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Original Title:
Minna-yatteruka

Japan 1995

Genre:
Comedy

Director:
Takeshi Kitano

Cast:
Dankan
Moeko Ezawa
Hakuryu
Takeshi Kitano
Susumu Terajima
Tetsuya Yuuki
Gadarukanaru Taka
Akiji Kobayashi


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Getting Any

Story: Asao (Dankan) möchte endlich Sex haben - vorzugsweise in einem Auto. Also begibt er sich auf die Suche, nach einer Möglichkeit Geld zusammenzubekommen. Dabei nimmt er die verschiedensten Jobs an, überfällt Banken und gerät immer wieder in die merkwürdigsten Situationen.

Kritik: Diese Slapstick-Komödie mit soft-pornographischen Inhalt soll von Takeshi Kitano sein? DEM Takeshi Kitano? Ja, natürlich! Vielen hier im Westen ist nämlich nicht bekannt, dass Kitano genau so angefangen hat. Er war schließlich Mitglied eines der beliebtesten Comedy-Duos in Japan, bevor er für seine Darstellung cooler und gewalttätiger Typen in charaktererforschenden Filmen bekannt wurde. Und dass er Comedy immer noch beherrscht kann man in "Getting Any" sehen!

Viele Gags haben starken Slapstickcharakter und sind somit Geschmackssache. Hauptsächlich lebt der Film aber davon die Popkultur Japans aufs Köstlichste auf die Schippe zu nehmen und dabei einige Filme gekonnt zu parodieren. Hier kommen wir aber auch schon zu einem schweren Problem für den Zuschauer - wenn sich dieser nämlich nicht mit der japanischen Kultur auskennt wird er nur schwerlich seinen Spaß an dem Film haben können. Das fängt schon bei den Parodien von Filmen wie "Zatoichi", "Lone Wolf" oder "Godzilla" an und endet bei Cameo-Auftritten einiger bekannter Persönlichkeiten. Wer findet es schon lustig, wenn immer mal wieder ein angeschossener Gangster vor unserem Protagonisten auftaucht, ein paar letzte Worte loslässt und stirbt, wenn man mit dem Gesicht des Schauspielers nichts anfangen kann?

Auch ich habe mich schwergetan alle Anspielungen und versteckten Gags mitzubekommen und wahrscheinlich ist das auch unmöglich, aber jemand, der sich überhaupt nicht mit der Popkultur Japans auskennt wird sich wohl während des Schauens sehr befremdlich fühlen.
Zum Glück werden aber auch Filme, wie "Ghostbusters", "Die Fliege" oder mal ein Michael Jackson-Video veralbert, so dass auch Westler mit einigen Szenen was anfangen werden können. Wer damit auch nichts anzufangen weiß, für den gibt es genügend oben-ohne-Szenen, die auch durchaus ihren Reiz haben...

Leider gibt es aber noch weitere Kritikpunkte. Als Film funktioniert "Getting Any" irgendwie nicht. Während sich am Anfang das Hauptaugenmerk auf Asao und darauf wie er endlich zum Sex mit einer Frau kommt beschränkt, verlieren wir diesen immer mehr aus den Augen. Asao ist zwar durchwegs immer noch Teil des Films, aber wird eher zu einem dünnen roten Faden, der den Film gerade noch als Einheit zusammenhält. Tatsächlich ist der Film nämlich sehr episodenartig angelegt und mutet eher wie eine Aneinanderreihung verschiedenster Sketche an. Noch dazu kommt, dass die Geschwindigkeit mit der uns noch am Anfang die Gags präsentiert werden immer mehr abnimmt. Nach der ersten Stunde schleppt sich der Film irgendwie nur noch so dahin und scheint einfach nur noch unmotiviert.
Außerdem störend ist die etwas billig wirkende Machart des Films, und das obwohl man andererseits viel Wert auf Kleinigkeiten gelegt hat.

Neben Dankan, der den Antihelden Asao so gut abgibt, dass man eigentlich schon weiß (oder sogar hofft), dass er am Ende eh keine abbekommen wird, gibt sich auch Takeshi Kitano, oder "Beat" Takeshi, wie sich sein Comedy-Alter-Ego nennt, auch persönlich die Ehre. Seine Darstellung des verrückten Wissenschaftlers kann auch uns Westler davon überzeugen, dass Mr. Kitano tatsächlich was von Comedy versteht. Doch neben ihm geben sich auch noch einige andere bekannte Gesichter die Ehre und so mancher Cameo-Auftritt ist wahrlich überraschend, aber am besten ich verrate an dieser Stelle mal nichts.

Der Humor von "Getting Any" ist bestimmt nicht jedermanns Geschmack. Ein vielleicht gar nicht so schlechter Versuch ist es, diesen als Pendant zum britischen Humor a la "Monthy Python" zu bezeichnen. Manche Gags sind also urkomisch und andere wieder einfach nur dumm, aber wenigstens unterhaltend... Stellenweise ist zwar für meinen Geschmack etwas zu viel Slapstick dabei, andererseits gibt es aber auch genügend unterschwelligen Humor. Nichtsdestotrotz wird der Film nicht funktionieren, wenn man sich nicht zumindest ein wenig mit der japanischen Kultur auskennt.

(Autor: Manfred Selzer)
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