AsianMovieWeb logo
Original Title:
Ryeong

South Korea 2004

Genre:
Horror

Director:
Kim Tae-kyeong

Cast:
Kim Ha-neul
Nam Sang-mi
Shin Yi
Bin
Jeon Hie-ju
Lee Yun-ji
Kim Hae-suk
Choi Ran
Gi Ju-bong
Ryu Jin


Search AsianMovieWeb



Mehr Infos zum Buch



Mehr Infos zum Buch



Mehr Infos zum Buch

Dead Friend

aka Ghost

Story: Ji-won (Kim Ha-neul) ist Soziologie-Studentin. Für sie läuft alles so gut, dass sie im Ausland weiterstudieren möchte. Hauptgrund für ihre Entscheidung ist allerdings, dass sie von ihrem jetzigen Leben weg möchte. Ji-won leidet nämlich an Amnesie. Sie kann sich nicht erinnern, was vor einem bestimmten Unfall passiert ist. Was genau dieser Unfall war, weiß sie auch nicht und auch die Ärzte können ihr nicht weiterhelfen.
Als Ji-won merkwürdige Erlebnisse hat und von einem Geist heimgesucht zu werden scheint, begibt sie sich auf die Suche nach ihrer Vergangenheit. Sie findet heraus, dass sie die Anführerin einer kleinen Clique war, von denen zwei Mitglieder vor kurzem auf mysteriöse Weise ertrunken sind. Das dritte und letzte Mädchen Mi-kyeong (Shin Yi) befindet sich in einer Nervenheilanstalt und duldet kein Wasser in ihrer Umgebung. Von ihr erfährt Ji-won, was sie schon von anderen angedeutet bekommen hatte. Ji-won scheint in ihrem früheren Leben etwas Schreckliches getan zu haben. Bei ihren weiteren Nachforschungen stößt sie auf das Mädchen Su-in (Nam Sang-mi), die von der Clique öfters tyrannisiert wurde und eines Tages spurlos verschwand...

Kritik: "Dead Friend" erfindet auf keinen Fall das Rad neu. Nach all den Jahren scheint man sich immer noch nicht von dem "Mädchen mit den langen Haaren"-Horrorprinzip lösen zu können. Das stößt bei mir auf Unverständnis und stellt daher den größten Kritikpunkt des Films dar. Stellenweise wird sogar so frech geklaut, dass es schon weh tut. Da gibt es Haare, die aus dem Abflussrohr gezogen werden ("Dark Water" lässt grüßen), Geister, die aus Pfützen entsteigen, und halt den sonstigen mittlerweile recht vorhersehbaren "Ring"-Horror. Natürlich funktioniert dieser immer noch sehr gut und "Dead Friend" schafft es wenigstens sehr gelungen zu kopieren, aber wir haben hier einen Film, der mit einem eigenen Horrormotiv ein wahres Highlight des Genres hätte werden können!

Die Erzählweise des Films ist gut gelungen. Wir werden mit Ji-wons Leben vertraut gemacht, lernen ihren einzigen Freund kennen und begeben uns nach ein paar merkwürdigen Vorfällen mit ihr auf die Suche nach ihrer Vergangenheit.
Natürlich stellt sich das als gar nicht so einfach heraus. Ji-won scheint irgendetwas Grausames getan zu haben und der Zuschauer kann sich überhaupt nicht vorstellen, dass unsere Protagonistin zu so etwas jemals im Stande gewesen sein kann. Als wir mehr über Ji-won und ihre Clique erfahren wird uns allerdings klar, dass Ji-won nicht immer das liebenswürdige Mädchen war. In der Vergangenheit scheint sie sogar ein kleiner Teufel gewesen zu sein. Zusammen mit ihren Freundinnen hat sie einige Mädchen schikaniert und ihnen das Leben schwer gemacht.
Das Rätsel, wie es zu Ji-wons Gedächtnisverlust gekommen ist, wird erst sehr langsam in Form von einigen Rückblenden gelöst. Auf dem Weg dahin gibt es einige gruselige Momente und das ein oder andere Mal werden zartbesaitete Gemüter vielleicht sogar vor Schreck aufschreien müssen.
Die Horrorszenen sind wie schon gesagt allesamt gekonnt inszeniert und können einem das Fürchten lehren, es sei denn man hat sich schon zu viele solcher Filme angeschaut und ist immun gegenüber dem "langhaarigen Geist".

"Dead Friend" überzeugt mit einer guten Besetzung. Kim Ha-neul ("My Tutor Friend"), die sonst eher aus Romantikkomödien bekannt ist, zeigt, dass sie auch im Horrorgenre heimisch ist. Sie schreit, wird panisch und fürchtet sich besser als viele ihrer Schauspielkolleginnen. Gerade ihre "Doppelrolle" als Ji-won vor und nach ihrer Amnesie weiß zu gefallen. Sie meistert die nette, aber etwas verschlossene Ji-won genauso gut, wie ihr sadistisches und hinterhältiges Alter Ego. Mit dem Verziehen eines einzigen Mundwinkels schafft sie es uns zu verdeutlichen, wen wir gerade vor uns haben und ob wir uns in einer Rückblende oder der Gegenwart befinden.
Neben ihr leisten aber auch die anderen Darsteller solide bis gute Arbeit. Hier seien vor allem Nam Sang-mi als bedauernswerte und arme Su-in und Shin Yi als eine der ehemaligen Freundinnen Ji-wons zu erwähnen.

Neben der gelungenen Regie von Debut-Regisseur Kim Tae-kyeong, der ebenfalls für das Drehbuch verantwortlich ist, begeistert vor allem das Bild, das durch schöne Cinematografie besticht. Ein durchgehend leichter Grün- und Blaustich sorgt für gruselige Atmosphäre. Auch einige der Settings sind sehr gut gewählt. Da wäre vor allem das große und düstere (Herren-)Haus zu nennen, in dem Ji-won alleine mit ihrer Mutter lebt. Wenn der Film auch nur selten dort spielt, so ist die Atmosphäre dort doch immer irgendwie bedrückend und gruselig.

Ebenfalls gut gelungen ist die Musik, die das Geschehen passend untermalt, zum richtigen Zeitpunkt dann auch mal abrupt lauter wird und einen vom Stuhl hochscheucht. Wenn man den Ton leiser dreht oder ihn gar ausschaltet wird man sich kaum noch gruseln können, also am besten schön laut drehen!
Am gelungensten ist die Auflösung des Films. Diese beinhaltet nämlich gleich mehrere Twists und hat mich absolut überrascht, denn soviel clevere Story hatte ich gar nicht erwartet. Plötzlich werden viele am Anfang unbedeutend erscheinende Szenen wichtig, die Story verstrickt sich innerhalb weniger Minuten in einem neuen Geflecht und der Zuschauer muss vor lauter Staunen aufpassen, dass er nichts verpasst. Das Ende ist somit für mich eines der zufriedenstellendsten des Genres, auch wenn es sich der Film ganz am Schluss nicht nehmen lässt nochmal einen draufzusetzen um gewisse Horrormovie-Regeln einzuhalten.

"Dead Friend" ist ein, was das Horror-Motiv angeht, nach altem Prinzip gestrickter Horrorfilm, der trotzdem mit guten Schockmomenten und einem tollen Bild punkten kann. Die Story weiß ebenfalls zu gefallen und gerade die Auflösung ist sehr gut gelungen. Horrorfans werden auf jeden Fall auf ihre Kosten kommen!

(Autor: Manfred Selzer)
rating
Film kaufen:

Yesasia Logo