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Story: Der Möchtegern-Komiker Park Yong-gi (Lee Jung-Jae) versucht vergeblich mit seinem Comedy-Partner
Cheol-su (Kong Hyeong-jin) in der Unterhaltungsbranche Fuß zu fassen. Das Verhältnis zu seiner Frau Jung-Yeon
(Lee Yeong-ae) ist mittlerweile eingefroren. Nachdem Yong-gi und Jung-Yeon ihren Sohn verloren haben, haben
die beiden sich nicht mehr viel zu sagen. Yong-gi denkt, dass ihn seine Frau nicht akzeptiert, weil er kein Geld
nach Hause bringt. Tatsächlich leidet Jung-Yeon aber an einer schweren Krankheit und möchte diese ihrem Mann
verheimlichen, damit dieser sein Lachen nicht verliert.
Nachdem Yong-gi herausgefunden hat, dass seine Frau bald sterben wird, akzeptiert er ihre Entscheidung ihn im Unwissen
zu lassen und lässt sich nicht anmerken, dass er von der Krankheit weiß. Stattdessen versucht er alte Freunde,
von denen er weiß, dass Jung-Yeon sie noch ein
letztes Mal sehen möchte, mit Hilfe zweier Betrüger ausfindig zu machen.
Während es seiner Frau immer schlechter geht, gibt Yong-gi nochmal sein Bestes und schafft es in einer Comedyshow
aufzutreten, die sein großer Durchbruch sein könnte...
Kritik: "Last Present" ist ein ziemlich vorhersehbares Melodrama, bei dem der Zuschauer oft das Gefühl hat, dass
sich Regisseur Oh Ki-hwan äußerst unverblümt aller bekannten Tricks bedient, um auf die Tränendrüse zu drücken. Der
Plot ist dabei ebensowenig originell. Eine Frau, die an einer Krankheit leidet, welche es dem Drehbuchtschreiber noch
nicht mal Wert war, genauer benannt zu werden, hat ihre letzten Tage vor sich und möchte ihrem Mann ihr Leiden
verheimlichen.
Doch trotz diesem äußerst bekannten Plot, verkommt der Film zu keinem schlechten Taschentuch-Drama, sondern ist
tatsächlich sehr bewegend und schön anzusehen. Das liegt zum einen an dem Können des Regisseurs, der die emotional
wichtigen Szenen gut in Szene setzt und zum anderen an den Darstellern, die alle ihr Bestes geben.
Da der Film sich storytechnisch auch im Comedy-Showbizz bewegt gibt das dem Werk noch eine gewisse bitter-süße
Würze. "Last Present" nimmt sich dann, wenn es nötig ist sehr ernst, lässt es sich aber nicht nehmen ab und zu die
Geschichte mit einem Augenzwinkern zu erzählen.
Im Mittelpunkt der Story steht die Beziehung zwischen Yong-gi und Jung-Yeon. Anfangs sehen wir überhaupt keine Liebe
zwischen den Beiden, sondern nur Hass. Jung-Yeon stört sich daran, dass es ihr Mann zu nichts bringt und sich mit
Auftritten in Nachtclubs über Wasser hält. Außerdem kümmert sich Yong-gi gar nicht um seine Frau, so dass die Beiden nicht
mal mehr im selben Zimmer schlafen. Jung-Yeon erscheint uns dagegen äußerst kalt und zurückweisend. Erst mit der Zeit
erfahren wir, dass die beiden sehr wohl noch ein starkes Band der Liebe verbindet. Nur sagen und machen beide genau das
Gegenteil von dem was sie denken. Für Jung-Yeon ist ihr Verhalten eine Art Abwehrmechanismus um kein Mitleid von ihrem
Mann erfahren zu müssen. Sie liebt Yong-gi so sehr, dass sie ihren bevorstehenden Tod lieber verheimlicht um ihrem
Mann nicht das Lachen zu nehmen.
Yong-gi zeigt seine Liebe ebenso über Umwege. Obwohl er von der Krankheit seiner Frau weíß, lässt er sich nichts
anmerken, beliest sich auf dem Gebiet der Medizin und kommt mit Vitaminen für seine Frau nach Hause, die er angeblich
als Bezahlung für seine Auftritte bekommen hat. Hinter den Kulissen zieht er außerdem die Fäden, damit eine alte
Freundin nach Jahren wieder Jung-Yeon besucht. Des Weiteren sorgt er dafür, dass sich seine Eltern mit seiner Frau
versöhnen. Die Szene in der Jung-Yeon mit ihrem Mann und ihren Schwiegereltern ein Foto machen lässt ist sehr
beeindruckend und bewegend. Es sind eben jene Momente, die den Film so sehenswert machen und ihn sogar ohne
Kitsch auskommen lassen.
Lee Yeong-ae ("One Fine Spring Day", "JSA") zeigt, dass sie sogar als Hausfrau noch gut aussieht.
Davon abgesehen stellt sie aber auch ihren Charakter sehr gelungen dar. Verschlossen, nach außen hin kühl, aber
im Inneren warmherzig und liebenswert, will sie nur das Beste für ihren Mann. Bei so viel Selbstlosigkeit und
Bescheidenheit können wir gar nicht anders, als sie lieben zu lernen und mit ihr zu leiden.
Lee Jung-Jae ("Il Mare") kann ebenso überzeugen. Auch wenn seine Darstellung manchmal etwas hölzern und dann auch
wieder überzogen wirkt, kann er die meiste Zeit doch als im Inneren fürsorglicher Ehemann glänzen. Nur die Comedyszenen
passen irgendwie nicht zu ihm...
Neben den beiden Hauptdarstellern, weiß der Film aber vor allem mit seinen großartigen Nebendarstellern zu
überzeugen. Da wäre zum einen Kong Hyeong-jin als Yong-gis Comedypartner, der zwar etwas zu kurz kommt, aber
trotzdem seine Zeit auf dem Bildschirm zu nutzen weiß. Genauso verhält es sich mit Jung-Yeons Schwiegereltern, ihrer
Freundin Ae-suk oder den beiden Betrügern, die für den Comedyteil des Films verantwortlich sind. Mit jenen
lebhaftigen Gestalten wird das Drama umso glaubwürdiger.
Regisseur Oh Ki-hwan schafft es trotz Vorhersehbarkeit und altbekannten Zutaten ein bewegendes Melodrama zu schaffen.
Ab und zu mögen ein paar Szenen ein wenig überzogen wirken, aber die meiste Zeit bleiben die Emotionen im Rahmen des
Glaubwürdigen.
Der Comedyaspekt passt nur an wenigen Stellen in den Film, ist aber nicht sonderlich störend. Ganz so ernst scheint
der Film sich dann z.B. aber auch nicht zu nehmen, wenn Yong-gi auf der Bühne sein Leben komödiantisch und theatralisch
vorführt, während seine Frau im Publikum am sterben ist. Gewisse Parallelen zwischen Yong-gis Aufführung und dem
Film selbst lassen sich nicht leugnen.
Leider hat "Last Present" damit zu kämpfen, dass er etwas zu lang geworden ist. Einige emotionale Szenen werden zu
breit getreten, dafür sammelt der Film dann aber auch wieder einige Pluspunkte mit seinen Rückblenden in die
Kindheit der beiden Protagonisten, welche dem Film nochmal eine weitere Erzählschicht geben.
Trotz seinen Schwächen sorgt "Last Present" dafür, dass man mit den Protagonisten leidet. An einigen
Stellen wird dabei aber die Grenze zum Ertragbaren übertreten und man wünscht sich beinahe, dass es mit Jung-Yeon
doch endlich zu Ende gehen möge. Die letzten Bilder des Films sind dann aber wieder versöhnlich und beherbergen eine
gewisse Schönheit.
Wie schon erwähnt ist "Last Present" keineswegs perfekt und man hat allzu oft das Gefühl, dass der Regisseur bewusst
mit den Gefühlen des Zuschauers spielt, was dem Ganzen etwas künstlich wirkendes gibt. Trotzdem wird man sich nicht
erwehren können, dass einem dann doch an einigen Stellen die Tränen in die Augen steigen können.
Ein überdurchschnittlich gut gelungenes Melodrama, das seine Fans finden wird.