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Headshot - Filmposter
Original Title:
Headshot

Indonesia 2016

Genre:
Action, Crime

Director:
Kimo Stamboel
Timo Tjahjanto

Cast:
Iko Uwais
Chelsea Islan
Sunny Pang
Julie Estelle
Very Tri Yulisman
Yayu A.W. Unru
Ganindra Bimo
David Hendrawan
Zack Lee


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Headshot

Headshot - Film Screenshot 1

Story: Seit zwei Monaten liegt Ishmael (Iko Uwais) im Krankenhaus im Koma. Die Ärztin Ailin (Chelsea Islan) kümmert sich um ihn und eines Tages öffnet er tatsächlich die Augen. Er weiß seinen Namen nicht und kann sich auch an sonst nichts erinnern. Ailin klärt den Mann darüber auf, dass er am Strand mit einem Kopfschuss gefunden wurde und dass immer noch ein paar Fragmente in seinem Kopf stecken. Er soll mit ihr nach Jakarta, weil man dort bessere Möglichkeiten hat, die Fragmente zu entfernen. Soweit kommt es aber nicht. Der Gangsterboss Lee (Sunny Pang) flieht nämlich aus dem Gefängnis und bekommt die Information, dass Abdi, so Ishmaels wirklicher Name, doch noch lebt. Er setzt alles daran, den Mann zu töten, weshalb ein ganzer Bus voller Menschen zerschossen wird. Darin hält sich aber nur Ailin auf, die überlebt. Lee lässt die Ärztin als Geisel nehmen und als diese vor ihrer Entführung noch bei dem ehemaligen Mitglied von Lees Gang, Abdi bzw. Ishmael, einen Notruf absetzen kann, sucht dieser den Bus. Dort angekommen muss er sich mit Lees Schergen auseinandersetzen, bis die Polizei kommt. Diese nimmt den Mann fest und konfrontiert ihn damit, Teil von Lees Gang zu sein. Während er auf der Polizeistation verzweifelt versucht, seine Erinnerung wieder zu erlangen, stürmen Lees Männer die Station...

Filmroll Headshot - Film Screenshot 2 Headshot - Film Screenshot 3 Filmroll
Headshot - Film Screenshot 4

Kritik: Bei einem Film mit dem Titel "Headshot" denkt man höchstwahrscheinlich unweigerlich an einen brutalen Rache-Thriller aus den 80ern. Und so weit ist das nicht von der Wahrheit entfernt, da sich dieser, um genau zu sein sogar ultra-brutale, Actionstreifen wie eine Wiederaufbereitung altbekannter Genrestreifen des früheren Actionkinos anfühlt, bei dem man noch unbeschwert die Action genießen durfte, ohne gleich an die diversen Löcher im Plot zu denken. "Headshot" hat das Mindestmaß an Geschichte und diese kann man sich eigentlich auch bereits vom Titel ableiten, wenn man schlichtweg davon ausgeht, dass sich die beiden Regisseur Anleihen bei ähnlichen Werken genommen haben. Ist das nun gut oder schlecht? Es kommt darauf an, was man will. In "Headshot" bekommt man jedenfalls genau das, was man von einem Genrewerk dieser Art erwarten würde und das auf hohem Niveau.

Headshot - Film Screenshot 5

Zu den positiven Aspekten des Streifens gehört in jedem Fall die Kinematographie. Die Bilder sehen stylisch aus und der Film ist top produziert, was auch eine Vermarktung im Westen ohne Probleme ermöglichen dürfte. Die Produktion ist hinsichtlich seiner Bilder auf dem Niveau eines "The Raid", mit dem der Streifen natürlich auch seinen Hauptdarsteller Iko Uwais teilt. Die Sets sind wunderbar gewählt, düster und dreckig. Gerade aus der ersten Hälfte bleiben einem die Polizeistation sowie der Bus in Erinnerung. Die schmutzigen Wände, das schummrige Licht, hier bekommt man ganz klar düsteres Actionkino, was sich auch in der unwahrscheinlichen Brutalität wiederspiegelt. Zum Teil ist es in besonderem Maße der hohe Gewaltheitsgrad, der den Film herausstechen lässt. Das schafft zusammen mit der Kampfchoreographie und den düsteren Bildern eine Intensität, mit der "Headshot" problemlos seine wenig einfallsreiche Geschichte aufwiegen kann.

Headshot - Film Screenshot 6

Reden wir also über die Action. Diese gibt es nonstop. Es kommt äußerst selten vor, dass einem der Film eine Pause gönnt und es ist faszinierend, wie lange die Action nicht langweilig wird. Das liegt auch daran, dass wir anfangs nicht nur Ishmaels Perspektive zu sehen bekommen, sondern auch die Ailins und Lees. Das kreiert Abwechslung, die dann leider in der zweiten Hälfte nicht mehr vorzufinden ist. Denn ab da ist die kleine Story, die alles zusammenhält, abgehakt und Ishmael muss sich wie in einem Turnier nacheinander in Einer-gegen-Einen-Kämpfen langsam zum Boss hocharbeiten. Das ist doch durchaus etwas ermüdend, auch wenn es zur Abwechslung sogar einen Kampf gegen Julie Estelle ("The Raid 2") am sonnigen Strand gibt. Der Bunker im Finale ist dann auch nicht ernsthaft originell zu nennen. Es ist zu offensichtlich, dass sich die Regisseure Stamboel und Tjahjanto sehr nah an Gareth Evans "The Raid"-Serie orientieren wollen.

Headshot - Film Screenshot 7

Damit haben sie aber Erfolg! Die Action ist großartig und wurde u.a. von Uwais, bzw. seinem Team, choreographiert. Die Kämpfe an sich bieten keine unglaublich ausgefallenen Techniken, aber sind von einer ungeheuren Härte, sodass bei jeder Auseinandersetzung das Gefühl aufkommt, dass der Protagonist verzweifelt um sein Leben kämpft, auch dank sich dynamisch, wenn auch etwas wacklig, bewegender Kamera. Das ist verdammt effektiv, um den Zuschauer an seinen Sitz zu fesseln. Wie gesagt hilft dabei auch die große Brutalität der Bösewichte, die mehr oder weniger als Tiere aufgezogen wurden und nichts anderes kennen. Sunny Pang kann als Gangsterboss ein sehr schönes Charisma an den Tag legen, während der Rest der Besetzung für einen Film dieser Art ebenfalls eine ordentliche Darstellung abgibt. Man sieht zwar Uwais nach wie vor an, dass er kein Schauspieler ist, aber er ist doch etwas selbstsicherer in seiner Haut und Filme wie "Headshot" werden nicht an ihrem Schauspielgehalt gemessen.

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Headshot - Film Screenshot 10

Eigentlich muss man den Hut davor ziehen, dass Stamboel und Tjahjanto von Anfang an reinen Tisch machen und keinen Zweifel lassen, dass sie einfach nur brutales, düsteres Actionkino abliefern wollen, in dem die Geschichte nebensächlich bis kaum vorhanden ist. So stören auch nicht die etlichen Logikfehler. Der Film soll einfach nur Spaß machen und das gelingt ihm. Die Charaktere sind auch zumindest nicht vollkommen uninteressant. Trotz der sehr harten und gelungenen Action hätte der Streifen aber etwas kürzer gehalten werden können. Gerade in der zweiten Hälfte hätte das Finale kürzer geschnitten werden müssen, da sich so doch einiges unnötig wiederholt. Qualitativ sackt der Film daher gegen Ende ab und das ist schade, weil man so vergessen könnte, dass die erste Hälfte durchaus verschiedene Schauplätze und Ideen erfolgreich zusammengeworfen hat. Letztendlich muss man den Film wegen seiner brutal-nihilistischen Atmosphäre aber ganz klar Fans des Genres empfehlen.

(Autor: Manfred Selzer)
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