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Original Title:
Aideul

South Korea 2011

Genre:
Thriller, Drama

Director:
Lee Kyoo-man

Cast:
Park Yong-woo
Ryoo Seung-ryong
Seong Dong-il
Seong Ji-roo
Kim Yeo-jin
Park Byeong-eun
Jo Deok-jae
Park Mi-hyeon


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Children...

Story: Nahe der Stadt Daegu verschwinden 1991 fünf Jungs spurlos von der Erde. Sie sind losgezogen, um Salamander zu fangen, doch nie wieder zuhause aufgetaucht. Groß angelegte Suchaktionen bleiben ebenfalls erfolglos.
Vier Jahre später wird der Doku-Produzent Kang Ji-seung (Park Yong-woo) nach Daegu strafversetzt, weil er für seinen Film Aufnahmen manipuliert hat, um die Einschaltquoten nach oben zu treiben. Als Kang von dem Fall der fünf Jungs hört, ist er zuerst überhaupt nicht interessiert, doch ein Interview mit dem Psychologie-Professor Hwang Woo-hyuk (Ryoo Seung-ryong), der seine ganz eigene Theorie hat, macht ihn schließlich neugierig. Zusammen mit Hwang deckt Kang einige Ungereimtheiten in dem Fall auf und die Theorie des Professors, dass tatsächlich der Vater eines der Kinder (Seong Ji-roo) der Mörder ist, bekommt immer mehr Hand und Fuß. Letztendlich setzt Kang alles auf eine Karte und gibt die Informationen an Detective Park (Seong Dong-il) weiter. Medienwirksam wird das Haus des Vaters auf den Kopf gestellt, doch Beweise bleiben aus...

Kritik: Die Thematik dieses Thrillers muss unweigerlich an "Memories of Murder" erinnern. Thriller auf Basis tatsächlicher Mordfälle scheinen ziemlich beliebt in Korea zu sein. Es kann auch nicht geleugnet werden, dass "Children..." die Geschichte dramatisch effektiv auf den Bildschirm bringt. Leider ist es aber hauptsächlich der Umstand, dass wir am Anfang des Films darüber informiert werden, dass der Film auf wahren Begebenheiten basiert, der dafür sorgt, dass die Ereignisse in dem Film für den Zuschauer mitnehmend sein können. Zugegeben, ohne die sehr guten darstellerischen Leistungen hätte das ebenfalls nicht funktioniert, aber um wirklich beeindrucken zu können, dafür fehlt es dem Film als Thriller an einigen Stellen schlichtweg an etwas.

Was an "Children..." gefallen kann, ist seine kritische Darstellung der Medien. Sensationslustig spielen sie mit den Gefühlen der Opfer, nur um etwas mehr Drama und große Enthüllungen zu provozieren. Kang verkörpert genau diese Art von selbstsüchtigem Reporter und dennoch kann er als Held der Geschichte funktionieren, selbstverständlich nur weil er eine Läuterung erfährt. Das ist aber auch Park Yong-woos ("Handphone", "Once upon a Time") detailreichen Darstellung zu verdanken. Leider wird sein Privatleben auf ein Minimum beschränkt, dennoch sehen wir ihn auch als gerührten Vater eines kleinen Babys oder glücklichen Ehemann. Die Schuld, die er im weiteren Verlauf des Films mit sich trägt, ist ihm außerdem immer anzusehen, weshalb wir ihm schnell für seine Taten verzeihen können.

Leider ein wenig zu kurz ist dagegen Ryoo Seung-yongs ("War of the Arrows") Auftritt als intelligenter Ermittler ausgefallen. Sein Talent Verbindungen zu erkennen, ist beeindruckend, und so ist er maßgeblich dafür verantwortlich, den Thrilleraspekt des Films in den Vordergrund zu rücken. Das Sammeln von Informationen erweist sich als für den Zuschauer äußerst spannend, das Drehbuch ist gut geschrieben, letztlich hätte Professor Hwang aber lieber an seine eigenen Worte denken sollen, die er in einer seiner Vorlesungen an die Studenten weitergegeben hat. Er wird nämlich Opfer seiner eigenen Selbstverliebtheit und entwickelt paranoide Züge. Gerade dann verlässt er die Bühne des Films, was eine merkwürdige Entscheidung war, denn von Ryoos gelungener Darbietung hätte man gerne noch mehr gesehen.

Die Nebenrollen, vor allem die der Eltern, sind ebenfalls gut ausgefüllt. Das ist auch nötig, denn, wen wundert es, nicht selten müssen die Eltern in Tränen ausbrechen und hier hätte der Film schnell äußerst manipulativ wirken können. Bis zu einem gewissen Grad ist er das mit einigen Slow-Motion-Aufnahmen auch, die zeigen sollen, welche emotionale Leere die Trauer ebenfalls hervorrufen kann, aber der Regisseur kann die nötige Feinfühligkeit an den Tag legen, um keinem der im realen Fall Betroffenen auf die Füße zu treten. Regisseur Lee Kyoo-man ("Return") beschränkt sich in seinem Film auf technischer Ebene auf das Wesentliche, was eine kluge Entscheidung war, denn der leicht grobkörnige Look der Bilder verdeutlicht gut, dass wir uns in den 90ern, bzw. im Jahre 2001 befinden.

Negativ fällt dagegen auf, dass "Children..." gegen Ende mit einem schlichtweg stereotypischen Mörder aufwartet, der irgendwie nur aus der Notwendigkeit in den Film geworfen worden scheint, dass man spannungstechnisch ein Finale benötigte. Letztlich zeigt der Film aber ohnehin nur, was hätte gewesen sein können! Es wäre demnach ratsamer gewesen, dem anfänglichen Stil treu zu bleiben. Überdies schlägt der Film mit 131 etwas zu lang zu Buche. Der leicht repititive Soundtrack und ein paar kleinere manipulative Momente stören darüber hinaus das Gesamtbild. Dennoch handelt es sich bei "Children..." um einen gelungenen Thriller, der eher in Richtung Drama geht, aber mit seiner Atmosphäre auch Fans von "Memories of Murder" überzeugen kann.

(Autor: Manfred Selzer)
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