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In Love and Deep Water - Filmposter
Original Title:
Crazy Cruise

Japan 2023

Genre:
Mystery, Comedy

Director:
Yusuke Taki

Cast:
Ryo Yoshizawa
Aoi Miyazaki
Yo Yoshida
Rinko Kikuchi
Kento Nagayama
Yuki Izumisawa
Aju Makita
Hatsunori Hasegawa
Saki Takaoka
Ken Yasuda


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In Love and Deep Water

In Love and Deep Water - Film Screenshot 1

Story: Ubukata (Ryo Yoshizawa) arbeitet als Butler auf einem riesigen Kreuzfahrtschiff. Er ist bei seinen Kollegen beliebt, da er bereitwillig als "Blitzableiter" fungiert, wenn ein Gast seine Wut herauslassen muss. Ubukata macht seinen Job gern und freut sich überdies, dass auf der langen Kreuzfahrt bald seine zukünftige Ehefrau dazustoßen wird. Allerdings bekommt er dann eine Nachricht, dass sie es wegen der Arbeit doch nicht schaffen kann. Kurz darauf taucht auf dem Schiff ein neuer Gast auf, Banjaku (Aoi Miyazaki). Sie sucht die Kabine von Ubukatas Freundin und als sie erfährt, wer der Butler ist, klärt sie ihn darüber auf, dass seine Freundin mit ihrem Freund eine Affäre hat. Sie hat sogar Beweise, da sie Zugriff auf die Nachrichten zwischen den beiden hat. Dem Butler bleibt nichts anderes übrig, als ihr zu glauben, doch er hat kaum Zeit, das Ganze zu verarbeiten. Denn plötzlich gibt es einen Toten - einen sehr reichen Arzt. Als Ubukata den Kapitän zur vermeintlichen Leiche bringt, ist diese jedoch verschwunden. Der Sohn und die Schwiegertochter des Toten können jede Schuld von sich weisen, zumal die Handvoll Zeugen plötzlich behauptet, nichts gesehen zu haben. Schließlich würde ein Mord dazu führen, dass die Kreuzfahrt abgebrochen wird und man nicht weiter jeden Tag Party machen kann. Zu seinen privaten Problemen kommt nun also noch, dass sich der Butler auf die Suche nach dem Mörder und Beweisen machen muss. Dabei ist ihm zum Glück Banjaku behilflich.

Filmroll In Love and Deep Water - Film Screenshot 2 In Love and Deep Water - Film Screenshot 3 Filmroll
In Love and Deep Water - Film Screenshot 4

Kritik: Der Titel weist bereits darauf hin, dass es in "In Love and Deep Water" auch eine Romanze gibt, aber das Hauptthema scheint die Auflösung eines Mords auf hoher See zu sein, wie es nicht zuletzt auch der Trailer verspricht. Wer aber tatsächlich ein "Knives Out" bzw. irgendetwas in der Richtung von Agatha Christie erwartet, dürfte am Ende eine ziemlich enttäuschende Erfahrung mit sich nehmen. Dummerweise lässt sich gar nicht so wirklich festmachen, wer mit dieser Mysterykrimi-Romanze überhaupt glücklich sein kann. Denn auch wenn sich viel Zeit für sie genommen wird, die einzelnen Persönlichkeiten und ihre Geschichten können auch nicht amüsieren. Zu guter Letzt weiß man auch gar nicht, was man hier abliefern wollte. Der alles umspannende Bogen ist sowohl der Mord als auch die unschuldige Liebesgeschichte der beiden Protagonisten, und zwischen beidem wird so oft hin- und hergewechselt, dass man sich am Ende für keines von beidem mehr interessiert.

In Love and Deep Water - Film Screenshot 5

Es fängt schon damit an, dass wir ewig darauf warten müssen, dass es überhaupt zum Mord kommt. Die Frage nach dem Mörder wird dann aber lange Zeit auf Eis gelegt. Ein Rätselraten um die Identität der Person, die man kurz hat weghuschen sehen, ist damit nicht gewünscht. Es gibt auch kaum weitere Informationen, neue Verdächtige oder Wendungen, die der Rede wert wären. Am Ende bekommt man zwar noch das eine oder andere hingeworfen, aber die Auflösung ist keine ernste Überraschung und sogar das Motiv kann man weit im Voraus ausmachen, wenn man ein wenig aufpasst. Frustrierend ist vor allem, dass man hier Spannung vergeblich sucht. Dafür ist immer wieder etwas Humor eingestreut, der aber bestenfalls als seicht zu bezeichnen ist und den Unterhaltungswert damit nicht wirklich steigert. Es bleiben also nur die Geschichten der zahlreichen Nebencharaktere, die uns eventuell fesseln könnten. Wenn man aber weiß, dass diese für die Auflösung kaum eine Rolle spielen - und dessen wird man sich in der Tat sehr schnell bewusst -, macht sich auch hier Ernüchterung breit.

In Love and Deep Water - Film Screenshot 6

Die Nebencharaktere bleiben allerdings erstaunlich eindimensional dafür, dass ihnen so viel Zeit gewidmet wird. Da gibt es die Filmproduzentin und ihr Star, der endlich mit einem Film nach Cannes möchte, und ein Pärchen, das mit den beiden verfeindet ist. Sonderlich interessant sind diese Persönlichkeiten nicht. Vielleicht auch, weil man sich stets denkt, dass die Informationen, die wir über sie bekommen, unweigerlich die Suche nach dem Mörder voranbringen müssten, aber dem ist eben nicht so. Dementsprechend ist man irgendwann von diesen Nebengeschichten recht gelangweilt und man bleibt lieber bei Ubukata und Banjaku. Bei den zwei weiß man wenigstens, woran man ist, und auch wenn die beiden nicht sonderlich viel mehr Tiefe besitzen, so können Ryo Yoshizawa ("Bleach") und Aoi Miyazaki ("Rage") dem einen oder anderen doch zumindest eine nette Romanze bieten, wenn die beiden Sonderlinge unweigerlich erkennen, dass sie eigentlich ganz gut zusammenpassen.

In Love and Deep Water - Film Screenshot 7

Der Umstand, dass in dem "Krimi" so lange nichts passiert, lässt die über zwei Stunden Laufzeit noch um einiges länger wirken. Als man es gar nicht mehr erwartet, verlagert sich der Schwerpunkt dann auf den Mord; um dann wieder zur Romanze zurückzukehren. Als man glaubt, der Film würde sich seinem Ende zuwenden, da die Liebesgeschichte ihre Auflösung erfahren hat, schenkt man uns doch noch den Mörder und ein Motiv. Das wirkt aber eher wie ein Epilog als alles andere und die Auflösung ist zudem sehr bequem. Da man an diesem Punkt aber schon gar nichts mehr erwartet hat, ist man zumindest etwas zufrieden gestimmt. Nüchtern betrachtet, ist die Geschichte aber langweilig präsentiert und ohne Haken, die geschlagen werden. Die Essenz, die einen Mysterykrimi dieser Art ausmachen sollte, scheint an keiner Stelle durch. Daran ist auch die tonale Unstimmigkeit schuld, denn die meiste Zeit fühlt sich "In Love and Deep Water" recht unbeschwert an und niemals lauert irgendwo Gefahr.

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In Love and Deep Water - Film Screenshot 10

Das schwache, unfokussierte Drehbuch, das sich um die Nebencharaktere zu kümmern scheint, ohne diese fesselnd zu gestalten, enttäuscht besonders daher, weil Yuji Sakamoto für sein Drehbuch zu "Monster" 2023 in Cannes einen Preis gewonnen hat. Positives gibt es eigentlich nur bei den Sets und den Bildern zu sagen. Alles wirkt eben wie auf einer Kreuzfahrt, und die gemütlichen Sets machen tatsächlich Lust auf Urlaub. Umso ärgerlicher mag es dann für den einen oder anderen sein, dass man seine Zeit mit diesem Krimi verschwendet. Denn auch wenn es anfangs nicht so scheinen mag - es gibt genug Augenwischerei, die ganz angenehm ist -, stellt sich am Ende unzweifelhaft heraus, dass man hier nicht das bekommen hat, was man sich erhofft hatte. Und selbst die Romanze ist zu flach, als dass sie den ganzen Film tragen könnte. "In Love and Deep Water" kentert schon lange, bevor man es wirklich wahrhaben möchte. Seine Zeit kann man definitiv sinnvoller nutzen.

(Autor: Manfred Selzer)
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