Story: Carrie (Sammi Cheng) ist Reporterin für eine Boulevardzeitung. Als sie eines Tages nach Hause kommt
findet sie ihren Freund Raymond (Lau Ching-Wan) gerade mit einer anderen Frau zu Gange vor. Sie trennt sich von ihm,
findet aber schnell wieder einen neuen Freund.
Paul Ko (Louis Koo) ist das Aushängeschild der Hong Kong Polizei, da er nicht
nur ein großartiger Cop ist, sondern auch noch das passende Aussehen für medienwirksame Auftritte hat. Leider hat
Ko aber ein Problem. Seit einer Schießerei mit einem entkommenen Verdächtigen, bei dem ihm in den Schritt geschossen
wurde, leidet er an psychologisch bedingter Impotenz. Carrie soll diesem Gerücht auf den Grund gehen, verliebt sich
dabei aber natürlich in Ko. Die Liebe ist nicht unerwidert, doch seine Impotenz macht Ko sehr zu schaffen.
Carries Ex-Freund Raymond ist Richter und sieht sich langsam gezwungen sein Leben als Ladykiller aufzugeben, wenn er
befördert werden will. Durch Zufall lernt er die junge Tabby (Charlene Choi) kennen, die ihm auf ungewohnte Weise den
Kopf verdreht. Obwohl er sie mehr als nur einmal abweist, zieht ihn immer wieder etwas zu ihr hin. Könnte es
Liebe sein?
Kritik: Was passiert, wenn man einen Haufen von Hong Kong Popstars in einem Film versammelt? Richtig, eine
unbeschwerte Romantikkomödie ohne Tiefgang kommt dabei heraus. Zumindest im Fall von "Good Times Bed Times". Der
Film hat mit zu vielen unbedeutenden Kleinigkeiten, flachen Charakteren und Humor, der nicht immer so funktioniert
wie er sollte, zu kämpfen. Fans der Stars mögen vielleicht auf ihre Kosten kommen, vor allem da das Thema Sex etwas
freizügiger als von Hong Kong Filmen gewohnt behandelt wird, aber ansonsten zeichnet sich der Film weder durch eine
gute Story, noch durch gelungene Romantikszenen aus.
Sammi Cheng spielt, wie so oft, sich selbst, was aber nicht weiter schlimm ist, da sie gut in den Film passt. Ab
und zu darf sie auch ein paar Emotionen zeigen und wenn sie mit der Zeit immer mehr "Ansprüche" an ihren Freund stellt,
dieser ihr aber nicht behilflich sein kann, birgt das immerhin ein paar lustige Momente.
Viele Kleinigkeiten, die ganz amüsant sind, wie z.B., dass Carrie immer ihre Matratze mit sich schleppen muss wenn
sie umzieht, da sie nur auf dieser einschlafen kann, hätten allerdings besser ausgearbeitet werden können. So kommen
solche Dinge zwar öfters vor, werden aber nicht weiter vertieft.
Louis Koos Darstellung des von der Frauenwelt geliebten und denen gegenüber zu nachgiebigem Cop ist solide, hält aber
keine Überraschungen bereit. Auf Kosten seiner Impotenz werden allerdings einige nette Witze gemacht.
Charlene Chois Rolle ist ganz interessant, überzeugendes schauspielerisches Talent legt
Choi aber nicht an den Tag. Glanzpunkt des Films ist natürlich Lau Ching-Wan. Man merkt einfach, dass er in einer
ganz anderen Schauspielerliga spielt. Was er anfässt kann einfach nicht schlecht werden.
Lau holt das Beste aus seiner Rolle heraus und ist damit auch
gleichzeitig für einige der wenigen gut funktionierenden Lacher verantwortlich.
In einer Nebenrolle als Superstars, die eine geheime Affäre eingehen, wissen Sandra Ng und Tony Leung Ka-Fai zu
begeistern. Sie holen auch noch mal ein paar sehr lustige Szenen aus dem Film heraus.
Leider kann "Good Times Bed Times" keine Kontinuität ausweisen. Zu oft wird zwischen den Liebespaaren Carrie/Ko
und Raymond/Tabby gewechselt, so dass der Zuschauer die Bindung zu ihnen verliert. Das geht sogar so weit, dass man
sich gegen Ende gar nicht mehr wirklich für die Personen interessiert, zumal wir uns eh denken können wie alles
ausgeht. Wenn Raymond dann Tabby einen Heiratsantrag macht, wirkt das extrem überstürzt und wir haben das Gefühl,
als wenn wir irgend etwas in ihrer Beziehungsentwicklung verpasst hätten. Aber nicht nur das wirkt halbgar, sondern
ebenso wirkt die Auflösung, wie Ko seine Potenz wieder erlangt ziemlich enttäuschend.
Außerdem sehr verwirrend ist, wie wir des Öfteren von einem Schauplatz zum Anderen kommen. Gründe gibt es keine guten.
Keine gut ausgearbeitete Story hält die losen Szenen zusammen, sondern nur ein zum Reißen gespannter dünner roter
Faden. Das gibt dem Film etwas ungewollt Künstliches und ist zuweilen unbefriedigend.
"Good Times Bed Times" ist eine mittelmäßige Romantikkomödie, die den Zwiespalt von Liebe und Sex im Mittelpunkt hat.
Nur die Minderzahl der Gags weiß zu funktionieren, wie die Szene in der das Wong Fei Hung Theme läuft, als
Raymond eine "merkwürdige" Übung vorführt. Allzuoft kratzt man sich aber nur am Kopf, z.B. als wir eine
Actionszene unnötigerweise im Matrixstil präsentiert bekommen.
Fans der Darsteller werden an den leider nur halb funktionierenden Romantikszenen vielleicht Gefallen finden können, der Rest
wird sich jedoch auch nicht unbedingt langweilen. Vielmehr plätschert der Film, wie ein auf die schnelle gedrehtes
halbfertiges Produkt vor sich hin, dem man aber ab und zu ein paar nette Momente abgewinnen kann.