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Hwayi: A Monster Boy - Filmposter
Original Title:
Hwa-i: Goi-mool-eul Sam-kin A-i

South Korea 2013

Genre:
Thriller, Drama

Director:
Jang Joon-hwan

Cast:
Yeo Jin-goo
Kim Yoon-seok
Jo Jin-woong
Kim Seong-gyoon
Jang Hyeon-seong
Park Hae-joon
Nam Ji-hyeon
Lim Ji-eun
Woo Don-gi
Moon Seong-geun
Lee Kyeong-yeong
Seo Young-hwa
Yeo Jin-goo


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Hwayi: A Monster Boy

Story: Seok-tae (Kim Yoon-seok) ist der Anführer eine Räuberbande, die das Land in Atem hält. Die Räuber sind als "Daybreakers" bekannt, weil sie ihre Raubzüge und Morde am Tag vollüben und dennoch niemals erwischt werden. Die Polizei ist ratlos und völlig überfordert. Die Gruppe geht äußerst diszipliniert vor und baut sich sogar ihre Schusswaffen selbst. Bei einer Entführung und Lösegeldforderung läuft jedoch nicht alles wie geplant. Die Polizei stellt ihnen eine Falle, doch Seok-tae und seine Männer können entkommen. Danach beraten sie, ob sie ihr Entführungsopfer, ein kleiner Junge, am Leben lassen sollen oder nicht. Sie entscheiden sich dafür, den Jungen selbst großzuziehen.
Vierzehn Jahre später ist der Junge, den die fünf Männer Hwayi (Yeo Jin-goo) genannt haben, erwachsen und hat von seinen Ziehvätern alles beigebracht bekommen, was sie wissen. Allerdings möchte Hwayi lieber an eine Zeichenuniversität als der gleichen Profession wie seine Väter zu folgen und ein paar der Männer heißen dies sogar gut. Doch Seok-tae hat andere Pläne und zwingt Hwayi zu seinem ersten Mord. Schließlich erfährt Hwayi um die Identität seines Opfers und stellt sich daraufhin gegen seine Väter...

Kritik: Zehn Jahre ist es her, dass Regisseur Jang Joon-hwan mit "Save the Green Planet" einen Film abgeliefert hat. Seit seinem Debütwerk hat er lediglich an dem Episoden-Streifen "Camellia" mitgearbeitet. Nach seinem kleinen Meisterwerk erwartet man zumindest etwas Innovatives in "Hwayi" vorzufinden, doch das größte Problem des Films ist seine Einfallslosigkeit. Es scheint so, als hätte Jang versucht seinen Film für ein breites Publikum zu machen, um nicht wie bei seinem Debüt einen finanziellen Flop auf die Leinwand zu bringen. Demnach sieht es auch so aus, als würde sich der Regisseur die ganze Zeit zurückhalten und nur einen Bruchteil seiner Imagination gebrauchen. Dadurch wird "Hwayi" kein schlechter Film, aber ihm fehlt es einfach an etwas.

Hwayi: A Monster Boy - Film Screenshot 11

Die Prämisse des Films wirkt jedoch originell. Ein Junge, fünf Gangster-Väter. Aber daraus wird nichts Aufregendes gestrickt. Man bekommt nur ein undeutliches Bild davon, wie Hwayi aufgezogen wurde. Wurde er misshandelt? Zum Teil. Wurde er geliebt? Auch. Hat diese Art der Erziehung irgendeinen Einfluss auf seine Psyche? Es ist keiner zu erkennen. Er fügt sich zwar den Befehlen seiner Väter, aber wirkliche Angst hat er nicht vor ihnen. Vielleicht am ehesten noch vor Seok-tae, aber gerade aus der Beziehung zwischen diesem und dem Ziehsohn hätte man viel mehr machen können. Seok-tae bleibt ohnehin ein sehr eigenartiges Charakterkonstrukt. Er ist sehr still und ihn umweht auch nicht unbedingt etwas Böses, wie von anderen Personen behauptet wird. Er ist aber auf jeden Fall unberechenbar, was allerdings auch eine Linie in dem Film vermissen lässt.

Hwayi: A Monster Boy - Film Screenshot 12

Die Motive der Väter sind nicht ansatzweise ausgestaltet. Es scheint, als wollte der Thriller einen Blick auf das Böse im Menschen werfen. Aber genau auf dieser Ebene passiert nichts. Warum die Männer Gauner und Mörder geworden sind, bleibt ein Rätsel. Seok-tae erklärt in einer Szene sogar, dass er es selbst nicht wisse. Das ist dann doch etwas zu wenig. Außerdem fällt es dementsprechend schwer, irgendwie mit den Charakteren als Antihelden zu sympathisieren. Nur einer der Väter hat eine liebenswerte Ader. Eine Schande ist es auch, Kim Yoon-seok ("Punch", "The Yellow Sea") nicht sinnvoller einzusetzen. Sein Charakter bleibt ein Rätsel und erst am Ende darf er schauspielerisch das zeigen, was man von ihm erwartet. Dennoch folgt es keiner Logik, nach welchen Kriterien Seok-tae bestimmte Personen tötet und andere am Leben lässt. Hier passt nichts zusammen.

Dann gibt es noch das Motiv des Monsters. Eine nette Idee, die Potential gehabt hätte. Aber sie wird nicht gewinnbringend eingesetzt. Hwayi sieht immer wieder ein computeranimiertes Monster, das seiner Einbildung entspringt. Symbolisiert es die Unterdrückung durch Seok-tae? Später gibt es eine Enthüllung, die das Monster in einem neuen Licht erscheinen lässt, aber dennoch funktioniert dieses Symbol im Film nicht so, wie es sollte. Die Wendung am Ende ist überdies auch eher unspektakulär. Dazu kommt noch, dass Hwayi als Charakter vielleicht sogar noch weniger ausgearbeitet ist, als seine Väter. Darsteller Yeo Jin-goo muss die meiste Zeit mit hölzerner Miene auftreten und hat nur wenige Momente, in denen er mehr von sich zeigen darf. Hier hätte es Wunder gewirkt, hätte man ihm eine paar Eigenheiten gegeben.

Hwayi: A Monster Boy - Film Screenshot 13

Neben diesen Punkten enttäuscht der Film auch auf Spannungsebene. Das Drama im Film hätte man ebenso ausbauen können. Außerdem fehlt es an Action. Es gibt ein paar Szenen, wie eine Verfolgungsjagd oder eine sehr schöne Schießerei in einer Lagerhalle, die Lust auf mehr machen, aber davon abgesehen gibt es sonst nichts, das begeistern könnte. Speziell der Showdown enttäuscht hier. Dabei ist der Thriller sehr düster und das Maß an Blut und Gewalt sorgt ebenfalls für eine dichte Atmosphäre. Kein Zweifel, man sieht, dass Jang ein Regisseur ist, der sein Handwerk versteht, aber "Hwayi" ist widersprüchlich in vielerlei Hinsicht, schafft es aber nicht, dies als etwas Gutes oder zumindest Erinnerungswürdiges zu verkaufen. Stattdessen bleibt der Thriller ein netter Genre-Eintrag, der leider recht vorhersehbar ist. Selbst ohne die Erwartungen an den Regisseur ist das zu wenig.

(Autor: Manfred Selzer)
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