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Original Title:
Kerd ma lui

Thailand 2004

Genre:
Action, Martial Arts

Director:
Panna Rittikrai

Cast:
Dan Chupong
Kessarin Ektawatkul
Nappon Gomarachun
Santisuk Promsiri
Piyapong Piew-on
Somrak Khamsing
Suebsak Pansueb
Amornthep Waewsang
Nantaway Wongwanichislip
Rattaporn Khemtong


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Born to Fight

Story: Deaw (Dan Chupong) kann nach lange andauernden Ermittlungen endlich den Drogenbaron General Yang (Nappon Gomarachun) festnehmen. Bei dem Einsatz wird jedoch sein Partner getötet. Niedergeschlagen nimmt er sich erst einmal eine Auszeit und beschließt seine Schwester Nui (Kessarin Ektawatkul) und ein Athletenteam bei einer Wohltätigkeitsreise in ein abgelegenes Dorf nahe der Grenze zu begleiten. Doch seinen Urlaub kann Deaw vergessen. Eine Bande von Killern überfällt das Dorf, tötet etliche der Bewohner und hält den Rest gefangen. Die Forderungen sind simpel: General Yang soll freigelassen werden.
Deaw startet einen Ein-Mann-Feldzug, muss aber bald feststellen, dass er kaum eine Chance hat. Doch auch die Dorfbewohner wollen sich nicht mehr alles gefallen lassen und starten einen Aufstand gegen die Killer. Es wird blutig, doch es sieht für Deaw und das Athletenteam nicht schlecht aus. Allerdings nur bis Deaw herausfinden muss, dass die Geiselnehmer eine Atomrakete besitzen, die direkt auf Bangkok gerichtet ist...

Kritik: Vorbei sind die Zeiten, als man mit offenem Mund nach Hong Kong sah und über die halsbrecherischen Stunts eines Jackie Chan und Co. in z.B. "Police Story" den Kopf schüttelte. Jetzt sieht jeder nach Thailand. Spätestens seit "Ong Bak" wissen wir, dass man es dort so aussehen lassen kann, als ob das Leben eines Stuntman nicht viel wert ist, wenn man es mal zugespitzt ausdrücken will. Panna Rittikrai, der für die Kämpfe eben jenes Blockbusters mit Tony Jaa verantwortlich war, setzt sich nun selbst auf den Regiestuhl und mit Prachya Pinkaew ("Ong Bak", Tom Yum Goong") als Producer in der Hinterhand, bringt er einen knallharten Actionfilm auf die Leinwand, der leider auch nicht hirnrissiger hätte sein können...

Kommen wir gleich zur Kritik, denn da gibt es einiges zu sagen. Gleich nach dem atemberaubenden Intro, bei dem uns gleich mit adrenalinhaltigen, spektakulären Stunts Lust auf mehr gemacht wird, offenbart sich die große Schwäche von "Born to Fight". Der Plot: Ein Team aus Athleten sitzt in einem Dorf fest, das von einer Killerbrigade als neuer Stütztpunkt auserkoren wird. Mit Hilfe der Geiseln soll ein Drogenbaron freigepresst werden und unsere lieben Protagonisten haben etwas dagegen. Das war's... Mehr gibt es nicht. Keine Verwicklungen, Wendungen, Charakterentwicklungen oder irgendetwas in dieser Art. Nur stupide Action.
Die Aufnahmen entsprechen dabei qualitativ dem was wir von amerikanischen B-Action-Movies aus den 80ern gewohnt sind. Nur die Stunts selbst sind recht nett in Szene gesetzt und einige längere Schießereien, die etwas Parcours-ähnliches haben, sorgen für eine schöne Dynamik. Ansonsten sieht man aber, dass hier eindeutig das Geld gefehlt hat.

Doch es wird noch besser. Logikfehler sind nichts, was man hier lange suchen muss. Eine Atomrakete kommt aus unerfindlichen Gründen vom Kurs ab (weil unkontrolliert auf mehrere Tastaturen eingeschlagen wurde?!), Terroristen feuern obwohl man auf ihre Forderungen eingeht, eben jene Rakete ab, obwohl es ihnen nicht den geringsten Nutzen, sondern nur Ärger bringen kann, und natürlich verschlägt es unseren Helden genau in das Dorf mit dessen Geiseln als Hilfe die Killer den Drogenbaron befreien wollen, den Deaw zuvor gefangengenommen hat. Wer sich da nicht an den Kopf greift, dem kann nicht mehr geholfen werden.
Ungewollt lustig wird es auch bei den schauspielerischen Leistungen. Nein, hier kann niemand wirklich schauspielern, die Charaktere sind uns vollkommen egal und Szenen wie jene, in der Nui von einem kleinen Kind gegen Ende Abschied nimmt, verdeutlichen dies nur umso mehr. Warum wird plötzlich so unnötig auf die Tränenendrüse gedrückt? Haben wir was verpasst? Den Zuschauer lassen jene Szenen einfach komplett kalt. Der Patriotismus ist hier vollkommen fehl am Platz und spätestens in den letzten Szenen, in denen einer der Männer die gesamte Zeit mit einer Fahne durch die Gegen rennt, können einen nur laut auflachen lassen. Was hat man sich hier nur gedacht...

Wahrscheinlich gar nichts, und der Zuschauer sollte es dem gleich tun. Wer sein Gehirn komplett ausschaltet wird mit Sicherheit den Unterhaltungswert um einiges nach oben schrauben können. Action gibt es nämlich genügend. Am Anfang gibt es sogar eine kleine Anspielung auf schon erwähntes "Police Story" als ein Truck komplett ein kleines Dorf einstampft. Dann gibt es da noch das größere Highlight, als auf zwei nebeneinander fahrenden Trucks ein Kämpfchen abgehalten wird. Einer der Beteiligten wird natürlich runtergeworfen und entgeht nur haarscharf den Hinterrädern des Lastwagens. Da stockt einem wahrlich der Atem und man muss sich wirklich fragen, wie hier die Stuntmen den Film überleben konnten.
Es gibt dann zwar einen kleinen Geschwindigkeitseinbruch, doch relativ zügig geht es dann mit der Action weiter. Hauptaugenmerk liegt auf atemberaubenden Stunts, Schießereien und Akobatik. Wer hier einen Martial Arts Film sucht, wird allerdings enttäuscht werden. Dennoch ist es erstaunlich den Personen bei ihren lebensgefährlichen Bewegungen zuzuschauen.

Jeder der Charaktere hat seine Spezialfähigkeiten. Da wäre der Fußballspieler, der Akrobat, die Schwebebalkentänzerin, die Tae Kwon Do Kämpferin etc. Ihnen zuzuschauen, mit welchen atemberaubenden Moves sie ihre Gegner ausschalten ist einfach beeindruckend. Nichtsdestotrotz, kann das nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Film keine Struktur besitzt. Irgendwann bricht in dem Dorf einfach die Hölle los und zwischen den Athleten und den Killern kommt es zum Kampf. Dabei hat man das Gefühl als wenn man verschiedene Videoclips von den Personen einfach nur aneinandergereiht hätte, ohne daran zu denken, dass es ja so etwas gibt, das sich Story nennt und was eben genau dafür da ist einen gewissen durchgehenden Zusammenhang zwischen den einzelnen Bildern herzustellen. Hier gibt es einfach nur Action zu bewundern und auch wenn man zugegeben aus dem Staunen nicht mehr herauskommt, so bleibt wegen der Leere des Inhalts doch ein gewisser bitterer Beigeschmack.

Wer kein Blut sehen kann, sollte am Besten einen Bogen um den Film machen. Hier gibt es viel und vor allem sinnlose Gewalt. Etliche Dorfbewohner werden dahingemetztelt und gerade auch die Stunts sehen so aus als wenn man sich bei dem ein oder anderen mehrere Knochen gebrochen haben muss. Kämpfe mit brennenden Holzscheiten, und viele Sprünge durch Holzkonstruktionen lassen einem vor Schmerz das Gesicht verziehen. Hier und da gibt es ein paar kleinere Martial Arts Fights und nette "Bonbons" wie der einbeinige Kämpfer, der einige nette Tritts beherrscht.
Abzüge bekommt der Film aber immer wieder, wenn er versucht dramatisch zu werden. Trotz eines ordentlichen Soundtracks wirken diese Szenen einfach lächerlich. Da hätte man doch direkt bei stupider Action bleiben sollen.

Alles andere als ein guter Film kann "Born to Fight" doch zumindest jenen wärmstens empfohlen werden, die auf halsbrecherische Stunts stehen, denn davon gibt es reichliche und sehr schöne zu sehen. Dafür und eben dem Risiko, welches das Stuntteam eingegangen ist gibt es einen Extra-Punkt in der Wertung.

(Autor: Manfred Selzer)
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