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I Want to Eat Your Pancreas - Filmposter
Original Title:
Kimi no Suizo wo Tabetai

Japan 2017

Genre:
Drama, Romance

Director:
Sho Tsukikawa

Cast:
Shun Oguri
Takumi Kitamura
Minami Hamabe
Karen Otomo
Keiko Kitagawa
Yuma Yamoto
Dori Sakurada
Yusuke Kamiji
Daichi Morishita


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I Want to Eat Your Pancreas

I Want to Eat Your Pancreas - Film Screenshot 1

Story: Ein Lehrer (Shun Oguri) wird damit beauftragt, wegen des Abriss der Schulbibliothek alle Bücher korrekt zu kategorisieren. Der Grund ist, dass er als Schüler an der gleichen Schule das Index-System entwickelt hat. Damals war er ein unscheinbarer Junge (Takumi Kitamura), dem bei einer Routineuntersuchung im Krankenhaus das Tagebuch seiner Mitschülerin Sakura (Minami Hamabe) in die Hände fällt. Er liest die ersten Sätze und erfährt, dass sie todkrank ist. Da taucht Sakura auf und bittet mit einem Lächeln den Jungen, den anderen Schülern nichts davon zu erzählen. Der Schüler gibt sich unbeeindruckt und willigt ein. Sakura ist fasziniert davon, dass der Junge keine große Sache daraus macht und auch emotional distanziert bleibt. Sie meldet sich freiwillig, ihm in der Bibliothek zu helfen und unternimmt immer wieder etwas mit dem Schüler, auch wenn dieser versucht, sich dagegen zu wehren. Endlich hat sie eine Person, mit der sie über ihre Krankheit reden kann, ohne dass diese in Tränen ausbricht. Unter den Mitschülern machen allerdings Gerüchte die Runde, dass die zwei ein Paar sind und Neid macht sich nicht nur unter den männlichen Mitschülern breit, sondern auch bei Sakuras Freundin Kyoko (Karen Otomo), die nun weniger Zeit mit ihrer Freundin verbringen kann. Die Freundschaft zwischen dem Jungen und Mädchen wird stärker, aber das unweigerliche Ende naht...

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I Want to Eat Your Pancreas - Film Screenshot 4

Kritik: Es ist ohne Zweifel Kalkül gewesen, der Yoru Sumino den Titel für das Buch hat wählen lassen. Wie kann man nicht neugierig werden, bei einer derart eigenwilligen Betitelung einer Geschichte. Hält man kurz inne, wird man aber sehr schnell darauf kommen, dass es sich hier wohl nur um ein Drama handeln kann. Warum sollte man ein Organ essen wollen, wenn nicht aus gesundheitlichen Gründen? Und genauso ist es auch. Warum "I Want to Eat Your Pancreas" trotzdem kein langweiliges Romantik-Drama ist, das die meiste Zeit im Krankenhaus verbringt und einen unschuldige Liebesgeschichte erzählt, liegt an der Art, wie die beiden Protagonisten mit dem Schicksalsschlag umgehen. Das sorgt dafür, dass die meisten Genre-Klischees umschifft werden können und gleichzeitig können die für die Geschichte nötigsten bedient werden. Mit anderen Worten hat man hier keine kreative Neuinterpretation der tödlichen-Krankheit-Geschichte vor sich, aber doch einen Film, der einen sehr angenehmen Mittelweg zwischen einer mehr oder weniger originellen Liebesgeschichte und Tränen findet.

I Want to Eat Your Pancreas - Film Screenshot 5

Es ist kein Leichtes, diesen schmalen Grat zu wandern, aber es sind die Charaktere, die dies ermöglichen. Der Held der Geschichte möchte nicht in Kontakt mit seinen Mitschülern treten und bleibt lieber für sich alleine. Er braucht niemanden und ist zufrieden, wie er lebt. Er ist emotional an niemanden gebunden und so ist es nur passend, dass er in der Geschichte keinen Namen hat. Dann ist da Sakura, die stets unbeschwert ist und ein warmes Herz hat. Sie versucht die Wände einzureißen, die der Schüler um sich gebaut hat. Bald muss man sich aber fragen, ob sie ihn nicht nur deshalb auserwählt hat, weil sie ihm, durch einen Zufall angestoßen, alle ihre Ängste und Geheimnisse anvertrauen kann. Gerade seine desinteressierte Art macht ihn für sie so interessant. Er wertet nicht und bleibt auf Abstand, eigentlich wie ein Therapeut. Doch für Sakura dauert es eine Weile, bis sie sich gänzlich öffnen kann. Zunächst einmal versucht sie ihre Angst vor dem Tod wegzulächeln.

I Want to Eat Your Pancreas - Film Screenshot 6

Egal, wie stark das Schulmädchen erscheinen mag, Angst vor dem Tod hat sie natürlich dennoch. Anfangs können sich die beiden Schüler aber auf sehr neutralem Boden diesbezüglich unterhalten. Je näher sich die beiden kommen, desto mehr wird der Film selbstverständlich zu einem Drama, wie wir es kennen. Der erste gemeinsame Ausflug, mit dem Sakura den Jungen überrumpelt, ist interessant, weil hier noch einiges Unvorhergesehenes passieren kann und man gespannt ist, ob der Schuljunge langsam auftauen wird. Gleichzeitig weiß man auch nicht, was sich Sakura von der Beziehung erhofft. Eine typische Liebesbeziehung will sie nicht, da sie bald sterben wird, und der Junge ist ebenfalls nicht daran interessiert. Aber das kranke Mädchen braucht dennoch eine Schulter zum Ausweinen, wenn sie das auch nie direkt macht. Die unschuldige Art, wie sich die beiden näherkommen, ohne dass der Film gänzlich zu einer typischen Romanze verkommt, ist der Motor, der alles am Laufen hält.

I Want to Eat Your Pancreas - Film Screenshot 7

Trotz allem handelt es sich hier auch um jene Art von Romanze mit Drama an einer Schule, wie man sie von Filmen wie "One Week Friend" aus Japan bereits kennt, plus besagter Krankheit-der-Woche Note. Das unweigerliche Ende naht, der Ton wird dramatischer, die Gefühle ein wenig ehrlicher, aber dann gibt es eine kleine Wende, die zunächst etwas überraschen mag. Sie ist auch der Grund, warum der Film einen angenehmen Sprung machen kann und sich das Drama zunächst nicht unendlich in die Länge zieht. Andererseits wird die Geschichte auch aus der Perspektive eines zwölf Jahre älteren Protagonisten, gespielt von Shun Oguri ("Terra Formars"), in einer Rückblende erzählt, sodass das Drama schließlich nachgeholt wird. Damit es einem nicht allzu sehr das Herz zerreißt, verpasst Regisseur Sho Tsukikawa seinen Bildern viel Helligkeit in Form warmer Sonnenstrahlen und natürlich auch schöne Bilder von Kirschblüten (jap. Sakura, wie wahrscheinlich bekannt ist). Regietechnisch kann man sich also nicht beschweren, zumal der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart einen niemals aus der Bahn wirft.

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I Want to Eat Your Pancreas - Film Screenshot 10

Die Auswirkungen Sakuras in der Gegenwart zu sehen, ist auch noch ein interessanter Aspekt, der so im Roman nicht vorkommen soll. Und auch wenn das Ende mit einer allzu offensichtlichen lebensbejahenden Botschaft daherkommt und es sich mit gefundenen Briefen Sakuras letztlich doch etwas in die Länge zieht, darf man nicht übersehen, dass auch einige komische Momente in dem Streifen verborgen sind. Sakuras Annäherungsversuche beispielsweise, die von dem Jungen trocken abgeblockt werden, oder die Missverständnisse, die sich daraus ergeben, dass die zwei viel Zeit miteinander verbringen, aber der Junge niemals ihr Verhältnis vor seinen Mitschülern erklärt und damit allerlei Gerüchte in Umlauf bringt. Auch der Neid von Sakuras Freundin auf den Jungen bringt noch mehr Farbe in den Film. Letzten Endes kann man mit dem Aufhänger der Geschichte nichts wahrhaft Neues erzählen, aber die Art wie "I Want to Eat Your Pancreas" seine Geschichte präsentiert, ist nicht ganz so kitschig, wie man das vermuten würde. So hat man hier also einen gelungenen Genre-Vertreter vor sich, für alle, die mal wieder ein paar Tränen vergießen, aber nicht gleich in Depressionen verfallen wollen.

(Autor: Manfred Selzer)
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