Story: Officer Ken (Ekin Cheng), ein taffer, strenger und von seinen Untergebenen gefürchteter Cop, sieht sich
mit einem Fall konfrontiert, der keinen Sinn zu ergeben scheint. Ein Polizist hat eine Straftat begangen, ohne dass er
sich an diese erinnert, woraufhin er Selbstmord begeht. Ken vermutet Hypnose hinter dem Ganzen und sucht den
Sträfling Lai (Leon Lai) auf, der früher mit Hilfe seiner Hypnosefähigkeiten für die Polizei gearbeitet hat, bis er unter
mysteriösen Umständen eines Tages einen Mann bei sich zu Hause erschoss. Lai ist bereit zu helfen, wenn er mit
der Polizei zusammenarbeiten darf.
Als Ken mit Lai bei dem vermutlich nächsten Ziel des "Hypnosegangsters" ist, einer
Auktion, bei der zwei wertvolle Diamanten versteigert werden sollen, geht alles schief. Ken wird hypnotisiert, stiehlt
die Diamanten und Lai verschwindet mit ihnen. Nun ist Ken auf der Flucht vor seinen eigenen Kollegen und versucht
die Hintergründe von Lais Tat aufzudecken. Dieser hat ihm nämlich vor seinem Diebstahl eine verschlüsselte Hilfebotschaft
zukommen lassen. Hat der wahre Verbrecher Hoi (Francis Ng) etwa Lais Familie als Druckmittel?
Kritik: "Heroic Duo" ist ein stimmiger, actionreicher, unterhaltsamer Film mit einigen netten Wendungen und guten
Darstellern. Leider bleibt es "Heroic Duo" aber versagt in der absoluten Top-Liga eines "Infernal Affairs"
mitzuspielen, da der Film gegen Ende immer weiter abbaut, viele Logikfehler bzw. Storylücken aufweist und am Schluss
beinahe lächerlich wird.
Auffallend ist als erstes das für Hong Kong-Filme ungewöhnlich scharfe und satte Bild. Anfangs etwas ungewohnt, lernt
man doch schnell die gelungene Cinematografie lieben. Viele Weitwinkelshots und Bilder, die etwas gebrochen wirken,
als wenn sie durch einen Türspion aufgenommen wurden. Das alles aber sehr dezent und mit sicherer Hand durchgeführt.
Die Kamerafahrten und schnelle Schnitte verleihen dem Film viel Dynamik und lassen ihn nie langweilig werden. Das alles
wird noch mit schönen Actionszenen gewürzt und ein gelungener Soundtrack sorgt für die richtige Stimmung.
Die Story des Films ist ein zweischneidiges Schwert. Eigentlich ist diese nämlich sehr gut, hat Platz für einige Twists
und Aha-Effekte und erhält das Interesse des Zuschauers konstant aufrecht. Wären da bloß nicht diese ungemein vielen
Storylöcher. Oft genug bleiben bestimmte Sachverhalte einfach ungeklärt und der Kombinationsgabe des Zuschauers
überlassen. Wie genau Ken immer zu den Schlüssen kommt, die dann den Film weiter voranbringen bleibt im Dunkeln
verborgen. Warum Brenda nur eine kleine Standpauke dafür bekommt, dass sie dem gesuchten Verbrecher Ken geholfen hat,
und nicht gleich vom Dienst suspendiert wird, ist ebenso unerklärlich.
Trotzdem ist die Story recht gut gelungen und überrascht uns immer wieder. Da wir kaum Zeit zum Atmen bekommen,
schließlich jagt ein Ereignis das nächste, sind die angesprochenen Logikfehler auch gar nicht so störend, da sie einem
erst nach dem Abspann wieder ins Gedächtnis kommen.
"Heroic Duo" ist hochkarätig besetzt und kann deswegen auch auf schauspielerischer Ebene überzeugen. Ekin Cheng gibt
wie so oft eine solide Darstellung ab, das gewisse etwas fehlt aber wie immer. Zu schlafwandlerisch und emotionslos
könnten böse Zungen behaupten. Sein Charakter des taffen Polizisten Ken bleibt aber dennoch überzeugend. Glanzpunkt des
Films ist Leon Lai, der als unauffälliger, aber dennoch einen nicht weiter definierbaren Charme versprühenden, eigentlich
guten, aber zu Bösem gezwungenen Partner Kens, begeistert. Seine Mindgames sind immer wieder schön
anzusehen und auch eines gewissen Coolnessfaktors will er sich nicht erwehren, wenn er des Öfteren einfach aus Spaß
aus dem Polizeigewahrsam entflieht, nur um schonmal zum nächsten Ort zu gehen, an dem er eine Hilfe sein kann.
Kleiner Höhepunkt ist auch Francis Ngs Darstellung des Oberbösewicht Hoi. Zugegeben ist diese etwas klischeebehaftet, aber
selten ist einem der Schurke so sehr verhasst wie hier. Auch Karena Lam hat mit ihrer im Hintergrund laufenden
Liebesgeschichte zu Ken ihre Momente, leider kommt sie aber etwas zu kurz. Daneben kann Raymond Wong in einer kleinen
Nebenrolle als den-Vorgesetzten-in-den-Hintern-kriechenden Polizisten, und Xu Jinglei als Ehefrau von Lai begeistern.
Was für eine Schande also, dass sich der Film nach den ersten zwei Dritteln in einer zu unglaubwürdig gewordenen Story
und überzogen wirkenden dramatischen Momenten verliert. Die besten Szenen sind jene, in denen Lai mit seiner Frau
zusammen ist. Hier kommen wirklich Gefühle rüber und man kann zu Tränen gerührt werden. Am Ende kann man jedoch
höchstens noch einen traurigen Seufzer hervorbringen. Zu dick aufgetragen ist das Gefühlskino. Auch der
Showdown zwischen Lai und Hoi, die sich natürlich in einem Hypnoseduell bekämpfen ist zu vorhersehbar. Ganz abgesehen
von der
unfreiwilligen Komik, die aufkommt, wenn die Protagonisten alle von mehreren Kugeln durchlöchert immer noch fröhlich
durch die Gegend fighten.
Trotz aller Kritik bleibt "Heroic Duo" ein sehr unterhaltsamer Action-Thriller mit intelligenter Story und guter
Besetzung. Hätte man einige Fehler und vor allem den Schluss vermieden, hätte ein kleines Meisterwerk aus dem Film
werden können.