uns ihre ungewöhnliche Beziehung näherbringen. Dabei ist Park Kwang-chuns ("She is on Duty") Werk relativ simpel gehalten und bietet dennoch willkommen vielschichtige Charaktere und Beziehungsentwicklungen. Natürlich fehlt wie gesagt auch der Humor nicht, allerdings ist dieser die meiste Zeit eher subtil und somit eine gelungene Abwechslung zum dümmlich-kurzweiligen Humor so vieler anderer Korea-Komödien.

Der Film lebt von seiner Protagonistin Hee-jin, die wie sie sich dann auch selbst beschreibt, simpel ist und das macht was ihr gefällt. Sie besitzt jedoch nicht die typisch forsche Art, die mittlerweile für koreanische Romanzen zum Stereotyp des weiblichen Filmparts geworden ist, sondern kann mit ihrem enormen Charisma, ihrer Ehrlichkeit, Direktheit und einer einladend unternehmungslustigen Art die Männer verzaubern. Shin Min-ah ("Volcano High", "Sad Movie") beweist wieder einmal, dass sie eine äußerst vielversprechende junge Schauspielerin ist, deren Können jetzt schon das vieler ihrer Kolleginnen übersteigt!
Ihre Leistungen sind auch bitter nötig, denn Jo In-seong ("The Classic") liefert als Ji-suk bestenfalls eine solide Vorstellung ab. Als Schauspieler hat Jo mich noch in keinem Film wirklich überzeugen können und seine Rolle in "Madeleine" macht da keine Ausnahme. Zum Glück wird er als schüchterner Junge, der langsam erkennt, dass seine Gefühle für Hee-jin tatsächlich ernst sind, vor keine allzu großen Herausforderungen gestellt.
Erstaunlicherweise schafft es Shin Min-ah im Alleingang dafür zu sorgen, dass die Chemie zwischen ihr und ihrem Freund stimmt.

Genauso wie sich Hee-jin als simpel charakterisiert, ist auch die Cinematografie zu beschreiben. Gerade aber diese Einfachheit beinhaltet einen nicht greifbaren Zauber, der dem Film seine Glaubwürdigkeit verleiht. Trotzdem bietet man uns aber auch ein paar sehr schöne Bilder. Mindestens genauso viele Kunstgriffe sind allerdings nicht gelungen. Als sich am Anfang Hee-jin und Ji-suk treffen, und die zwei dann schließlich irgendwann in Gelächter ausbrechen, wird diese Szene vom Regisseur durch immer mal wieder eingefrorene Bilder hervorgehoben, was dem ganzen allerdings etwas Billiges verleiht...
Ähnlich verhält es sich mit ein paar für Romantik-Filme einfach zu typisch gewordenen Szenen. Da gibt es Einschnitte in Form von mittelmäßig computergenerierten Animationen, Handynachrichten werden über den Köpfen der Personen dargestellt und natürlich spielt auch der Regen wieder eine übergeordnete Rolle. Gerade die Szene als Ji-suk seine Freundin ins Krankenhaus bringt, wirkt fast schon ein wenig überdramatisch und gleichzeitig ist es der Auftakt einer irgendwie billigen Lösung eines ernsten Problems.

Neben der ganzen Kritik soll jedoch nochmal hervorgehoben werden, dass "Madeleine" im Großen und Ganzen ein erstaunlich gut funktionierendes Romantik-Drama ist, das die Aufs und Abs einer Beziehung unter die Lupe nimmt. Die Story bleibt dabei zu jedem Zeitpunkt übersichtlich, bietet aber genügend Personen, Beziehungen und Verstrickungen, die bei einem nie Langeweile aufkommen lassen. Ein paar der Nebencharaktere, wie z.B. die Sängerin, sind sogar sehr wichtig für den Film und bringen ihn weiter voran.
Ebenso überzeugen können ein paar gekonnt subtil untergebrachte kleinere Lebensweisheiten, die der Zuschauer sozusagen als kleines Extra bekommt. Auf humoristischer Ebene gibt es aber auch ein paar wirklich gute Szenen, die zum Glück nicht durch übertrieben-bonbonfarbenen Charakter auffallen.

Es sind viele Kleinigkeiten, die den Film so sehenswert machen, z.B. der Koch mit dem sich Ji-suk morgens immer trifft um eine kleine Arbeitspause einzulegen und mit dem sich dann auch ein Gespräch über Madeleines (die Sandplätzchen) ergibt, das Aufschluss über den Titel des Films gibt.
Davon abgesehen gibt es auch noch viele andere Nebencharaktere, die ihre kleinen Geschichten zu erzählen haben und dabei gleichzeitig unseren Hauptprotagonisten weiterhelfen. Es ergänzt sich also alles zu einem sinnvollen Ganzen, was bei Romantikfilmen eher eine Seltenheit ist.
Wer auf alternativen Rock steht, der wird überdies auch sehr angetan von dem Soundtrack des Films sein können.

Unter dem Strich ist "Madeleine" weitaus mehr als man anfangs von ihm erwartet hätte. Eine hervorragende Hauptdarstellerin, interessante Nebencharaktere und eine hohe Glaubwürdigkeit der Beziehung mit all ihren Facetten, machen den Film zu einem gelungenen Romantikdrama, dem allerdings auch nicht der Humor fehlt. Der Film vermittelt auf subtile Art Wärme und Hoffnung, und wird selbst jene ansprechen können, die sonst wenig mit dem Genre anfangen können.

(Autor: Manfred Selzer)
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