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Treffen taucht Officer 
Huang (Anthony Wong) auf, der schon seit längerem hinter Blind Chiu her ist. Huang und Seven-Up sind 
eigentlich gute Freunde, doch bei dem Showdown zwischen den Dreien auf einem Dach überlebt nur Huang. Offiziell 
wurde Seven-Up von Huang aus Versehen im Dienst erschossen. 
Der Sohn von Seven-Up, Cola (Raymond Wong), ist 
noch ein kleines Kind, aber
mit den Jahren wächst der Hass auf den "Mörder" seines Vaters, Officer Huang, und er wird nach seiner Ausbildung zu einem 
guten Polizisten. Da Colas Mutter noch zweimal geheiratet hat, hat sich sein Name geändert und er kann im Stillen Huang 
im Auge behalten.
Wie es der Zufall so will, wird Cola in Huangs Abteilung versetzt. Bei seinem ersten Fall mit Huang, dem Schutz eines 
sich zur Ruhe gesetzten Gangboss vor einem vietnamesischen Terroristen, lernt Cola die menschliche Seite Huangs 
kennen. Es scheint als wäre Huang einer der guten Cops, doch hat er seinen Vater vielleicht dennoch getötet?
Der Geschäftsmann Ray (Jordan Chan) ist der Sohn von Blind Chiu und hegt auch einen Groll gegen Huang. Bei seinen 
Treffen mit Cola gibt er ihm zu verstehen, dass Huang sterben muss. Falls Huang tatsächlich seinen Vater getötet hat, 
könnte Cola diesem Wunsch auch tatsächlich nachkommen...
Kritik: "Colour of the Truth" ist im Zuge des "Infernal Affairs"-Hype produziert worden und das sieht man ihm auch an. Zum 
Glück ist der Film aber kein billiger Abklatsch geworden, sondern ein extrem spannender Hongkong-Cop-Thriller!  
Während der Film durchgehend eine hohe Spannung aufrecht erhalten kann, geizt er dennoch nicht, im Gegensatz zu seinem 
großen Vorbild, mit Action-Sequenzen und Schießereien. Was den Film aber hauptsächlich von dem Einheitsbrei der 
Cop-Thriller auszeichnet ist seine intelligente Story und seine zahlreichen Wendungen. 
Auch die Erzählweise trägt enorm 
zur Spannung bei. So weiß der Zuschauer z.B. genausowenig wie Cola und findet erst mit ihm heraus, was sich wirklich 
auf dem Dach zwischen Huang, seinem Vater und Blind Chiu abgespielt hat. Doch mit diesem Hauptfaden der Story vermischt 
sich gleichzeitig gekonnt eine spannende Gangsterboss-Story, die genug Spielraum für Verwicklungen, undurchsichtige 
Charaktere und Verräter gibt.
Regie geführt, produziert und das Drehbuch geschrieben hat Wong Jing, der eigentlich eher für mittelmäßige 
Filme bekannt ist. Umso erstaunlicher ist, dass nicht nur die Story richtig gut ist, sondern dass auch die 
Regie sicher geführt wurde. Letzteres könnte allerdings der Verdienst von Marco Mak sein, der ihm unter die Arme 
gegriffen hat. So hat der Film einige schöne Kameraeinstellungen, die wiederum stellenweise an "Infernal Affairs" 
erinnern, und auch die Actionsequenzen sind gut durchchoreografiert. Stellenweise sieht man einigen etwas blutigen 
Szenen aber an, dass sie wohl in letzter Minute leicht geschnitten wurden um eine niedrigere Alterseinstufung 
zu bekommen.
Gut eingesetzt sind auch einige nette Stilmittel, wie z.B. nachgereichte Erklärungen für bestimmte Szenen oder gar kurze 
Visionen der Protagonisten, die uns zeigen was passieren könnte.
Doch der schönste Film ist nur halb so spannend, wenn man sich nicht mit den Charakteren identifizieren kann. 
Glücklicherweise ist das bei "Colour of the Truth" aber fast durchgehend der Fall. Tatsächlich sind einige der 
Charaktere sogar so gut dargestellt, dass es ihnen einfach nur Spaß macht ihnen zuzusehen. Allen voran spielt 
natürlich Altmeister Anthony Wong alle an die Wand. Mit seinem Charakter kann man sich sofort identifizieren, 
obwohl noch nicht mal klar ist, ob er überhaupt einer der Guten ist! Die Rolle des Officers, der ein düsteres Geheimnis 
zu haben scheint, ist Anthony Wong wie auf den Leib geschnitten und das obwohl wir ja mittlerweile wissen, dass er 
eigentlich alles spielen kann.
Leider ist Wongs großartige Leistung aber auch bitter nötig, denn mit seinem Partner Raymond Wong hat man keine 
so gute Besetzungswahl getroffen. Cola wirkt im Film eher etwas steif und dinstanziert.
Der Rest der Filmbesetzung ist aber beinahe bis in die kleinsten Nebenrollen gut besetzt. So hat nicht nur Lau Ching-Wan 
einen kleinen Cameo-Auftritt, sondern auch Patrick Tse Yin oder Gillian Chung sind in Nebenrollen zu sehen. Nicht zu 
vergessen natürlich Jordan Chan oder Francis Ng. Für den 
humorvollen Part des Films ist kein geringerer als Chapman To zuständig.
Wer auf spannende Cop-Thriller mit intelligenter Story, schönen Charakterzeichnungen und ordentlich vielen 
Wendungen steht, sollte sich "Colour of the Truth" nicht entgehen lassen. Natürlich darf man sich nicht 
daran stören, dass die Hälfte der Protagonisten nach Erfrischungsgetränken benannt ist. Darüber hinaus wird einem 
nämlich ein vollgepackter, bis in die letzte Minute spannender Film geliefert.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
