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Blood and Ties - Filmposter
Original Title:
Gong-beom

South Korea 2013

Genre:
Thriller, Drama

Director:
Gook Dong-seok

Cast:
Son Ye-jin
Kim Kap-soo
Lim Hyeong-joon
Kim Kwang-gyoo
Park Joo-yong
Park Sa-rang


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Blood and Ties

Story: Jeong Soon-man (Kim Kap-soo) ist ein liebevoller Vater, der sich von morgens bis abends um seine 26-jährige Tochter Da-eun (Son Ye-jin) kümmert, da sie für ihn sein Ein und Alles ist. Da-eun möchte Reporterin werden, aber auch wenn ihre Vorstellungsgespräche immer recht gut laufen, wird sie stets abgelehnt, da sie keine Kontakte in der Branche hat und ihr Vater als einfacher Arbeiter schlecht im Lebenslauf aussieht. Da-eun ist dennoch glücklich, weil sie ihren Vater hat. Eines Tages sitzt sie jedoch im Kino, in dem ein Film über eine wahre Entführung gezeigt wird. Die Tonaufnahme am Ende des Films versetzt Da-eun einen Schock. Die Stimme des Mannes, der einen kleinen jungen entführt und ermordet hat, gleicht der ihres Vaters. Das ganze Land sucht zur Zeit verstärkt nach dem Entführer, da die Verjährungsfrist in einigen Tagen abläuft. Da-eun kann nicht glauben, dass ihr Vater der Mörder ist, aber sie stellt dennoch Nachforschungen an. Ihr Vater scheint ein herzensguter Mann zu sein, doch bald findet sie Beweise, die sie zweifeln lassen. Ihre Nachforschungen machen schließlich auch die Polizei aufmerksam. Wer ist Soon-man wirklich?

Kritik: Als gut besetzter Mystery-Thriller mit einem Schwerpunkt auf Drama verspricht "Blood and Ties" alles richtig zu machen. Aber nicht umsonst muss man bei koreanischen Thrillern darum bangen, dass dies auch bis zum Ende so bleibt. Auch hier enttäuscht eine eingangs spannende Geschichte mit einer zweiten Hälfte, der die Puste ausgeht. Die Auflösung kann ebenso nicht überzeugen, scheint sie doch etwas trivial. Besonders tragisch ist das, da der Plot an sich Material für eine interessante Charakterstudie geboten hätte. Sollte Soon-man tatsächlich der Mörder sein, wie konnte er dann all die Jahre über ein liebevoller Vater sein? Wie setzt sich seine Psyche zusammen? Soon-man ist tatsächlich die interessanteste Person im Film, aber sie erfüllt nicht die Ansprüche, die man an sie hat und das ist ein nicht zu verachtender Kritikpunkt.

Blood and Ties - Film Screenshot 11

Kim Kab-soo ("A Tale of Two Sisters") spielt seine Rolle an sich recht ansprechend und er hat ein paar starke schauspielerische Momente. Doch das zeigt nur, wie viel mehr man mit ihm aus Soon-man hätte rausholen können. Der Vater bleibt jemand, der voller Liebe für seine Tochter ist und sich immer und überall für sie aufopfert. Trotzdem kommt irgendwann Zweifel an seiner Unschuld auf. Erscheint dieser Zweifel irgendwie logisch? Nein, aber da es sich hierbei um einen Thriller handelt, sind wir bereit, seine Schuld in Betracht zu ziehen. Der bittere Beigeschmack bleibt aber. Sollte Soon-man wirklich der Killer sein, hat der Film nicht genügend Charakterarbeit geleistet und ist er es nicht, so scheint der Film irgendwie belanglos.

Blood and Ties - Film Screenshot 12

Die Tochter ist allerdings extrem flach gezeichnet. Sicher, da sie von ihrem Vater wie eine Prinzessin aufgezogen wurde, muss sie als 26-Jährige unweigerlich die meiste Zeit wie ein Teenager wirken, aber zumindest von Son Ye-jin ("Spellbound", "My Wife got Married") hätte man erwarten dürfen, dass sie die Rolle noch etwas aufpoliert. Stattdessen hat man das Gefühl der Protagonistin eines Horrorfilm zu folgen, die von einem Hinweis zum nächsten stolpert, dabei selbst aber als Person völlig unwichtig bleibt. Das ist in "Blood and Ties" besonders unpraktisch, da das Drama so niemals richtig zum Tragen kommt. Son mag zwar gekonnt ein paar Tränen vergießen, aber sie bleibt als Person uninteressant und das schadet dem Thriller im Gesamten. Außerdem lässt uns das Drama am Ende dadurch vollkommen kalt.

Natürlich baut der Film außerdem auf einem unsinnigen Zufall auf. Ausgerechnet wenige Tage vor der Verjährung der Tat kommen neue Hinweise ans Licht, bzw. Da-eun glaubt, die Stimme ihres Vaters als die des Killers zu erkennen. "Confession of Murder" war ein Thriller, der unter ähnlicher Prämisse einen spannenden Film aufgebaut hat, aber "Blood and Ties" wird mit dem Heranrücken des Verjährungsdatums immer unspektakulärer. Hier ist einiges schief gelaufen. Mit seinen gerade einmal 95 Minuten hätte der Thriller außerdem kaum Raum für langatmige Szenen bieten dürfen, doch gibt es diese manchmal dennoch. Das soll aber nicht bedeuten, dass der Film langweilig wäre. Wie so oft bei koreanischen Produktionen ist er dafür handwerklich zu solide gemacht, aber ein ausgefallener Thriller sieht anders aus.

Blood and Ties - Film Screenshot 13

Regisseur Gook Dong-seok liefert hier zwar sein Debüt ab, er war aber bereits Regieassistent bei "Closer to Heaven" oder "You are My Sunshine". Vielleicht liegt sein Fokus deshalb auch relativ stark auf dem Drama. In jedem Fall sieht man, dass er durchaus Erfahrung hat. Allerdings nicht, wenn es um das Drehbuchschreiben geht. Speziell das Ende ist eine große Enttäuschung und die Geschichte insgesamt flacht gegen Ende zu stark ab. Als Genre-Futter für Thriller-Fans mag "Blood and Ties" daher durchaus herhalten, aber es wäre zur Abwechslung mal schön, einen Thriller weniger vielversprechend anfangen zu sehen und dann am Ende von seinen Stärken überrascht zu werden, anstatt jedes Mal in die umgekehrte Richtung enttäuscht zu werden...

(Autor: Manfred Selzer)
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