Fairy Tale Killer - Filmkritik | AsianMovieWeb
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Fairy Tale Killer - Filmposter
Original Title:
Zui hung

Hong Kong 2012

Genre:
Thriller, Horror

Director:
Danny Pang

Cast:
Lau Ching-wan
Wang Baoqiang
Elanne Kwong
Joey Man
Ken Lo
Kelly Fu
Felix Lok
Lam Suet


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Fairy Tale Killer

Story: Auf der Wache taucht eines Abends ein verstörter junger Mann bei Detective Han (Lau Ching-Wan) auf. Es stellt sich heraus, dass der Mann Jun (Wang Baoqiang) heißt und augenscheinlich geistig behindert ist. Er gesteht, ein Mörder zu sein, doch sein angebliches Opfer ist noch am Leben, weshalb Jun laufengelassen wird. Kurz darauf ist das genannte Opfer aber tatsächlich tot. Han und sein Team machen sich nun Vorwürfe, weil sie das Ganze nicht ernst genug genommen haben. Zum Glück sind nicht alle Details im Bericht an Hans Vorgesetzten aufgetaucht, aber ein paar Wogen gilt es dennoch zu glätten. Gleichzeitig gibt es ein Leck in Hans Einheit, weswegen in einer anderen Angelegenheit Informationen an die Medien gelangt sind. Han wälzt die Schuld schnell auf jemand anderen ab und hat dafür den Respekt innerhalb seines Teams verloren. Zuhause erwartet ihn ein geistig behinderter Sohn und eine Frau, der gegenüber er schon lange distanziert ist. Han flüchtet sich weiter in die Arbeit und hat auch alle Hände voll zu tun, da bald weitere Opfer auftauchen. Jun scheint bei seinen Morden Märchen nachzuspielen und das Verschwinden der Psychatrie-Insassin (Elanne Kwong) scheint ebenfalls in Verbindung mit dem Fall zu stehen.




Kritik: Von den Brüdern Pang gab es schon länger keinen guten Film mehr zu sehen. "Re-cycle" dürfte ihr letztes Werk sein, das in diese Kategorie fällt. Danny Pang liefert mit "Fairy Tale Killer" erneut wieder nur Durchschnitt oder sogar weniger ab. Es bleibt an der visuellen Finesse des Films ersichtlich, dass Pang kein Anfänger ist und sein Handwerk versteht, aber die Geschichte ist unspektakulär und voller Logikfehler. Außerdem hat der Film das Problem, dass er als Thriller einfach zu wenig Spannung bietet. Lau Ching-wan scheint darüber hinaus viel zu gut für den Film zu sein und stellt damit die Mängel noch kontrastreicher dar. An den Charakteren hätte viel mehr gearbeitet werden müssen, um wirkliches Interesse an ihnen zu erzeugen.

Als Zuschauer kommt man einfach nicht drumherum, die etlichen Logikfehler zu sehen. Viele Punkte im Film stehen auch in überhaupt keinem Zusammenhang zueinander. Warum gibt Jun seine Mordpläne schon vorher bekannt? Welchen Zweck hat es, dass Hans Kind Autist ist? Eine gewisse Verbindung soll zu Jun und seiner Freundin, die ebenfalls Autistin ist, geschaffen werden, zumindest scheint es so, aber tatsächlich gibt es die gar nicht. Während Elanne Kwong ihre Rolle noch mit angenehmer Subtilität spielt, kann Wang Baoqiang ("The Assembly") leider nicht überzeugen. Seine Darstellung ist viel zu überzeichnet und in einer Szene, in der er und seine Freundin austicken und sich selbst schlagen, zeigt sich großes Befremden, das vor allem an Pangs Unvermögen liegt, diese Szene, wie intendiert, annähernd gruselig zu gestalten.

Überhaupt nicht nachzuvollziehen, sind die ausgefeilten Pläne des minderbemittelten Juns. Er scheint kein Autist zu sein und demnach ebenfalls kein Inselbegabter, woher kommen also die genialen Einfälle, mit denen er eine ganze Polizeieinheit nach seiner Pfeife tanzen lassen kann? Zugegeben, die Polizisten stellen sich auch alles andere als intelligent an, dennoch bleibt es äußerst merkwürdig, wie überlegen Jun den anderen ist, obwohl er doch nicht einmal sprechen kann und in einer Märchenwelt lebt. Han dagegen wird etwas differenzierter gezeichnet, zumindest wird das versucht. Er ist alles andere als ein liebenswerter Cop, da er die Schuld auf andere schiebt und seinen autistischen Sohn nicht leiden kann. Wie soll man sich mit so jemandem identifizieren? Lau Ching-wan ist ja zum Glück da und meistert diesen Part.

Einmal mehr zeigt sich hier, wie wichtig es für einen Thriller ist, dass Ermittlungen durch immer wieder eingestreute Hinweise und gute Arbeit der Polizisten weitergebracht werden, um für den Zuschauer von irgendeinem Interesse zu sein. "Fairy Tale Killer" verpasst nämlich genau das und stolpert daher weiter voran. Es gibt ein paar Versuche, die Jagd nach dem Killer voranzutreiben, doch sind diese eher leidvoll. Eine Sache, die gerade hier auffällt, ist der unwahrscheinlich unpassende Soundtrack. Dieser setzt immer wieder auf viel zu markante Weise ein und passt so gut wie nie zu den Szenen, die man auf dem Bildschirm zu sehen bekommt. Es kommt selten vor, dass man so etwas wirklich als störend empfindet, aber hier ist das ganz eindeutig der Fall.

Weitere Worte der Kritik verdient "Fairy Tale Killer" für sein Ende. Hier wollte man besonders genial sein, aber tatsächlich ist die Wendung schlicht und ergreifend gestellt. Vielleicht wollte Pang mit seinem Film sogar den Zuschauer bewegen? Auch hier wäre dann ganz klar ein Versagen zu verzeichnen. Was bei einem Thriller überhaupt nicht zulässig sein darf, ist, wenn der Zuschauer merkt, dass es gerade spannend sein soll, man aber eigentlich nur auf die Uhr schauen muss. Danny Pang mag mit seinen Bildern und der dunklen Farbgebung sowie einigen interessanten Kameraeinstellungen sein technisches Können zeigen, aber die Geschichte, die er erzählt, ist langweilig und unausgegoren geschrieben. Bestenfalls kann der Film Hardcore-Thrillerfans bei Laune halten, mehr aber auch nicht.

(Autor: Manfred Selzer)
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