Story: Abenteurer und Schatzräuber Jackie (Jackie Chan) hat eine neue Mission. Er soll einen riesigen Goldschatz beschaffen, den die
Deutschen während des Zweiten Weltkriegs in der Sahara deponiert haben sollen. Dafür bekommt er einen geheimnisvollen Schlüssel und die Expertin Ada (Carol Cheng)
zur Seite gestellt. Elsa (Eva Cobo de Garcia), die Enkelin einer der deutschen Soldaten, die den Schatz versteckt haben, möchte ebenfalls mit auf das
Abenteuer. Da sie Jackie von Nutzen sein kann, nimmt er sie trotz des Protests von Ada mit. Doch schon auf der Reise in die Sahara stellen sich dem Team
zahllose Probleme in den Weg. Eine Gruppe von Arabern versucht ihnen mehrfach den Schlüssel zu stehlen, doch noch gefährlicher ist eine Bande von
Söldnern, die von einem Mann namens Adolf (Alfredo Brel Sánchez) angeheuert wurden, um den Schatz zu beschaffen. Endlich in der Wüste angekommen, findet
Jackie heraus, dass es gar nicht so leicht ist, den geheimen Stützpunkt ausfindig zu machen. Glücklicherweise treffen sie auf die Wüstenexpertin
Momoko (Shôko Ikeda), die sie fortan führt, bis sie tatsächlich an ihrem Ziel ankommen.
Kritik: Die Fortsetzung zu dem international erfolgreichen "Armour of God" wurde von Jackie Chan zu seiner
Blütezeit gedreht. Dankenswerterweise wurden auch einige der Mängel des ersten Teils ausgebügelt. Perfekt ist diese Actionkomödie deshalb nicht, aber sie
versprüht ungemein viel Charme und bietet innovative Action und Stunts am laufenden Band. Das Indiana-Jones-Flair wird noch um einiges mehr ausgebaut und
steht dem Film gut zu Gesicht. Beeindruckende internationale Schausplätze und ambitionierte Sets verleihen "Armour of God 2" weiterhin epische Ausmaße der Art,
wie man sie zuvor in einem Hong Kong Film vergeblich gesucht hat. Chans Erfolgsrezept aus beeindruckenden Stunts und unbeschwerter Familienunterhaltung geht
hier besser auf denn je.
Die Geschichte war noch nie Chans Stärke und so haben wir es auch hier mit eher abgegriffenen Motiven wie Nazigold in der Wüste und allerlei politisch
unkorrekter Darstellung unterschiedlichster Kulturen zu tun. Seien es Araber oder Europäer, hier gibt es Karikaturen nonstop. Wer sich dessen bewusst ist,
kann seinen Spaß damit haben, im Grunde ist diese Portätierung aber bedenklich. Immerhin führt das nicht zu ganz so vielen fast schon peinlichen Momenten
wie im Vorgänger. Im Gegenteil, es gibt tatsächlich ein paar ziemlich witzige Szenen. Außerdem nervt diesmal nicht das schreckliche Schauspiel der
Nebendarsteller. Die Charaktere mögen zwar nach wie vor eindimensional sein, aber sie haben Charisma und wissen zu gefallen. Dass Chan gleich drei Frauen an
seiner Seite hat, führt außerdem zu einer ganz besonderen Dynamik.
Jede der Nebendarstellerinnen schafft es, auf zugegeben manchmal überzeichnete Art, ihrem Charakter etwas Liebenswertes zu verleihen. Die Personen versprühen
Vitalität und halten so auch den Film im Gang. Da verzeiht man es auch, dass das Aufeinandertreffen der Protagonisten völlig an den Haaren herbeigezogen
ist. Letztlich wird einem in "Armour of God 2" jedoch keine Atempause gegönnt. Wirklich beeindruckend sind die einprägsamen Sets, um die ganze Szenen
geschrieben zu sein scheinen und die manchmal die eigentlichen Stars des Films darstellen. Ein Hotel in der Wüste, ein Bazar oder ein alter Nazi-Stützpunkt,
bei der Gestaltung der Sets ist viel Liebe zum Detail zu erkennen und jedes dieser Sets wird schließlich am Ende angemessen zerstört.
Auch diesmal gibt es wieder eine ganze Reihe unterschiedlicher Stunts zu bestaunen. Diese sind nach wie vor atemberaubend, aber noch auffälliger ist, dass
Chan diesmal viel Innovation in die Gestaltung der Actionszenen gelegt hat. Mit 15 Millionen Dollar hat Chan letztlich auch das eigentlich angedachte
Budget um das Zehnfache überschritten und zu seiner Zeit den teuersten Hong Kong Film überhaupt auf die Beine gestellt. Man sieht ihm das aber auch an
und der Aufwand hat sich gelohnt, wie der Erfolg des Films beweist. Chan hat Spaß daran, alles in die Luft zu jagen und die Action kann sich auch heute
noch ohne Weiteres sehen lassen. Ganz zu schweigen von den Kampfszenen natürlich, die diesmal etwas verstärkter in den Vordergrund treten. Jackie Chan
stellt sich dabei aber einmal mehr weniger als großartigen als vielmehr ideenreichen Kampfkünstler dar.
Die größte Stärke von "Armour of God 2" ist, dass Action auf Action folgt und man auf eine wilde Achterbahnfahrt mitgenommen wird, die keine Pause liefert. Das alles kulminiert in einem einzigen riesigen Showdown im unterirdischen Nazi-Stützpunkt. Dass es diesmal auch mehr Kämpfe zu sehen gibt, steht der Fortsetzung gut zu Gesicht und die Aufnahmen im Windtunnel wird man so schnell nicht vergessen. Ja, ein paar der Slapstick-Szenen mögen nicht ins Schwarze treffen, aber größtenteils sprüht Chans Komödie vor Witz, nicht zuletzt dank Darsteller, die sichtlich Spaß bei diesem Abenteuer haben. Die fulminante Action und die großartigen Sets machen "Operation Condor" zu einem der besten Chan-Filme überhaupt. Selbst heute noch kann man sich dem Charme dieses Actionfeuerwerks nicht entziehen.