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Original Title:
Sarangttawin piryoeopseo

South Korea 2006

Genre:
Drama, Romance

Director:
Lee Cheol-ha

Cast:
Kim Ju-hyuk
Moon Geun-yeong
Jin Ku
Lee Gi-yeong
Choi Sung-ho
Cho Jae-yoon
Kang Cheol-gyu
Jo Sang-geon
Kim Nam-gyu
Lee Seo-bin
To Ji-Won
Seo Hyun-jin


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Love Me Not

Story: Julian (Kim Ju-hyuk) ist ein Playboy und Betrüger. Er zieht den Frauen das Geld aus der Tasche, wo er nur kann und diese sind auch noch glücklich darüber. Das geht jedoch nicht immer gut, und so landet er eines Tages im Gefängnis, kommt aber nach nicht allzu langer Zeit wieder raus. Sein Kumpel Micky (Jin Ku) wartet schon auf ihn, da die beiden so schnell wie möglich ihr nächstes Ding drehen wollen. Julian muss diesmal aber den ganz großen Coup landen, da sich bei ihm der Schuldeneintreiber Kwang-su (Lee Gi-yeong) meldet, der innerhalb eines Monats über 2,5 Mio. Dollar von ihm haben will, ansonsten würde Julian nicht mehr lange zu leben haben. Da trifft es sich gut, dass einer von Julians Bekannten gerade gestorben ist, der schon als Kind sein Elternhaus verlassen musste. Dessen Vater ist nämlich ebenfalls vor kurzem verstorben und hinterlässt ein enormes Vermögen, weshalb Julian sich geradewegs als der verloren gegangene Millionärssohn ausgibt. Zuerst einmal muss er sich aber mit seiner neuen Schwester Min (Moon Geun-yeong) herumschlagen, die wegen ihrer Blindheit und diversen Schicksalschlägen den Mut zu leben verloren hat. Julian, der eigentlich geplant hatte das Mädchen umzubringen, um das ganze Erbe alleine einzustreichen, wird aber plötzlich zu ihrem Beschützer...

Kritik: "Love Me Not" ist nicht wirklich eine dieser typischen koreanischen Romantikdramen, und dennoch gibt es hier und da genügend Klischees, die ihn in diese Kategorie fallen lassen könnten. Warum dies aber nicht der Fall ist, liegt an den Charakteren, die niemals die Sympathien des Zuschauers für sich gewinnen können, denn dafür sind sie zu beladen mit schlechten Charaktereigenschaften, die sie in gewisser Hinsicht umso menschlicher erscheinen lassen, aber wegen denen sie auch niemals die sich anbahnende Romantikgeschichte überzeugend tragen können. Es ist schwierig sich für die Beziehung zweier Antagonisten zu interessieren, und genau dieser Fall liegt hier vor. Allerdings vermeidet der Film dankenswerterweise einige typische Klischees, nur um sich dann an einigen Stellen auf subtilere Art doch wieder dieser zu bedienen. Überdies lässt die beeindruckende Kinematografie auf einen Film hoffen, der endlich einmal frischen Wind in das Genre bringt, doch "Love Me Not" entpuppt sich in Bezug darauf als eine Enttäuschung.

Die Kinematografie verdient allerdings noch einmal ein paar extra Worte des Lobes. Kang Chang-bae liefert hier einfach tolle, berauschende Bilder ab. Sie wirken alle sehr poliert, die Farbgebung ist oftmals besonders akzentuiert, da der Film zum Großteil in grauen Farben gehalten ist und damit das Rot von Mins Kleidung und ihrem Regenschirm besonders hervorsticht. Die Bilder wirken auch deshalb so ungemein schön, weil die Sets des Films allesamt teure Villen im eigentümlichen Baustil, gehobene Clubs und hochmoderne Gebäude beinhalten. Man hat wirklich das Gefühl in der Welt eines Millionärs zu leben. Darüber hinaus gibt es immer wieder schöne Schneelandschaften oder interessante Innenausstattungen zu sehen, sodass sich das Auge die meiste Zeit gar nicht satt sehen kann. Auch die beiden Hauptdarsteller werden zu jeder Zeit im besten Licht eingefangen. Dementsprechend ist man gerne geneigt über die oftmals emotionale Leere von "Love Me Not" hinwegzusehen.

Woraus resultiert aber diese Leere? Natürlich daraus, dass die beiden Hauptcharaktere alles andere als sympathische Figuren sind. Julian ist ein Schwindler, der die Frauen um den Finger wickelt und er scheint auch nicht davor zurückzuschrecken Min zu ermorden, um an ihr Geld zu kommen. Wie es nun einmal in einem Drama kommen muss, erweist sich das aber als gar nicht so einfach, denn Julian scheint plötzlich ein Herz zu haben und entwickelt langsam Gefühle für die Millionärstochter. Dieses Bild von ihm deckt sich jedoch einfach nicht mit dem, das wir zuerst von ihm gezeichnet bekommen, zumal wir auch nicht vergessen können, dass er eigentlich vorgehabt hatte das Mädchen zu töten!
Min dagegen ist oftmals noch schlimmer. Sie ist verwöhnt, aber frustriert von sich und der Welt, badet sich in Selbstmitleid und wirkt alles andere als erwachsen. Am Anfang ist sie sogar einfach nur nervend, sodass man sich als Zuschauer nicht vorstellen kann, dass zwischen ihr und Julian tatsächlich eine Liebesbeziehung in Gang kommen kann.

Tatsächlich funktioniert diese Liebesbeziehung auch nicht so, wie sie intendiert war. Moon Geun-yeong ("A Tale of Two Sisters", "Innocent Steps") wirkt, auch wenn sie als Schauspielerin versucht endlich erwachsenere Rollen zu bekommen, immer noch wie ein Kind und weckt den Beschützerinstinkt im Mann. Tatsächlich wäre "Love Me Not" besser geworden, hätte man die Bruder-Schwester-Liebe in den Vordergrund gestellt, aber Spaziergänge an einem nächtlichen See mitsamt Leuchtkäfern etc. lassen keinen Zweifel daran aufkommen, dass es sich hier um eine romantische Beziehung handelt. Der Zuschauer kann aber niemals warm mit den Charakteren werden, und kann deshalb auch nie richtig emotional involviert in die diversen Vorkommnise werden. Dankbar muss man aber Regisseur Lee Cheol-ha, der vorher mit Musikvideos u.a. für BOA seine ersten Erfahrungen gesammelt hatte, dafür sein, dass er ein typisch kitschiges Ende, bei dem der ganze Betrug unter Tränen auffliegt, vermeidet.

Es hilft dem Film auch nicht wirklich, dass es immer mal wieder einige Logikfehler auszumachen gibt, und dass einige Charaktere, vor allem der Schuldeneintreiber, fast schon wie in einem Comic immer wieder wie aus dem Nichts auftauchen. Manchmal gibt es auch ein paar leicht eigenartige Szenen, die ihren Weg in den Film gefunden haben, und ob es wirklich so eine originelle Entscheidung war einem der Charaktere einen Krebstumor im Gehirn zu verpassen, sei ebenfalls dahingestellt. Das wäre aber alles gar nicht so schlimm, wenn es "Love Me Not" schaffen würde emotional zu berühren, aber gerade in den Szenen, die eben darauf ausgelegt sind, merkt der Zuschauer wie distanziert er doch von den Charakteren ist. Somit beweist sich dieses Romantikdrama emotional einfach als zu kühl, um bewegen zu können, während die Bilder wegen ihres qualitativ anspruchsvollen Stils, der oft auch an "A Bittersweet Life" erinnert, Besseres bereit zu halten schienen. Dennoch bleibt "Love Me Not" ein Film, der durchaus nette Abendunterhaltung liefern kann, allerdings ohne großen Bedarf an Taschentüchern...

(Autor: Manfred Selzer)
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