Story: Kei Kurono (Kazunari Ninomiya) hält seine Freundin Tae (Yuriko Yoshitaka) auf Abstand, weil er ihr gegenüber ein Geheimnis
hat. In regelmäßigen Abständen wird er von der geheimnisvollen Kugel Gantz zu sich beordert, um Aliens, die sich auf der Erde eingenistet haben, zu
eliminieren. Zusammen mit anderen Kämpfern sammelt er auf diese Weise Punkte, um sie gegen ein normales Leben einzutauschen oder einen Toten wiederzuerwecken.
Kei will seinen gefallenen Freund Kato (Kenichi Matsuyama) wieder zurückholen und kümmert sich bis dahin um dessen kleinen Bruder, der denkt, dass Kato
nur für eine Weile verreist ist. Eines Tages trifft Kei aber Kato wieder und muss sich darüber wundern, wie er noch am Leben sein kann. Auch wenn Kei auf
diese Frage keine Antwort bekommt, so erfährt er, dass Kato Gantz ausschalten will.
Währenddessen bekommt das Popidol Eriko (Ayumi Ito) eine kleine Kugel, die ihr aufträgt, einige Personen zu ermorden. Der Polizist Shigeta
(Takayuki Yamada) heftet sich deshalb an ihre Fersen. Shigeta beobachtet schon eine Weile die merkwürdigen Geschehnisse in der Stadt und versucht
zu klären, wie Tote wieder herumlaufen können. Dazu nimmt er auch unwissentlich die Hilfe der Aliens an, die nun alle ihre Kräfte moblisieren, um
Gantz zu vernichten.
Kritik: "Gantz" hatte einige Fragen offen gelassen, aber die Aussicht geliefert, diese in einer Fortsetzung zu beantworten. Nun ist es endlich
so weit, dass wir die lang ersehnten Antworten bekommen, doch was macht "Gantz: Perfect Answer"? Der Film wirft viel mehr neue Fragen auf! Wer
also, wie es der Titel irreführenderweise auch noch nahelegt, eine perfekte Antwort erwartet, wird maßlos enttäuscht werden. Während der erste Teil
wenigstens gute Action und einfallsreiche Aliens bot, kann der Nachfolger zwar immer noch mit guter Action punkten, aber die Aliens sind nun alle
in menschlicher Form anzutreffen. Darüber hinaus kann das Finale nicht die Erwartungen erfüllen, die man an es stellt. "Gantz: Perfect Answer" ist
damit eine nicht wirklich gelungene Manga-Adaption und das obwohl man zu jeder Zeit das Potential, das in der Geschichte steckt, sehen kann. Der
Film hätte ein in sich abgeschlosseneres und stimmigeres Ganzes ergeben müssen, um wirklich zufriedenstellen zu können.
Schon im ersten Teil gab es einige starke Abweichungen vom Original, was vor allem Keis Charakter betrifft, der in dem Film tatsächlich sogar zum
selbstlosen Helden wird. Im zweiten Teil weicht der Film auch storytechnisch nochmal um einiges vom Original ab, allerdings soll das kein Kritikpunkt
sein. "Death Note" oder "Shinobi" haben z.B. bewiesen, wie ein Film auch sehr gut funktionieren kann, wenn er sich vom Original entfernt. Das sollte er
sogar, um auch den Fans des Animes/Mangas noch ein paar Überraschungen bieten zu können, und stellt außerdem eine Notwendigkeit dar, schließlich muss
in einem Film die Geschichte einer ganzes Serie verdichtet erzählt werden. Aus diesem Grund soll keinesfalls das Ende des Films kritisiert werden, es
darf aber bemängelt werden, dass sich "Gantz: Perfect Answer" hier einige Freiheiten nimmt, die der Film sich sonst nicht nimmt, obwohl er es hätte
tun sollen. Ein paar mehr Antworten, um die zahlreichen Lücken in der Geschichte aufzufüllen, wären angemessen gewesen!
Fraglich ist außerdem, warum in dem Film immer wieder neue Charaktere vorgestellt werden. Obwohl die Fortsetzung im Extended Cut mit seinen 145 Minuten
wieder recht lange geworden ist, stellt das doch nicht genügend Raum dar, um neuen Persönlichkeiten Platz zu bieten. Damit bleiben
sowohl die neuen Charaktere als auch die alten Gesichter ziemlich flach und zeichnen sich im besten Fall durch ein paar persönliche Ziele aus, die
sie menschlich erscheinen lassen. Gerade hier ergeben sich einige Szenen, in denen man erkennt, dass "Gantz: Perfect Answer" auch gut in den dramalastigeren
Szenen hätte funktionieren können, wenn man diesen eben mehr Zeit gewidmet hätte. Dazu hätte die Geschichte einfach nur etwas stimmiger zurechtgeschnitten
werden müssen, einige unnötige Dialoge entfernt und auf das Einführen neuer Charaktere verzichtet werden müssen. Denn das größte frustrierende Element
in dem Film ist, dass weder die alten Fragen beantwortet noch die neuen alle aufgelöst werden.
Sehr schade ist auch, dass die Aliens nun nur noch als Menschen in Erscheinung treten. Die abgedrehten Gegner im ersten Teil hatten alle ihren Charme
und ließen den Film damit auch noch eine Weile in Erinnerung bleiben. Das kann vom zweiten Teil nicht behauptet werden. Hier treten die Aliens als Menschen
auf, die ihre Gestalt ändern und überdies jegliche Form von Waffe aus dem Nichts erschaffen können. Wir erfahren, dass sie sich im Krieg mit
Gantz befinden und dass dieser/dieses zuerst mit dem Töten angefangen hat. Das wirft natürlich einige Fragen auf, aber auch hier gibt es keine Antworten.
Immerhin gibt es ein paar schöne Actionszenen. Ein wahres Highlight stellt die Konfrontation zwischen den Gantz-Kämpfern und den Aliens in einer
U-Bahn dar. Diesmal werden auch Zivilisten in Mitleidenschaft gezogen und der Film kann diesbezüglich auch ziemlich unbarmherzig sein. Es handelt sich
wegen des engen Raums um einen interessanten Ort für eine Auseinandersetzung und endlich bekommen wir auch etwas mehr Schwertkampf mit Substanz zu
sehen. Ja, einer der Aliens liefert sich mit einem der Kämpfer sogar einen tollen Gun-Fu-Kampf. Von solchen Szenen hätte man später gerne noch mehr
gesehen!
Leider kommt das eigentliche Finale aber mit einem Antiklimax daher. Problematisch ist auch, dass am Ende alles den Bach runtergeht und wir aber
dennoch wissen, dass nichts für die Ewigkeit entschieden sein muss. Alles könnte sich noch zu einem Happy End wenden und das lässt irgendwie das
Gefühl aufkommen, dass man ganz offensichtlich als Zuschauer an der Nase herumgeführt wird. Einige der Twists können deshalb nicht richtig funktionieren.
Trotz Erklärungsversuche im Film ist auch nicht klar, warum ausgerechnet Tae plötzlich ein Ziel von Gantz wird. Solche merkwürdigen Storyschwächen
zeigen sich aber den gesamten Film über und mindern den Spaß damit um einiges. Das Finale mag mit seinem Drama tatsächlich besser funktionieren, als
man es wegen der schwachen Charakterzeichnungen angenommen hätte, aber es bleibt mit seinen losen Enden etwas frustrierend. "Gantz: Perfect Answer" kann
damit keinesfalls die Versprechungen erfüllen, die der erste Teil gegeben hat und so bleibt am Ende nur ein recht unterhaltsamer Actionfilm, der aber
weit hinter seinem Potential zurückbleibt.