Story: Nach einem fehlgeschlagenen Rettungseinsatz müssen sich die Feuerwehrmänner Sam (Nicholas Tse), Chill (Shawn Yue) und Yip (Andy On) vor einem Ausschuss verantworten. Yip liefert die anderen ans Messer und Sam nimmt schließlich die Schuld alleine auf sich. Seitdem ist etwas Zeit vergangen und Sam hat sich entschieden, versetzt zu werden, während Chill versucht, sich etwas mehr um seinen Sohn zu kümmern und diesen daher auch mit einem Feuerwehrwagen zu einem Ausflug in ein Kraftwerk fährt. Yip ist mittlerweile der Vorgesetzte der beiden und so sind die Spannungen groß. Mit dem erfahrenen Feuerwehrmann Ocean (Hu Jun) bekommt der bald in Rente gehende Tao (Simon Yam) überdies noch jemanden, der ihm wieder Konkurrenz macht. Die Feuerwehrwache ist unterbesetzt, da es Weihnachten ist, und die Rauchentwicklung in einer Weinkellerei ist bisher der einzige ernste Fall an dem Tag. Die Situation ist bald unter Kontrolle gebracht, doch die Spannungen zwischen Yip und Sam sorgen dafür, dass eine in der Nähe befindliche Ölleitung nicht untersucht wird. Nachdem die Feuerwehr wieder abgezogen ist, lässt die Leitung Sam aber keine Ruhe. Sollte sich das Öl zu stark erhitzt haben, könnte das zu einer Katastrophe führen. Währenddessen beobachtet man im Kraftwerk einen eigenartigen Druckanstieg in einer der Leitungen. Doch an Weihnachten den Strom abzustellen, ist undenkbar. Die Katastrophe ist vorprogrammiert.
Kritik: Es gibt genau zwei Aspekte, die "As the Light Goes Out" ziemlich interessant machen. Zum einen wäre da der Fokus auf Rauch, denn nicht Feuer ist hier das beinahe dämonische Unwesen, das alles auffrisst, sondern sein subtilerer, aber tödlicherer Bruder. Von dem nicht immer perfekt computeranimierten Rauch abgesehen, kann der Film diesbezüglich auch einige interessante Szenen abliefern. Zum anderen ist da aber noch der Schwerpunkt auf den Charakteren, der vielversprechend wirkt. Speziell die lange Einleitung führt uns zum Glauben, dass wir hier eigentlich ein Charakterdrama im Feuerwehr-Genre haben. Allerdings gibt es hier dann die größte Enttäuschung, denn sein Potential weiß Regisseur Derek Kwok nicht zu nutzen. Je weiter die Geschichte voranschreitet, desto mehr ergeht sie sich in Genreklischees, die vor allem mit dämlichen Zufällen und der unbedingten Opferbereitschaft der Feuerwehrmänner zusammenhängt.
Zu Anfang sind wir aber sehr an den einzelnen Individuen interessiert. Nicholas Tse und Andy On waren bereits in "The Viral Factor" zusammen auf dem Bildschirm zu sehen und ihre beiden Charaktere haben die für die Geschichte wichtigste Beziehung. Eine verratene Freundschaft, die mit den Ambitionen Yips zusammenhängt, der aber dennoch seinen alten Freund nicht verlieren will. Das ist nicht schlecht und liefert auch genügend Drama in ein paar Szenen. Schade ist jedoch, dass es hier keine ernsthafte Dreierbeziehung gibt, schließlich gehört Shawn Yues ("Helios") Charakter zumindest dem Plot nach mit zu dieser "Bromance". Doch genau ebendiese Bromance bekommen wir hier nicht. Diese entwickelt sich stattdessen zwischen anderen Personen wie Tao, gespielt von Simon Yam ("Two Thumbs Up"), und Ocean, verkörpert von Hu Jun ("Firestorm"). Dann funktioniert sie aber auch ganz gut. Etwas mehr hätte man trotzdem erwartet.
Sehr unangenehm fällt zudem die Bereitschaft der meisten porträtierten Feuerwehrmänner auf, sich zu opfern. Oft sind die Gründe dafür überhaupt nicht nachvollziehbar, Alternativen gibt es zahlreiche und wirklich dramatische Momente kreiert das auch nicht. Es ist einfach unlogisch, sich nicht ebenfalls in einen sicheren Raum zu begeben und von dort aus das Streichholz zu werfen, das den nächsten Raum in die Luft sprengt, um sich so einen Weg in die Freiheit zu bahnen. Davon abgesehen ist man schließlich durchaus bereit, einige der genretypischen Zufälle zu akzeptieren. So ist es vor allem Kompetenzgerangel und Druck von oben, der die eigentliche Katastrophe Schritt für Schritt herbeiführt. Und dass ausgerechnet der Sohn in dem Kraftwerk ist, das in die Luft fliegt, und dann von seinem Vater gerettet werden muss, ist auch alles andere als originell. Aber solange es Spannung herbeiführt, ist man bereit, das zu akzeptieren.
Leider zeigt sich beim Spannungsgehalt, das uns die Charaktere gar nicht so nahegehen, wie sie das müssten. Es ist nicht das Drama um ihr potentielles Opfer, das uns an den Bildschirm fesselt, sondern es sind die schnellen Schnitte, die Musik und die Explosionen. Schade, denn gerade hier hätte man sich nach der charakterzentrierten Einleitung mehr gewünscht. Hinsichtlich der Action kann man sich nicht beklagen, außer das in der größten Actionsequenz dem Regisseur etwas die Zügel entgleiten und es zu chaotisch wird. Das Feuer und der Rauch sind zum Teil echt, aber die meiste Zeit eben am Computer kreiert. Das sieht mal mehr oder weniger gut aus, es wird aber nie schrecklich. Schön ist überdies, dass Rauch als der wahre Gegner eines Feuerwehrmanns dargestellt wird. Er hat beinahe schon etwas Greifbares an sich, umhüllt die Männer wie ein Dämon, der nach ihrer Seele greift, was auch von einem gruseligen Soundtrack untermalt wird. Tatsächlich sind diese Momente der Isolation jene, in denen die Traumata der Männer zum Vorschein kommen.
Wirklich glaubhaft ist allerdings nur Oceans Trauma, der in einem Feuer sein Kind verloren hat. Ansonsten leistet "As the Light Goes Out" einfach zu wenig auf dieser Ebene. Die Individuen hätten stärker ausgearbeitet sein müssen und dabei kann man dem Regisseur nicht vorhalten, dass er sich gar keine Mühe gegeben hat. Gerade bei der Vielzahl an Personen ist hier doch einiges geleistet worden und die Personen wirken nicht einfach nur platt. Nur reicht es eben nicht, um ein echtes Drama zu schaffen. Hätte Derek Kwok seine Linie vom Anfang weitergefahren, hätte man das Schicksal der einen oder anderen Person beweinen können, aber so lässt es einen erstaunlich kalt. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Genreklischees im Endeffekt doch zu stark bedient werden und man das Ganze irgendwann einfach nicht mehr ernst nehmen kann. Trotz der zum Teil harschen Worte dieser Kritik, bekommt man doch eigentlich einen interessanten Actionfilm, dessen eigentlicher Hauptdarsteller Rauch anstatt Feuer ist und der genügend Eigenheiten besitzt (z.B. ein Jackie Chan-Cameo, der im Fernsehen in einem over-the-top Desaster-Szenario Werbung für die Feuerwehr macht, worüber sich die Crew köstlich amüsiert). Für einen unterhaltsamen Filmabend reicht es.