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begleitet und ein Interviewer stellt ihm Fragen über seine Vorlieben, Probleme, Familienverhältnisse etc. Daisatou 
scheint dabei wie ein heruntergekommener Filmstar zu wirken, doch wenn sein Telefon klingelt und er zu einem Auftrag 
gerufen wird, erfahren wir, wer er wirklich ist: "Der Große Japener", ein Superheld, der sich mit allerlei Monstern 
anlegen muss, um Japan zu beschützen. Doch seine Bezahlung ist schlecht, die Zuschauerquoten seiner Sendung sind in den 
Keller gegangen und er hat kaum noch Sponsoren. Überdies wollen die Japaner eigentlich nichts mehr von ihm wissen und 
er genießt keinesfalls das Ansehen, das er verdienen würde. Dann ist da noch sein Großvater, ebenfalls ein Superheld, 
der an Demenz leidet, und um den er sich ab und zu kümmert. Ganz selten bekommt Daisatou auch seine Tochter zu sehen, 
die bei seiner Frau lebt, welche schon seit einiger Zeit getrennt von ihm lebt. Doch all diese Problem muss er 
erst einmal nach hinten verschieben, denn ein neuer Bösewicht in Gestalt eines roten Teufels ist aufgetaucht, dem 
er anscheinend nicht gewachsen ist...
Kritik: So etwas wie "Big Man Japan" hat man noch nicht gesehen. Eine Mockumentary über einen Superhelden, 
der eigentlich ein ganz gewöhnlicher Mann ist, bis er sich transformiert und zum "Großen Japaner" wird. Bis wir ihn 
allerdings in dieser Form zu sehen bekommen vergeht einige Zeit und so folgen wir Daisatou zuerst Schritt auf Tritt 
durch sein äußerst unspektakuläres Leben. Über den Menschen Daisatou erfahren wir dabei etwas in den zahlreichen 
Interviews, die gefüllt sind mit für das Genre typischen Pausen, und deren Dialoge alle zum größten Teil während des 
Drehs entstanden sind, sodass ein sehr authentisches Gefühl geschaffen wird hier tatsächlich eine Dokumentation zu 
sehen zu bekommen. Doch daneben 
gibt es auch ein paar Kämpfe des Superhelden mit einigen abgedrehten Monstern zu sehen, die gehörig Godzilla, Mothra und 
Co. durch den Kakao ziehen. Diese Mischung zusammen mit dem ungewöhnlichen, aber großartigen Humor geht auf eine 
abstrakte Weise sehr gut auf und strotzt nur so vor Originalität.  
Zugegeben, anfangs mag der Film etwas langatmig wirken, aber die Interviews bieten doch immer genügend Stoff über den 
man lachen kann, zumal wir in diesen auch immer etwas mehr über die Person, die hinter dem Superhelden steckt, 
erfahren. Man stelle sich "Hancock" vor, bloß melancholischer und humorlos, dann hat man unseren Superhelden. 
Gerade die trockene Art, mit der sein Leben porträtiert und auseinandergepflückt wird, kann einen immer wieder zum 
laut Auflachen bringen. So werden die Personen um ihn herum ebenfalls in etlichen Interviews über ihn befragt, vom 
Küchenchef, in dessen Restaurant er seine Nudeln ist, über Mitarbeiter des Militärs, die von der Frage, was Gerechtigkeit 
ist total überfragt sind, bis zu seiner kleinen Tochter, deren Gesicht ausgepixelt wird, weil ihr Mutter nicht möchte, dass 
sie in der Schule noch mehr wegen ihres Vaters gehänselt wird. Daisatou ist nämlich nicht mehr wirklich populär, die 
Leute können ihn stellenweise auch gar nicht ausstehen und werfen ihm sogar Steine ins Fenster. Doch unser Superheld 
reagiert auf solcherlei Vorkommnisse genauso apathisch wie auf alles andere. 
Um ein gewisses Einkommen zu haben, ist Daisatou auch auf Sponsoren angewiesen, weshalb er auf seine Brust auch 
öfter mal Werbung aufbringen lässt, die in seinem vergrößerten Zustand bei seinen Kämpfen gegen die anderen Monster 
natürlich auch gut sichtbar sein muss, was seine Kämpfe nicht unbedingt erleichtert. Interessanterweise hat sich 
Daisatou aber einige merkwürdige Richtlinien und Grenzen bewahren können, so will er z.B. auf keinen Fall ein Werbelogo 
auf seinen Rücken aufbringen. Man sieht also, dass Daisatou ein Mensch wie jeder andere ist, der eben auch einige 
Macken hat, u.a. liebt er alles was klein ist und größer werden kann, wie faltbare Regenschirme oder getrocknetes 
Seegras, das im Wasser aufquillt. Alles, was eben ähnlich ist wie er. Damit er zum "Großen Japaner" wächst, muss er 
sich unter Starkstrom stellen lassen. In einer gigantischen Unterhose versteht sich, denn wir wollen ja nicht, dass 
unser Superheld, wenn er gewachsen ist, nackt dasteht...
 
Der Strom dürfte auch für seine im Superheldenzustand nach oben stehenden Haare verantwortlich sein, und mit seiner 
Keule in der Hand sieht Daisatou nicht nur irgendwie plump, sondern auch lächerlich aus. Anzumerken ist hierbei aber, 
dass er als Superheld, sowie die Monster auf die er trifft, komplett computergeneriert ist. Die Qualität kann hier aber 
wirklich überzeugen, vor allem sind aber die Ideen, die bei der Kreation der Monster eingeflossen sind, beeindruckend. 
Vor jedem Kampf bekommen wir überdies das jeweilige Monster in einem kleinen Einschub mitsamt seiner Schwächen vorgestellt. Die 
Monster sind dabei vor allem unwahrscheinlich abstrus und stellenweise auch einfach lustig, wie eben jenes, das sein 
Auge als eine Art Waffe herumschleudert oder ein Stinkmonster, dem gerade ein anderes zur Paarungszeit den Hof macht. 
Man kann eigentlich gar nicht in Worte fassen, was man hier präsentiert bekommt, man muss es einfach sehen um darüber 
lachen zu können. Selbst der Teufel, der sehr gemein und fies aussehen soll, hat immer noch etwas Putziges an sich.
Daisatou ist aber auch ein Mensch, den man bemitleiden muss. Den Interviewern sagt er, dass er seine Tochter einmal 
im Monat sieht, weil er so viel zu tun hat, aber dass seine Tochter ihn am liebsten jeden Tag sehen würde. Von der 
Mutter und Tochter erfahren wir aber, dass er sie nur jedes halbe Jahr sieht, und dass es seiner Tochter eigentlich 
egal ist, ob sie ihn sieht oder nicht. Ja, unser Superheld ist eine traurige Gestalt, eben wie ein runtergekommener 
Filmstar, der in einer Reality-Show versucht noch ein klein wenig seines vergangenen Ruhms zurückzuerlangen, auch 
wenn die Gleichgültigkeit Daisatous eher darauf schließen lässt, dass diese Idee von seiner Managerin stammt. Aber 
egal wie traurig das alles klingen mag, das alles wird auf eine solch trockene und abgedrehte Weise präsentiert, dass man nur 
darüber lachen kann. Einziger Kritikpunkt ist das Ende, das etwas zu plötzlich kommt und auch wenn man hier gekonnt 
mit den Grenzen von Realität und Film spielt, mutet die letzte Sequenz mit den Superhelden in billigen Plastikanzügen 
zuerst etwas befremdlich an. Erst beim Abspann kann man die Intention dahinter richtig verstehen und auch wieder 
darüber lachen.
"Big Man Japan" sei allen ans Herz gelegt, die kein Problem mit dem abgedrehten Humor Japans haben und die glauben 
Spaß an einer fantasiegeladenen Mockumentary haben zu können.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
