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Innocent Thing - Filmposter
Original Title:
Ga-si

South Korea 2014

Genre:
Thriller, Romance, Drama

Director:
Kim Tae-gyoon

Cast:
Jang Hyeok
Jo Bo-ah
Seon Woo-seon
Lee Do-ah
Do Gwang-won
Jang Seo-kyeong


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Innocent Thing

Story: Joon-gi (Jang Hyeok) ist Sportlehrer an einer Mädchenschule und wegen seines Aussehens sehr beliebt unter den Schülerinnen. Eine der Schülerinnen, Yeong-eun (Jo Bo-ah), ist ihm besonders verfallen und lässt keine Gelegenheit aus, in seiner Nähe zu sein. Anfangs ist Joon-gi genervt von den Annäherungsversuchen des Mädchens, doch irgendwann bekommt auch er sie nicht mehr aus dem Kopf. Schließlich kommt es zu einem Kuss zwischen den beiden. Joon-gi ist verheiratet und seine Frau Seo-yeon (Seon Woo-seon) erwartet ein Baby, weshalb er sich seines Fehlers bewusst ist und die Sache beenden will. Aber Yeong-eun erpresst ihn und zwingt ihn, sich weiter mit ihr zu treffen. Die Obsession des Mädchens geht sogar so weit, dass sie bei Seo-yeon Nachhilfe nimmt, nur um in Joon-gis Nähe zu sein, der sie mittlerweile meidet. Während Seo-yeon vermutet, dass irgendetwas nicht stimmt, wird Yeong-euns Eifersucht auf die Ehefrau ihres Lehrers immer größer, sodass Joon-gi fürchten muss, sie könne etwas Dummes tun. Tatsächlich ist das Mädchen unberechenbar und ihre Liebe macht sie zu einer Gefahr für Joon-gis Familie.

Kritik: Eine Affäre mit einem Schulmädchen, die sich letztlich als gefährliche Lolita entpuppt, ist nicht wirklich etwas Neues, aber Regisseur Kim Tae-gyoon gibt sich hier tatsächlich Mühe, etwas Farbe in einen Film zu bringen, der leicht ein seichter Romantikstreifen oder ein schwer im Magen liegendes Drama hätte werden können. Das liegt daran, dass Kim seinen Film wie einen Psychothriller aufzieht, der dennoch eines gewissen Dramacharakters nicht entbehrt, aber schlussendlich ein Tränen-Marathon vermeidet. "Innocent Thing" ist damit eine überraschend gelungene Mischung verschiedener Genres, auch wenn es unzweifelhaft vieles an den in verschiedene Extreme ausgerichteten Charakteren auszusetzen gibt. Irgendwie bleibt das Gefühl, dass die Personen nicht wirklich in dieser Form existieren könnten, und das nimmt dem Thriller-Drama einiges an Glaubwürdigkeit.

Innocent Thing - Film Screenshot 11

Zunächst beginnt der Film wie eine Romanze, die unweigerlich auf ein Drama hinsteuern muss. Ein Schulmädchen hat sich in ihren Lehrer verliebt und entwickelt eine Obsession. Bald kommen aber ein paar Horror-Elemente hinzu und im weiteren Verlauf erweist sich Yeong-eun als immer eigenartiger und unberechenbarer, sodass der Thriller einen geeigneten Nährboden für allerlei Nervenkitzel bereithält. Darstellerin Jo Bo-ah war bisher nur aus ein paar Drama-Serien bekannt, aber ihre Leistung kann sich sehen lassen. Sie verkörpert das Unschuldige und dennoch sexuell Anziehende. Etwas, dem Joon-gi genauso wenig wie die meisten Männer etwas entgegensetzen kann, als sich ihm das Mädchen offensichtlich nähert. In welche Richtung das Ganze gehen muss, ist von Anfang an offensichtlich und hier bekommt "Innocent Thing" keine Originalitätspunkte.

Innocent Thing - Film Screenshot 12

Allerdings hat Regisseur Kim Tae-gyoon, der bereits den äußerst schlechten Romantikstreifen "Romance of Their Own" oder "Crossing" gedreht hat, ein paar interessante Ideen. So verhält sich die Ehefrau nicht schlichtweg als Opfer, sondern geht selbst einen ziemlich drastischen Schritt, um ihre Ehe zu retten. Das Extreme zieht sich also durch alle Personen und nicht nur durch Yeong-eun, die immer gefährlicher wird und deren Obsession und bloße Anwesenheit bereits nervenaufreibend ist. Wie gesagt muss man sich irgendwie mit den extremen Handlungen der Individuen anfreunden können, denn glaubwürdig sind diese nicht immer. Dafür zeichnet der Regisseur aber ein recht komplexes Bild, wenn es um die Schuldfrage in der gesamten Misere geht. Denn wer das Opfer ist, ist nicht leicht festzuhalten.

Jang Hyeok ("The Flu", "Windstruck") scheint zwar die meiste Zeit über die Person zu sein, mit der wir mitfiebern sollen, da er wegen eines kleinen Fehlers - eines Kusses, den Yeong-eun ihm beinahe schon aufgezwungen hat - Gefahr läuft, seine Familie zu verlieren, weil sich Yeong-eun als Psychopathin entpuppt. Dann wiederum muss man sich fragen, ob der Lehrer die Schwärmerei des Mädchens nicht direkt im Keim hätte ersticken sollen, gerade auch in Hinsicht darauf, dass seine Frau ein Kind erwartet. Wie man es dreht und wendet, die Schuldfrage ist nicht leicht zu klären und gerade das letzte Bild des Films kann noch einmal gekonnt darauf verweisen. Regisseur Kim weiß überdies, wie er den Zuschauer in der Schwebe halten kann. Einige gezeigte Szenen sind letztlich nur der Fantasie entsprungen.

Innocent Thing - Film Screenshot 13

Neben einer blutigen Szene, auf die hätte verzichtet werden können, zumal sie einen der Charaktere damit weniger extrem und damit den Film insgesamt vielleicht noch etwas komplexer gemacht hätte, gibt es auch ein paar ansprechend umgesetzte Sex-Szenen, die ein stark erotisches Element beherbergen und nicht nur unnützes Beiwerk darstellen. Besonders auffällig ist die Regie hinsichtlich einiger Kameraeinstellungen. Es gibt Szenen, in denen klar wird, dass Kim Tae-gyoon etwas experimentieren wollte und nicht nur den üblichen Drama/Romantik- oder Thriller-Kram auf die Leinwand bringen wollte. Das ist ihm hoch anzurechnen, zumal es ihm grundsätzlich gelingt, die verschiedenen Genres ansprechend zu verbinden. In gewisser Weise bleibt "Innocent Thing" aber dennoch vorhersehbar und hat wie gesagt mit Unglaubwürdigkeiten zu kämpfen, die nicht nur aus Zufällen resultieren, sondern aus zu extrem ausgerichteten Charakteren. Gerade das Ende gibt dem Thriller aber tatsächlich etwas mehr Tiefe, die diese Wertung ganz knapp zum Positiven beeinflusst.

(Autor: Manfred Selzer)
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