Story: Wah Ying-Hung (Ekin Cheng) ist Kampfkünstler und hat es endlich geschafft von einem angesehen Meister
aufgenommen zu werden. Doch sein Schicksal meint es nicht gut mit ihm. Seine Eltern werden getötet, und nachdem
er Rache für sie genommen hat, wandert er nach Amerika aus. Dort lernt er den Mönch Luohan (Ken Lo) kennen, der ihm
schließlich auf seinem steinigen Weg zur Seite steht. Ying-Hungs schwangere Frau (Kristy Yeung) und sein Freund (Jerry
Lamb) begeben sich ebenfalls nach Amerika um nach ihm zu suchen. Allerdings ist die Suche mehr oder weniger erfolglos
und muss 16 Jahre später von seinem Sohn (Nicholas Tse) wieder aufgenommen werden. Von dem Betreiber eines Hotels
(Yuen Biao) bekommt der Sohn unerwartet Hilfe, und so erfährt dieser die wahre Geschichte über seinen Vater, sowie dass
dieser von japanischen Ninjas gejagt wird. Des Weiteren sagt man ihm, dass sein Vater unter einem Todesstern geboren
wurde, so dass jeder in seiner
Nähe früher oder später stirbt. Als Ying-Hungs langjähriger Erzfeind Invincible (Francis Ng) wieder auftaucht, muss
Ying-Hung jedoch wieder aus der Versenkung hervorkommen und zum Schwert greifen.
Kritik: Es ist schwierig sich zu entscheiden, wo man bei einem Film wie "A Man called Hero" anfangen soll mit
der Kritik. Denn zu kritisieren gibt es hier sehr vieles. Zuerst einmal sei angemerkt, dass der Film ein indirekter
Nachfolger zu "The Storm Riders" ist, da sich hier nicht nur einige der damaligen Darsteller wieder vor der Kamera zusammengefunden
haben, sondern weil sich wieder Andrew Lau ("Infernal Affairs") als Regisseur an einer Verfilmung eines Comics von
Ma Wing-Shing versucht. Es gibt also wieder Fantasy-Kung-Fu satt. Aber leider wirkt das alles nicht ganz so gelungen
wie noch bei "Stormriders". Der Grund dafür sind nicht die Spezial Effekte, die heutzutage vielleicht stellenweise
etwas lächerlich wirken mögen, aber dennoch ihren ganz eigenen Charme haben, sondern ein Drehbuch, dass vollgestopft ist
mit Material, das wahrscheinlich für 10 Filme gereicht hätte. Das Endprodukt fühlt sich somit sehr episodenartig
und unzusammenhängend an, was nur noch mehr durch die platten Charaktere verschlimmert wird. Schlussendlich mag die
Fantasy-Geschichte, auch wenn augenscheinlich an einigen Stellen recht ambitioniert an sie herangegangen wurde,
einfach nur unüberzeugend und lächerlich wirken.
Schon am Anfang sticht eines der größten Probleme des Films ins Auge. Die Einleitung präsentiert sich sehr hastig und gibt
uns kaum Zeit zum Atmen. Sehr oft hat man im Film das Gefühl, als wenn man hier eine Zusammenfassung der Erlebnisse
von Ying-Hung im Schnelldurchlauf sehen würde. Außerdem gehört der Cutter wirklich gefeuert. Wie wild aneinander
gehämmert hier die verschiedenen Bilder wirken ist einfach nicht mehr auszuhalten. Das ist der Hauptgrund, warum der
Zuschauer niemals in der Lage ist in den Film zu finden und sich mit den Charakteren zu identifizieren. Die Schnitte
sind unglaublich sprunghaft und manchmal glaubt man einfach, dass man irgendetwas verpasst hat. Aber was kann man
hier schon Wichtiges verpassen? "A Man called Hero" soll Spaß machen und unterhaltsam sein. Aber auch hier versagt
er. Der Held der Geschichte wird von Ekin Cheng gespielt, der eine recht hölzerne Darstellung abliefert und somit
niemals Sympathien in uns erwecken kann. Das ist fatal, denn wie sehr kann den Zuschauer schon eine Geschichte
faszinieren, bei der es einem egal ist, ob der Hauptheld nun lebt oder stirbt?
Es wäre jedoch unfair die Schuld für die platten Charaktere nur bei Ekin Cheng zu suchen. Das Drehbuch schafft es einfach
nicht auch nur ansatzweise drei-dimensionale Charaktere auf den Bildschirm zu bringen. Dafür hätte die Laufzeit des
Films auch gar nicht reichen können, da wir hier geradezu bombardiert werden mit unterschiedlichen Charakteren. Diese
bleiben dabei immer nur sehr oberflächlich dargestellt, was eine besonders große Schande ist, da sich hier einige
angesehene Darsteller versammelt haben. Neben Anthony Wong als Meister Ying-Hungs (Wong mit langen grauen Haaren und
Bart zu sehen ist vielleicht einer der wenigen guten Gründe diesen Film zu schauen), gibt es in kleinen Nebenrollen
auch noch Cheng Pei-pei, Yuen Biao, Shu Qi, Nicholas Tse und Sam Lee zu sehen. Die Liste geht noch weiter, so dass
man aus dem Film ein schönes, wer-sieht-als-erster-den-bekannten-HK-Darsteller Spiel machen kann. Einige Personen
tauchen dabei fast so schnell auf, wie sie wieder verschwinden. Das ist besonders schade, da in manchen von ihnen vielleicht
sogar durchaus Potential gesteckt hätte.
Der einzige Lichtblick ist Francis Ng als Bösewicht des Films, der allerdings erst in der zweiten Hälfte vorgestellt
wird und dann bis zum Finale auch wieder im Hintergrund verschwindet. Was uns auch gleich zu den Kämpfen bringt.
Diese sind sehr Special-Effects-lastig und bestechen durch viel Krach und Bumm. Was man einfach vermissen muss sind
ein paar bodenständige Kämpfe, die hier komplett durch Videospielartige Spezial-Angriffe mitsamt pompösen Lichteffekten
ersetzt wurden. Das an sich wäre ja nicht wirklich schlimm, wenn es in den Film passen würde. Aber "A Man called Hero"
spielt mehr oder weniger in der Neuzeit, bzw. im 20. Jh., und so schien es den Filmemachern auch irgendwie schwer
gefallen zu sein, den richtigen Zugang für das Fantasy-Element zu finden. Es liegt mit Sicherheit nicht an den Effekten
alleine, dass die Action stellenweise einfach nur lächerlich abgedreht ist. Zu unausgegaren sind die Ideen und zu
holprig präsentiert. Gerade beim Endkampf fällt einem auf, wie lächerlich alles wirkt, und das obwohl uns bewusst
ist, dass es sich hier um eine Comic-Verfilmung handelt.
Letztendlich fällt es einem nach dem Schauen vor allem schwer zu sagen, ob es sich hier um einen Film oder mehrere
gehandelt hat. "A Man called Hero" stellt alles andere als eine Einheit dar. Die vielen grauenhaften Schnitte, die den
Zuschauer immer wieder aus dem Film reißen, sowie Charaktere, die bestenfalls nur vorgestellt werden,
machen den Film zu einem frustrierenden Erlebnis. Da können auch nicht ein paar gute Ideen, verschieden kolorierte
Bilder oder ein paar nette Sets hinwegtrösten. Am Ende ist man einfach nur froh, dass dieses Durcheinander zu Ende ist.
Warum man die Story zugunsten der Charakterentwicklung nicht etwas einfacher gestaltet hat, bleibt mir ein Rätsel.
Wie der Film ist, kann er uns jedenfalls überhaupt nicht berühren und ruft in uns immer wieder große Fragezeichen auf.
Denn natürlich bleibt vieles beim Umfang der Geschichte und der recht kurzen Laufzeit des Films ungeklärt.
Aber das interessiert einen an dem Punkt dann auch nicht mehr. "A Man called Hero" wirkt wie ein unausgearbeitetes und
halbfertiges Produkt, das außer von Fantasy-Enthusiasten lieber gemieden werden sollte.