Mehr Infos zum Buch

Mehr Infos zum Buch

Mehr Infos zum Buch

Blind Detective

Story: Johnston (Andy Lau) hat sein Augenlicht verloren und ist deshalb gezwungen, seine Polizeiarbeit an den Nagel zu hängen. Doch über seinen Freund Szeto (Guo Tao) wird er von der Polizei oft noch als Berater eingestellt. Allerdings ist Johnston recht exzentrisch. Dank seiner hervorragenden Fähigkeiten als Ermittler wird aber Ho Ka-tung (Sammi Cheng) aufmerksam auf ihn und möchte ihn als Berater engagieren. Seit zehn Jahren ist nämlich eine alte Schulfreundin von ihr verschwunden, nachdem sie einen Streit mit ihr hatte. Ka-tung hofft außerdem, dass sie bei Johnstons Ermittlungen auch etwas von ihm lernen kann, denn als Polizistin ist sie nicht wirklich gut. Johnston quartiert sich unter dem Vorwand, sich in den Fall hineinfühlen zu wollen, bei Ka-tung ein, da die Polizistin dank einer Erbschaft reich ist und sehr gut wohnt. Mit der Zeit bekommt Ka-tung allerdings den Eindruck, dass Johnston sich nicht wirklich um ihren Fall kümmert, da er auch andere Fälle nebenher bearbeitet. Der blinde Ermittler hat bei der verschwundenen Schulfreundin aber schon bald eine heiße Spur, die auf einen Serienmörder hinweist.

Kritik: Es gibt ein paar Schauspieler-Duos, die einfach eine fantastische Chemie auf den Bildschirm bringen, speziell wenn in den Händen eines Regisseurs wie Johnnie To. "Blind Detective" lebt ohne Zweifel von seinen beiden Hauptdarstellern und funktioniert dadurch besser, als es eigentlich möglich sein sollte. Denn genau genommen weiß To anscheinend nicht, was er hier abliefern möchte. Romantik-Komödie? Kein Zweifel, und zum größten Zeil keine schlechte. Krimigeschichte? Ja, aber eine, die keine Kohärenz aufweist. Durch den ständigen Wechsel im Ton kann Tos neuestes Werk niemals in Fahrt kommen und ist leider auch nicht sonderlich gut geschrieben. Spaß macht der Film dennoch, aber am Ende fühlt man sich als Zuschauer doch etwas verlassen. Was wollte man uns hier eigentlich genau abliefern? Unmöglich zu sagen...

Irgendwie wird die Romantikgeschichte von einem Fall zusammengehalten, namentlich der Suche nach Minnie, Hos Freundin. Aber selbst dieser Fall wird immer wieder durch einige Nebenfälle, denen Johnston nachgeht, zerstückelt. Das Drehbuch scheint häufig so, als wäre es von jemandem mit Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom geschrieben worden. Die Geschichte scheint alles in allem lediglich eine Entschuldigung für die beiden Darsteller zu sein, um sich ordentlich auszutoben. Das der Humor dabei nicht zu kurz kommen darf, versteht sich von selbst. Aber gerade zu Anfang trifft dieser nicht ins Schwarze, wirkt gar etwas befremdlich und albern. Später gibt es aber tatsächlich ein paar recht lustige Szenen, die vor allem dank des tollen Schauspiels der beiden Stars funktionieren.

Andy Lau und Sammi Cheng haben in Johnnie Tos und Wai Ka-Fais "Needing You" bereits unter Beweis gestellt, dass sie eine ungemein große Leinwandpräsenz besitzen und sich gegenseitig in ihren Rollen beflügeln. In "Yesterday once More" holte To die beiden erneut auf die Leinwand, doch erst neun Jahre später sind die beiden wieder zusammen zu sehen. Für viele war das Grund genug, dem Film tolle Publikumszahlen zu bescheren, aber die Kritiker sind weit weniger gnädig mit "Blind Detective" umgegangen. Das verwundert auch nicht, hat Regisseur To mit seinem letzten Streifen "Drug War" einmal mehr gezeigt, zu was er als Filmemacher im Stande ist. Es sei ihm gegönnt, auch einmal neben seinen düsteren Thrillern ein paar Komödien zu drehen, doch sollten diese dann eben auch genau das sein.

"Blind Detective" versucht jedoch auch ein Thriller zu sein. Manchmal gibt es sogar ein paar blutige Szenen zu sehen, ein wenig düsteren Look, wie wir ihn von To kennen, aber das passt alles nicht zusammen. Nur in einer eher dramatischen Szene bricht der Humor sehr gekonnt hervor und arbeitet auch gegen ein paar Genre-Klischees an. Andy Lau als Blinder hat aber zu Anfang ein paar unnötig slapstickartige Szenen, wobei es ihm gelingt, seinem Charakter eine gewisse Farbe zu verleihen, die das wieder vergessen machen kann. Sammi Cheng leistet darstellerisch Großartiges, sodass ihr ungewöhnlicher Cop in Erinnerung bleiben kann. Übrigens mussten die Dreharbeiten für ein paar Monate unterbrochen werden, da Cheng mit Morbus Menière diagnostiziert wurde. Das kann allerdings nicht der Grund sein, warum sich der Film so zerstückelt anfühlt.

To scheint nie wirklich zu wissen, wo er storytechnisch oder atmosphärisch mit seinem Film hin will. Es ist fast so, als hätte er den beiden Darstellern einfach mal ein bisschen Zeit auf einer netten Spielwiese gegeben. Ganz möchte ich mich aber dennoch nicht anderen Kritiker anschließen. "Blind Detective" ist eine holprige Angelegenheit, die Geschichte schweift ständig ab, man weiß nie, woran man ist, es gibt ein paar Hänger, aber im Gesamten ist dieser Romantik-Thriller die meiste Zeit doch auch ziemlich unterhaltsam. Sicherlich kein Film, den man unbedingt empfehlen muss, und gemessen an dem, was Regisseur To eigentlich kann, ist es durchaus eine Enttäuschung, aber die beiden Darsteller haben Spaß und können damit anstecken. Ein unterhaltsamer Film mit zahllosen Fehlern. Entweder man nimmt sie in Kauf und hat Spaß oder man lässt es einfach.

Film kaufen:

Follow @AsianMovieWeb