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Original Title:
Daehanminguk heonbeob je 1jo

South Korea 2003

Genre:
Comedy, Drama

Director:
Song Kyeong-shik

Cast:
Ye Ji-won
Lim Seong-min
Lee Mun-shik
Nam Jin
Choi Eun-ju
Kim Yong-geon


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First Amendment

Story: Ko Eun-bi (Ye Ji-won) ist Prostituierte und macht ihre Sache eigentlich gerne. Mit einem relativ freundlichen Freier hat sie es zusammen mit ihren Kolleginnen weitaus besser als manch anderes Mädel. Trotzdem stört es sie, dass die Gesellschaft sie diskriminiert. Als dann auch noch eine ihrer Freundinnen vergewaltigt und brutal zusammengeschlagen wird und die Polizei nichts unternimmt, reißt ihr der Geduldsfaden. Mit ihren Kolleginnen ersinnt sie einen Plan: Sie geht in den Kongress!
Da gerade Neuwahlen sind, sammeln die Prostituierten schnell 300 Unterschriften, kratzen ein wenig Geld zusammen und schon ist Ko Eun-bi als neuer Kandidat im Rennen. Die ehrliche Eun-bi muss allerdings schnell erfahren, dass in der Politik nicht sauber gespielt wird. Einer ihrer beiden ernstzunehmenden Gegenspieler pusht sie sogar ohne ihr Wissen, damit sie seinem Rivalen die Stimmen stiehlt. Doch der Schuss geht nach hinten los, denn Eun-bi wird immer populärer. Als Eun-bis Freundinnen dann auch noch anfangen mit harten Bandagen zu kämpfen und die Waffen einer Frau einsetzen, wird Ko Eun-bi tatsächlich zur ernstzunehmenden Rivalin für die anderen beiden Politiker. Doch reicht es wirklich um die Wahl zu gewinnen?

Kritik: Prostituierte gehen in die Politik? Warum nicht, wenn es in Italien schließlich auch ein Pornostar schafft. Das Bild, das uns "First Amendment" von einer Prostituierten zeichnet, lässt uns sogar überlegen, ob nicht alle Politiker von Prostituierten ersetzt werden sollten. Letztere sind nämlich viel ehrlicher und bieten dabei noch was für's Auge!?

Etwas fraglich ist das Bild schon, das man uns hier von den Prostituierten zeigt. Eine kleine schöne heile Welt, in der (fast) jeder zufrieden mit seinem Job ist. Was hat die Frauen denn in diese Branche getrieben? Es müssen ja wohl irgendwelche Nöte oder Probleme gewesen sein. Was ist mit Drogenkonsum, Gewalt, Verzweiflung? In "First Amendment" tritt das alles in den Hintergrund. Außer der Vergewaltigungsszene am Anfang, bleibt alles im Rahmen dieser heilen Welt und der Film nimmt seinen unbeschwerten Lauf. Wenn eine Mutter ihre sich prostituierende Tochter im Fernsehen sieht und diese dann auf die Schande anspricht, die sie der Familie bereitet, dann ist dies das höchste aller Gefühle, das wir diesbezüglich zu sehen bekommen. Irgendwie funktionieren diese Momente aber einfach nicht, da die Darsteller allesamt eindimensionale stereotype Charaktere wiedergeben, denen man solche Szenen einfach nicht abnimmt.

Neben den etwas farblosen, aber dennoch manchmal liebenswürdigen Charakteren stechen eigentlich nur die beiden Hauptdarstellerinnen hervor. Lim Seong-min kann als Prostituierte Kang Se-yeong, die eigentlich einiges auf dem Kasten hat und Reporterin werden will genauso überzeugen, wie Ye Ji-won als oft ernste und ehrliche Ko Eun-bi, auch wenn dieser etwas die Tiefe fehlt.
Die beiden Politiker bringen mit ihren Charakteren Abwechslung ins Spiel und auch der dritte unbedeutende Kandidat im Bunde, der mit eher unorthodoxen Reden die Gunst der Wähler erringen will, ist für einige Lacher gut.

Mit solider Regie, netten Dialogen, einer guten Prise Erotik und gutaussehenden Darstellerinnen geht der Film einen sicheren Weg. Großer Pluspunkt des Films ist die Art, auf die die Politiker auf die Schippe genommen werden. Leider tröstet der satirische Aspekt nur geringfügig über die unwahrscheinlich vorhersehbare Story und dessen Ende hinweg.
Natürlich wird auch oft auf die Tränendrüse gedrückt, aber leider auf eine so unglaubwürdige Art, das einfach keine Emotionen aufkommen wollen. Die sentimentalen Szenen und die Botschaft, dass Prostituierte auch Menschen sind, sind viel zu dick aufgetragen. Letzteres wurde uns schließlich auch schon viel besser nähergebracht, und so bleibt das Bild der Prostituierten in "First Amendment" eher unglaubwürdig.

Außerdem wäre es dem Film zu Gute gekommen, wenn er etwas kürzer gehalten worden wäre. So hat der Film seine Längen und weiß nicht wirklich das Interesse aufrecht erhalten zu können, zumal wir ohnehin schon wissen, wie die Geschichte ausgehen wird.
Wer mal nichts besseres zu tun hat, kann sich dennoch diese einfache und unbedeutende Komödie zu Gemüte führen. Gerade aus dem ab und an eintretenden satirischem Augenzwinkern, was die Politiker angeht, hätte man aber noch viel mehr rausholen können. So bleibt "First Amendment" ein zu lang geratenes unfertiges Produkt.

(Autor: Manfred Selzer)
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