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Original Title:
Shinlaui dalbam

South Korea 2001

Genre:
Comedy, Drama

Director:
Kim Sang-Jin

Cast:
Cha Seung-won
Lee Sung-jae
Kim Hye-su
Lee Jong-su
Lee Han-garl


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Kick the Moon

Story: Gi-Dong (Cha Seung-won) ist Anfang der 80er Jahre Anführer der Gangsan Schulgang. Durch einige Umstände kommt es zwischen den Schülern der Gangsan High, angeführt von Gi-Dong, und einer anderen Schule zu einer Schlägerei, die für nachfolgende Generationen zur Legende wird. Nur der Außenseiter Young-Joon (Lee Sung-jae) war nicht beteiligt an der Schlägerei. Die Nacht sollte dennoch sein Leben und das Gi-Dongs nachhaltig beeinflussen.
Fast zwei Jahrzehnte später ist Gi-Dong ein strenger Lehrer, der seine Schüler selbst außerhalb der Schule mit manchmal etwas harschen Mitteln zum Lernen bewegen will.
Der ruhige Young-joon ist dagegen Unterboss einer berüchtigten Mafiaorganisation geworden. Im Auftrag seines Boss reist er zurück in seine Heimatstadt um dort einem Barbesitzer sein Einflussgebiet abzukaufen. Dieser stellt sich jedoch unnötig stur an und so muss Young-joon sich eine neue Strategie ausdenken.
Bei seiner Ankunft trifft Young-joon zufällig Gi-Dong wieder. Die beiden reden eine Weile miteinander und werden mit der Zeit so etwas wie Freunde. Als sie dann Min Ju-ran (Kim Hye-su), die ältere Schwester einer der Schüler Gi-Dongs, die ein Retaurant besitzt, kennenlernen und beide ihr Interesse für Ju-ran bekunden, bricht zwischen den beiden ein Krieg aus.
Daneben haben die Beiden aber noch ganz andere Probleme, z.B. den Detective, der Young-joon hochnehmen will oder der Bruder Ju-rans, der unbedingt in Young-joons Gang aufgenommen werden will. Können die beiden ihre Freundschaft wieder aufbauen und gemeinsam ihre Probleme lösen?

Kritik: "Kick the Moon" ist Regisseur Kim Sang-Jins lang erwarteter Nachfolger zu "Attack the Gas Station". Storytechnisch sind die beiden Filme zwar völlig unabhängig voneinander, gewisse Parallelen lassen sich dennoch nicht leugnen. Die Prämisse ist relativ schnell erzählt, aber hier wie da werden die Dinge durch gewisse Umstände immer komplizierter und verstrickter. Außerdem feiern wir ein Wiedersehen mit einigen bekannten Gesichtern aus "Attack the Gas Station", allen voran Lee Sung-Jae. Und es gibt wieder haufenweise Massenschlägereien.
Kann es "Kick the Moon" mit "Attack the Gas Station" also aufnehmen? Nein, nicht wirklich, denn letzterer hatte einfach das abgedrehtere Szenario. Absurder als einen ganzen Film eine Nacht lang in einer Tankstelle abspielen zu lassen geht es wohl kaum. "Kick the Moon" spielt dagegen über einen längeren Zeitraum in einer ganzen Stadt, dafür haben wir hier aber auch besser ausgearbeitete Charaktere.

Wie schon erwähnt ist die Story nichts weltbewegend Neues und man könnte sogar so weit gehen zu behaupten, dass es sich hier um eine Dreiecksbeziehung, verpackt in eine Gangsterkomödie, handelt. Doch würde man dem Film damit großes Unrecht tun. Seinen Reiz gewinnt Kims Werk dadurch, dass es immer komplexer wird. Immer mehr Personen, jeder mit seinen eigenen Zielen, kommen hinzu und sorgen dafür, dass die Charaktere schlussendlich in die merkwürdigsten Situationen geraten. Im Gegensatz zu "Attack the Gas Station" schafft es "Kick the Moon" aber hervorragend seinen Fokus auf einige ausgesuchte Personen zu legen. So lernen wir genauso etwas über Gi-Dongs Innenleben, als auch über Young-joons Ziele. Ju-rans Gefühle kommen auch nicht zu kurz und der Film schafft es sogar noch etliche Nebencharaktere amüsant und dreidimensional vorzustellen. Da wäre zum einen der Barbesitzer, der aus welchen Gründen auch immer seine kleine Gangsterorganisation nicht aufgeben will und sich mit hochrangigen Triadenbossen anlegt. Das läuft dann darauf hinaus, dass er die meiste Zeit irgendwelche scharfen Gegenstände an seine Kehle gehalten bekommt, was dann auch zum Running Gag wird.
Ebenso zu begeistern weiß der in die Jahre gekommene Detective, der jedem seine Brieftasche, in dem sich sein Ausweis befindet, vor die Füße wirft und sich auf diese Weise vorstellt. Aber auch Ju-rans Bruder Jin-seob, der als Spiegelbild Gi-dongs fungiert oder Gi-Dongs Freund, ein Imbissbesitzer, der früher Anführer einer rivalisierenden Schulgang war, sind alle glaubwürdig dargestellt.

Es ist die Masse an Personen und ihre Interaktion miteinander, die "Kick the Moon" so außergwöhnlich macht. Obwohl oftmals alles drunter und drüber geht, schafft es der Zuschauer dennoch ohne Probleme den Überblick zu behalten. Dieses Durcheinander ist aber genau das, was den Humor des Films ausmacht. Die meisten Gags sind hier situationsbezogen und dank der abgedrehten Charaktere gibt es auch immer wieder die absurdesten Momente.
Davon abgesehen gibt es aber ebenso einige schöne Actionszenen. Die Kämpfe glänzen dabei nicht durch Choreografie, sondern erinnern eher an Raufereien. Dennoch sind sie packend eingefangen. Natürlich hat Kim Sang-Jin auch wieder einige Massenschlägereien in den Film gepackt, was dem Werk etwas episch-belustigendes gibt.
Eine Liebesgeschichte darf auch nicht fehlen und obwohl die Beziehung zwischen Gi-dong, Ju-ran und Young-joon immer im Vordergrund steht, verfällt sie nie in übertrieben melodramatischen Kitsch, sondern wird immer mit einem Augenzwinkern erzählt.
Trotzdem hat der Film auch seine ernsten Momente und kann auch in diesen überzeugen.

Regietechnisch fällt der Film kaum durch ausgefallene Stilmittel auf, außer dem verwendeten Widescreen um auch in den Massenschlägereien alle Parteien ins Bild zu bekommen. Ansonsten ist "Kick the Moon" ordentlich produziert. Regisseur Kim versteht es die merkwürdigsten Szenen gelungen ins Bild zu bringen.
Die drei Hauptcharaktere sind gut besetzt. Lee Sung-jae überzeugt als ruhiger Gangsterboss, der seine Stellung nutzt um anderen zu helfen und er hat sofort unsere Sympathien. Gi-Dong ist uns zuerst etwas zu aufbrausend, mit der Zeit entwickelt sich aber sein Charakter und auch er weiß uns zu gefallen. Kim Hye-su darf die Frau spielen, die auch gerne mal zulangt und dafür sorgt, dass uns nicht nur ihr Bruder öfters Leid tut.

"Kick the Moon" hat seine Längen und ist im Nachhinein betrachtet erzähltechnisch etwas wirr, kann aber dank seiner gut ausgearbeiteten Charaktere für einigen Spaß sorgen. Der Film erreicht zwar nicht ganz die Klasse eines "Attack the Gas Station" ist aber trotzdem ein gelungener "Nachfolger", auch wenn der Vergleich nicht ganz fair ist. Fans von Gangsterkomödien und Filmen, die mit abgedrehter Situationskomik glänzen, sei "Kick the Moon" ans Herz gelegt.

(Autor: Manfred Selzer)
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