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Original Title:
Hieoro

South Korea 2010

Genre:
Comedy, Fantasy

Director:
Kim Hong-ik

Cast:
Kim Hyeong-gyoo
Han Jeong-woo
Lee Da-in
Han Ye-won
Kwak Min-ho
Ri-ah
Na Tae-joo
Jo Deok-jae
Son Jin-hwan
Song Won-yong
Son Ho-young


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Hero

Story: Sim-dan (Kim Hyeong-gyoo) und sein Freund Eun-seok (Han Jeong-woo) gehen auf die High School und sind nicht gerade zwei Jungs, die sich gegen andere behaupten können. Deswegen werden sie andauernd von Cheol-seung (Kwak Min-ho) tyrannisiert. Während Sim-dan versucht, Cheol-seung, wo es geht, aus dem Weg zu gehen, spioniert er auch heimlich seiner Liebe Mi-ah (Lee Da-in) hinterher, für die er sich schon seit ein paar Jahren interessiert. Bei einem dieser Spaziergänge wird er jedoch Zeuge, wie die betrunkene Yoo-ri (Han Ye-won) von einer Gruppe Männern in eine dunkle Gasse geschleppt wird. Allerdings erweist sich Yoo-ri als ein Vampir, die neben ihren Angreifern auch Sim-dan, der ihr zur Hilfe geeilt ist, aussaugt. Da sie doch noch seine eigentliche Intention erkennt, entschließt sie sich, den Jungen nicht sterben zu lassen, sondern in einen Vampir zu verwandeln. Sim-dan wacht wieder zuhause auf und muss mit seinen körperlichen Veränderungen erst einmal zurecht kommen. Der Klassenschläger stellt für ihn plötzlich kein Problem mehr dar und auch Mi-ah kommt er nun etwas näher. Dafür plagt ihn aber der Durst nach Blut und Yoo-ri taucht als Lehrerin auf, um in Sim-dans Nähe zu sein. Denn sie muss ihm noch einiges beibringen...

Kritik: "Hero" ist eine Komödie und zielt eher auf ein jüngeres Publikum ab, sollte aber keineswegs Assoziationen mit "Twilight" wecken, so kitschig ist der Film nämlich nicht, vom Ende einmal abgesehen. Grundlegend handelt es sich hier um eine recht angenehme Komödie, die bekannte Elemente behandelt, aber tatsächlich immer mal wieder zum Lachen animieren kann. Das Auffälligste ist jedoch, dass der Film andauernd zwischen professionall gefilmter Komödie und amateurhaftem Teenie-Streifen wankt. Das bezieht sich nicht auf den Humor, sondern auf die eigentliche Geschichte des Films. Diese hätte man lieber aus dem Drehbuch gestrichen. Ab einem bestimmten Punkt im Film wundert man sich zwar, wo denn genau der rote Faden der Geschichte bleibt, schließlich kann sich "Hero" doch nicht nur um Sim-dan und sein neues Lebens als Vampir sowie sein Interesse für Mi-ah drehen, aber genau das wäre wohl besser gewesen, denn als der Film seine "eigentliche Geschichte" präsentiert, wird alles sehr unspektakulär.

Es ist fast so, als hätten die Drehbuchschreiber selbst gegen Ende gemerkt, dass irgendetwas fehlt. Also wird auf den letzten Drücker die Geschichte um einen Obervampir in den Film geschoben, der von Grabräubern befreit wird und nun sein Unwesen treibt. Das Finale wirkt dann extrem übereilt und gerade so, als wenn man unbedingt die Spannung gegen Ende hochtreiben wollte. Das gelingt aber keineswegs. Stattdessen muss man sich darüber wundern, dass plötzlich alle wichtigen Charaktere des Films mehr oder weniger zufällig versammelt sind, um gegen den Boss der Vampire anzutreten. Der Showdown ist aber auch genauso schnell vorbei, wie er eingesetzt hat. Dabei wirkt die Action nicht wirklich überzeugend, aber das ist ohnehin das Problem in dem Film. Bis zu diesem Punkt hatte man es aber fast schon geschickt geschafft, diesen Umstand zu verschleiern und lediglich die Resultate der Konfrontationen zu präsentieren. Manchmal mag das etwas frustrierend gewesen sein, aber im Großen und Ganzen war es eine weise Entscheidung, wie sich nach Betrachtung der Actionszenen im Finale zeigt.

"Hero" hat aber auch seine Stärken. Sim-dan und Eun-seok sind gute Freunde und werden, wie das halt so gut wie überall üblich ist, wegen ihres "Nerd"-Daseins von einem Schläger gehänselt. Als Sim-dan unfreiwillig zum Vampir wird und sich das Kräfteverhältnis verlagert, gibt das ihm natürlich die Möglichkeit, sich endlich gegen seine Peiniger zu behaupten. Gleichzeitig findet er den Mut, sich Mi-ah zu nähern. Das Problem ist nur, dass er, während er früher aus anderen Gründen wahnsinnig neben ihr wurde, nun immer daran denken muss, wie gut ihr Blut schmecken würde. Oft kann er sich nicht zurückhalten und nähert sich ihr voller Ekstase, was lustigerweise für Mi-ah immer wie Beinahe-Küsse aussieht, denen sie meistens geschickt entgehen kann. Man kann wirklich nicht meckern, die Charaktere sind sympathisch und es macht Spaß zuzusehen, wie sich das Verhältnis zwischen ihnen entwickelt. Auch Sim-dans Freund Eun-seok und der Schläger Cheol-seung haben genug Persönlichkeit, um uns für sie zu interessieren.

Schließlich tritt auch der Vampir auf den Plan, der Sim-dan verwandelt hat. Der Film ist ohnehin voller gutaussehender Personen, denn offensichtlich ist es als Vampir unmöglich, hässlich zu sein, aber Yoo-ri schlägt dem Fass den Boden aus. Darstellerin Han Ye-won ist extrem sexy und das verkauft der Film an jeder Stelle, löblicherweise aber nicht auf billige Weise. Gerade hier wäre eine richtige Teenie-Komödie anders vorgegangen, weshalb "Hero" eben so erstaunlich verträglich für Erwachsene ist. Yoo-ri hat einige andere Vorstellungen von Gut und Böse und bleibt damit etwas undurchschaubar, ohne jemals tatsächlich böse zu wirken. Ihre Chemie mit Sim-dan stimmt ebenfalls, sodass man sich fragen muss, warum der Film nicht ein Eifersuchtsmotiv samt Dreiecksbeziehung mit Mi-ah als Mitspielerin ausgeschlachtet hat. Der Grund dafür ist, dass Yoo-ri schon seit gut 150 Jahren auf einen anderen Vampir steht, der eben an der gleichen Schule arbeitet und versucht, ein Mittel gegen das Vampir-Sein zu entwickeln.

Neben etlichen Löchern in der Geschichte, stört aber vor allem der Soundtrack, der oft einfach unpassend und dann auch wieder viel zu präsent ist. An vielen Stellen ist er auch einfach willkürlich über die Szenen gelegt, sodass der Film unnötigerweise etwas extrem Amateurhaftes bekommt. Tatsächlich ist "Hero" wohl auch mit wenig Geldern produziert worden, aber eine gelungene Kinematographie und gute Schauspieler, die charmante Charaktere darstellen, können dieses Bild über weite Strecken vergessen machen. Der Humor stimmt ebenfalls oft und so erweist sich "Hero" als unterhaltsame Komödie, die durchaus eine bessere Wertung verdient hätte, wenn das Ende nicht so unstimmig und übereilt wäre. Es passt einfach gar nicht zum Rest des Films und die letzte Szene erweist sich dann einfach nur noch als kitschig. Das ist sehr schade, denn bis dahin hatte der Film, trotz einiger Mängel, dank seiner liebenswerten Charaktere das Wohlwollen des Zuschauers. Zwar unterhaltsam, aber qualitativ auf zwei verschiedenen Niveaus arbeitend und damit leider nicht empfehlenswert.

(Autor: Manfred Selzer)
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