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Confession - Filmposter
Original Title:
Ja-baek

South Korea 2022

Genre:
Thriller

Director:
Yoon Jong-seok

Cast:
So Ji-sub
Kim Yunjin
Nana
Choi Kwang-il
Hong Seo-jun


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Confession

Confession - Film Screenshot 1

Story: Yoo Min-ho (So Ji-sub) ist ein erfolgreicher Tech-Millionär und mit der Tochter eines mächtigen Firmenchefs verheiratet. Eines Tages wird er in einem Hotelzimmer mit der Toten Kim Se-hee (Nana) gefunden. Se-hee war seine Affäre, doch er hatte sie schon seit einigen Monaten nicht mehr gesehen. Es scheint, dass irgendjemand Min-ho bewusstlos geschlagen und Se-hee getötet hat. Nun wird er des Mordes angeklagt. Zunächst kommt er jedoch frei, weil bei seiner Verhaftung ein Formfehler begangen wurde. Er trifft sich in einer abgelegenen Hütte, die er häufig aufsucht, um den Kopf freizubekommen, mit der Anwältin Yang Shin-ae (Kim Yun-jin), die seinen Fall übernimmt. Sie kann nicht glauben, dass noch jemand anderer in dem Hotelzimmer gewesen sein soll, weil bei der Ankunft der Polizei sowohl die Fenster als auch die Tür von innen verschlossen waren. Nach und nach überzeugt Yang ihren Mandanten, ihr die ganze Wahrheit zu erzählen. Angefangen damit, warum er überhaupt Se-hee aufgesucht hat, nachdem er sich schon von ihr getrennt hatte. Es zeigt sich, dass die beiden von einer unbekannten Person erpresst wurden. Nachdem Yang einen Anruf bekommen hat, dass es in dem Fall einen Zeugen gibt, schlussfolgert die Anwältin, dass es kein Zeuge des Mordes gewesen sein kann, denn das Zimmer war offensichtlich von innen verschlossen. Min-ho gibt schließlich zu, dass vor einigen Monaten Se-hee und er einen Autounfall hatten, bei dem der Fahrer des anderen Wagens ums Leben gekommen ist. Sie haben versucht, alles zu vertuschen, doch dadurch wurde alles nur noch schlimmer...

Filmroll Confession - Film Screenshot 2 Confession - Film Screenshot 3 Filmroll
Confession - Film Screenshot 4

Kritik: Ich kann fast schon nicht mehr mitzählen, wie viele Thriller mit dem Titel "Confession" oder zumindest mit dem Wort als Teil des Titels ich bereits gesehen habe. Und wenn man es genau nimmt, ist auch dieser Streifen aus Südkorea kein wahrlich originelles Werk. Allerdings wird hier so gut wie alles richtig gemacht, was man von einem Thriller erwarten würde. Es gibt eine komplexe Story, bei der eine Wendung die nächste jagt, und auch kleinere Überraschungen sind über die ganze Laufzeit verstreut, sodass man stets auf jedes Detail achten muss, um den Geschehnissen eventuell doch schon einen Schritt voraus zu sein. Aber auch dann wird man vom Drehbuch gerne noch auf eine falsche Fährte gelockt. Das Tempo macht "Confession" jedenfalls zu seiner größten Stärke und auch die Charaktere lassen uns stets rätseln, wer nun die Wahrheit sagt und wer nicht - und aus welchem Grund. Man bekommt kaum eine Verschnaufpause und wird von der ersten Minute an in den Film gesogen.

Confession - Film Screenshot 5

"Confession" ist aber alleine schon aus dem Grund kein originelles Werk, weil es sich um ein Remake des spanischen Films "Der unsichtbare Gast" (Origial: "Contratiempo") handelt. Das sieht man dem Film nicht an, aber wenn man es weiß, wird offensichtlich, warum der Film so zeitlos wirkt und kaum kulturelle Besonderheiten vorkommen. Das Original hat sich aber schon an diversen Mystery- und Krimistreifen bedient, sodass man hier eigentlich ebenfalls nur ein Klischee nach dem anderen vorfinden dürfte. Doch die Zahnräder greifen alle so (beinahe) nahtlos ineinander, dass dies nicht stört. Noch dazu kann man hier schwerlich etwas kritisieren, weil die Geschichte stets aus einer anderen Perspektive erzählt wird und man nie glauben kann, was man auf dem Bildschirm sieht. Das macht den besonderen Reiz aus, da man keineswegs sicher sein kann, welches Puzzleteil jetzt nur ausgedacht ist und welches wirklich ins größere Bild gehört.

Confession - Film Screenshot 6

Anwältin Yang spielt mit diesem Konzept und versucht ganze Geschehnisse zu rekonstruieren, nur um dann ihrem Mandanten eine Falle zu stellen und einen Fehler in ihrer Geschichte zu präsentieren, die er erklären soll, wenn es sich um die Wahrheit handeln sollte. Yang, gespielt von Kim Yun-jin, die bereits in "Seven Days" eine Anwältin in einem Krimi verkörpern durfte, ist eine taffe Karrierefrau, die durch außerordentlichen Intellekt besticht. Sie will der Wahrheit auf den Grund gehen, um ihren Mandanten angemessen vertreten zu können und den Fall zu gewinnen. Mit der Zeit realisiert auch Yoo dies und er gibt nach und nach weitere Umstände preis, die vorher unklare Details in ein verständlicheres Licht rücken. Das macht Spaß und man ist als Zuschauer auch irgendwann darauf getrimmt, genau aufzupassen. Glücklicherweise ist die Geschichte zwar komplex, aber nicht allzu verschachtelt. Die Komplexität rührt eher daher, das zuvor Etabliertes wieder dekonstruiert und neu aufgebaut wird.

Confession - Film Screenshot 7

Schauspielerisch erfordert das von den Charakteren auch so einiges. So Ji-sub ("The Battleship Island") porträtiert sowohl den fälschlich Beschuldigten als auch den vermeintlichen Killer sowie einen Mann, der Opfer der Umstände oder gar einer anderen Frau geworden ist. Diese Abwechslung bei den Charakteren mag dafür sorgen, dass wir niemals emotional mit jemandem mitfiebern können, aber es ist unterhaltsam und verleiht den Geschehnissen Farbe. Auch Darstellerin Nana (hauptsächlich in Serien wie "The Glitch" zu sehen) darf sowohl die starke, intrigierende Frau als auch das Opfer spielen. Da der Film hauptsächlich in Rückblenden erzählt wird, bei denen sich eine Ebene über die nächste legt oder gar durch sie ersetzt wird, hätte die Geschichte leicht unübersichtlich werden können, doch ist dies nicht der Fall, da ein guter Rahmen geschaffen wurde, der alles zusammenhält. Es gibt letztlich ein paar Fakten, an denen man sich entlanghangeln kann, doch das große Mysterium um den wahren Täter löst sich erst mit der Zeit.

Filmroll Confession - Film Screenshot 8 Confession - Film Screenshot 9 Filmroll

Confession - Film Screenshot 10

Wie bereits erwähnt gibt es unzählige Wendungen, die durch neue Enthüllungen zustande kommen und alles in einem neuen Licht präsentieren. Selbst wenn man denkt, dass nun alles aufgelöst ist. Dankenswerterweise bekommen wir bei den vielen Interpretationen und Rückblenden einen Anker in Form der Hütte, in der die Anwältin ihren Mandanten ausfragt. Das sorgt dafür, dass der Film eine dichte, manchmal sogar klaustrophobische Atmosphäre aufweist. Schließlich kommen auch mehr Emotionen dazu. Was aber leider auch zum Ende hin vermehrt aufkommt, sind dumme Zufälle, die alles etwas zu konstruiert wirken lassen. Ein Punkt, der einen großen Makel des ansonsten guten Drehbuchs darstellt. Das Ende wirkt überdies ein wenig übereilt. "Confession" mag daher kein perfekter Thriller sein, aber einer, der sehr kompakt ist und mit Leichtigkeit durch das Genre zu segeln weiß. Ein spannender Thriller, der Genrefans auf jeden Fall zusagen wird.

(Autor: Manfred Selzer)
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