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Hell Dogs - Filmposter
Original Title:
Hell Dogs

Japan 2022

Genre:
Action, Crime, Drama

Director:
Masato Harada

Cast:
Junichi Okada
Kentaro Sakaguchi
Miyavi
Kazuki Kitamura
Mayu Matsuoka
Shinobu Otake
Satoshi Kanada
Mai Kiryu
Arisa Nakajima


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Hell Dogs

Hell Dogs - Film Screenshot 1

Story: Shogo Kanetaka (Junichi Okada) war einst Polizist, doch nachdem bei einem Überfall eine Frau und drei Mädchen getötet wurden, schwört er Rache. Denn mit einem der Mädchen war er auf ein Date verabredet und eventuell hätte er die Morde sogar verhindern können. Zehn Jahre vergehen, bis der Mann, der sich nur noch Tak nennt, seinen Rachefeldzug abgeschlossen hat. Da wird er von einer Spezialeinheit gefasst, die ihm einen Deal anbietet. Er soll sich als Undercover-Cop in die Yakuza einschleusen und so weit wie möglich nach oben kommen, um dann im richtigen Moment die Organisation von innen zu zerstören. Muro (Kentaro Sakaguchi) scheint ihm die beste Möglichkeit darzustellen, Teil der Yakuza zu werden, und ein Jahr später hat Tak tatsächlich das Vertrauen seines Boss' Toki (Kazuki Kitamura) so sehr verdient, dass dieser Tak und Muro seinem Vorgesetzten Toake (Miyavi) als Bodyguards an die Seite stellt. Tak ist nun ganz oben in der Organisation angekommen, doch der interne Machtkampf zwischen den Familien macht Tak seine Arbeit nicht leicht. Sein Kontakt bei der Polizei versorgt ihn mit den wichtigsten Informationen und weist ihm den Weg, doch Tak fühlt sich mittlerweile wohl in der Organisation und hat eine ernste Freundschaft zu Muro aufgebaut. Wird er weiter als Undercover-Cop arbeiten und die Yakuza zersprengen oder hat er seinen Platz in der Welt gefunden?

Filmroll Hell Dogs - Film Screenshot 2 Hell Dogs - Film Screenshot 3 Filmroll
Hell Dogs - Film Screenshot 4

Kritik: Nachdem man sich hinsichtlich der Rahmengeschichte zurechtgefunden hat, wird man in "Hell Dogs" mit Tausenden Namen und Beziehungen innerhalb der Yakuza mit ihren diversen Familien bombardiert, sodass man sich ungläubig fragt, ob wirklich von einem erwartet werden kann, all das geistig in diesem enormen Tempo aufzunehmen. Zu Beginn muss man diesem Action-Thriller zweifellos guten Willen entgegenbringen, aber es lohnt sich - größtenteils. Glücklicherweise lässt es das hohe Tempo niemals zu, dass wir uns langweilen, vorausgesetzt man schaltet geistig nicht einfach ab, weil einem alles viel zu schnell geht. Aber wir haben immerhin Tak, der uns in der Geschichte hält, weil der Fokus die meiste Zeit auf ihm liegt. Er vermag es, die diversen Nebengeschichten und Streitigkeiten innerhalb der Yakuza so zusammenzuhalten, dass wir nicht den Überblick bei all den Geschehnissen verlieren. Dazu gibt es auch noch ein paar beeindruckende Actionszenen.

Hell Dogs - Film Screenshot 5

Hinsichtlich seines Tons muss man wohl annehmen, dass sich Regisseur Masato Harada natürlich bei "Der Pate", aber auch HK-Thrillern wie "Infernal Affairs" orientiert hat. Gerade von letzterem ist das hohe Tempo entlehnt, auch wenn es hier nicht sonderlich viel Spannung gibt, sondern vielmehr Entwicklungen am laufenden Band. Die Geschehnisse sind verwickelt, was auch nicht verwundern sollte, da "Hell Dogs" auf einem Roman von Akio Fukamachi beruht. Leider ist es einfach zu viel Material, was in den Film verbaut wurde. Hätte der Regisseur nicht darauf geachtet, sich nach einer gewissen Zeit auf einen Hauptstrang zu fokussieren, sodass es um einiges leichter wird, den Ereignissen zu folgen, hätte der Film leicht auseinanderfallen können. Mit seinen 138 Minuten ist dieser Action-Thriller zudem recht lang geworden. Auch wenn das durchaus als Kritik verstanden werden könnte, hat es der Regisseur doch geschafft, dies auch als eine Stärke herauszuarbeiten, da der Film dadurch epische Züge bekommt.

Hell Dogs - Film Screenshot 6

Wir befinden uns in "Hell Dogs" in einer Art Parallelwelt, in der sich Undercover-Cops durch die Yakuza metzeln, ohne eine Strafe fürchten zu müssen. Taks moralischer Kompass ist dabei faszinierend, da wir einiges über ihn erfahren, was ihn als einen der Guten dastehen lässt. Gleichzeitig hat er sich selbst schon so sehr aufgegeben, dass er sich als "Mad Dog" sieht. Die große Frage ist nur, ob er noch ein Cop ist oder sich schon zu sehr in die Welt der Yakuza eingelebt hat bzw. schon immer dort hineingepasst hat. Kein grundlegend neues Thema in Filmen über organisiertes Verbrechen und Undercover-Cops, aber Hauptdarsteller Junichi Okada ("The Fable") beweist das nötige Charisma, um den Film tragen zu können. Das hat mich persönlich überrascht, weil ich ihm das nicht zugetraut hätte. Aber was bereits aus anderen Filmen mit ihm bekannt sein sollte, ist seine Bereitschaft, sich physisch in einen Film einzubringen. Die Schlägereien und Schießereien verlangen einiges von ihm ab und er meistert seine Rolle mit Bravour.

Hell Dogs - Film Screenshot 7

"Hell Dogs" fühlt sich vertraut an, während er andererseits doch anders ist als andere Genrewerke. Oft ist alles etwas over-the-top und die Pinselstriche bei der Charakterzeichnung mögen etwas dick ausfallen, ohne dass dies ernsthaft negativ auffällt. Wir werden so schnell durch die Geschehnisse gepeitscht, dass man sich nur geringfügig darüber wundert, warum Muros Abdriften in den Wahnsinn so plötzlich stattfindet. Denn eigentlich hat er ja eine interessante Hintergrundgeschichte spendiert bekommen, inklusive seiner Zeit als Kind bei einer Selbstmordsekte und einer alten Freundin, die er aus jener Zeit wiedertrifft. Auch die restlichen Charaktere haben, wenn man fair ist, fast alle etwas Außergewöhnliches. Sei es der Yakuza, der gerne italienische Arien singt, oder der Boss, bei dem sich die Untergebenen über seine sexuelle Orientierung wundern. Die Bilder und die Geschichte rauschen an uns so schnell vorbei, dass man auch nicht mehr Details wahrgenommen hätte, selbst wenn es sie gegeben hätte.

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Hell Dogs - Film Screenshot 10

Die Action ist in "Hell Dogs" ziemlich gelungen, wie man zugeben muss. Dank einiger ungewöhnlicher Schauplätze bleiben sie auch in Erinnerung. Da ist das Lagerhaus, mit seinen verwinkelten Gängen, in dem es zu einem Feuergefecht mit Schrotflinten kommt, oder eine Assassine, die für eine überraschende Actionsequenz sorgt. Es ist vor allem nur noch selten in einem Actionstreifen vorzufinden, dass man sich tatsächlich Mühe gibt, die Schießereien mit Detailverliebtheit zu choreografieren. Regisseur Masato Harada ("Killing for the Prosecution") verdient dafür ein Lob, trotz all der sich überschlagenden Geschehnisse, auf diese Details zu achten und überdies durch kontinuierliche Kameraarbeit Dynamik zu kreieren, ohne dass einem schwindlig wird. "Hell Boys" mag an einigen Stellen unsauber wirken und das Finale ist ein guter Beweis dafür. Damit hat der Film aber etwas vom Charme alter HK-Klassiker des Genres, während gleichzeitig eine altbekannte Geschichte angenehm komplex, aber auch oft zu verschachtelt, neu aufgelegt wird. Fans von Action-Thrillern werden hier in jedem Fall nichts falsch machen können.

(Autor: Manfred Selzer)
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