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A Company Man - Filmposter
Original Title:
Hoisawon

South Korea 2012

Genre:
Crime, Action, Drama

Director:
Lim Sang-yoon

Cast:
So Ji-sub
Lee Mi-yeon
Kwak Do-won
Lee Kyeong-yeong
Dong Jun
Han Bo-bae


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A Company Man

Story: Ji Hyeong-do (So Ji-sub) arbeitet für eine Firma, die von außen betrachtet ganz normalen Aufgaben nachgeht. Tatsächlich ist ihr Gewerbe jedoch der Auftragsmord. Hyeong-do ist einer der besten seines Faches. Eines Tages muss er seinen jungen Partner zur Strecke bringen, dieser bittet ihn allerdings noch um einen Gefallen. Er soll seiner Mutter Yuk Mi-yeon (Lee Mi-yeon) sein gespartes Geld aushändigen. Als er Mi-yeon trifft, erfährt Hyeong-do, dass sie früher Sängerin war, zufällig sogar eine, die er sehr gemocht hatte.
Als ein Kollege nach dem Tod seines Sohnes aus der Firma aussteigen will, weil seine Arbeit ihm bedeutungslos erscheint, bekommt Hyeong-do den Auftrag, ihn auszuschalten. Doch der Auftragskiller ist selbst in einer Lebenskrise und sein Interesse an Mi-yeon wird immer größer. Der Boss der Firma hält große Stücke auf ihn, obwohl sein direkter Vorgesetzter Kwon (Kwak Byeong-gyoo) ein Problem mit ihm hat. Schließlich führt Hyeong-dos Krise ihn in eine Situation, in der er der Firma untreu wird und er plötzlich derjenige ist, der aus dem Weg geräumt werden soll.




Kritik: Melodramen, die im Auftragskiller-Milieu spielen, sind vergleichsweise selten. "A Company Man" versucht Action und Drama miteinander zu verbinden und kann dabei sogar größtenteils erfolgreich sein.Nur ein etwas holprig geschriebenes Drehbuch lässt den Film hin und wieder stolpern, sodass der Fokus nicht immer ganz klar ist. In den sparsam, aber gut verteilten Actionszenen kommt merkwürdigerweise die eigentliche Stärke des Films zum Vorschein. Die Action ist sehr schön eingefangen und wirkt sowohl poliert als auch grob und hart. Ohne Zweifel lassen sich hier ein paar der besten Actionszenen aus Korea, die ihn dem Genre in den letzten Jahren gesehen haben, finden. Was also neben einem eher mittelmäßigen Drehbuch bleibt? Ein visuell großartig inszenierter Rachethriller!

A Company Man - Film Screenshot 11

Kehren wir aber noch einmal zur Geschichte zurück: Im Grunde geht es um einen Mann, der nur für seine Arbeit lebt und sich letztlich fragen muss, ob das wirklich alles für ihn im Leben ist. Hyeong-do ist immer wie ein typischer Firmenangestellter gekleidet und stellt damit ein Abziehbild des durchschnittlichen Koreaners dar. Die Leere, die er verspürt, und sein plötzliches Verlangen nach einer Identität abseits der Arbeit können somit als Kritik an der Gesellschaft verstanden werden. Der Film will also auch die Botschaft übermitteln, dass man sein Leben nicht für die Arbeit opfern sollte. Da das in einer einfachen Geschichte um einen Arbeiter etwas langweilig hätte werden können, ist Hyeong-do eben ein Auftragskiller. Das ändert aber nichts daran, dass das Actiondrama über weite Strecken recht ruhig ist.

A Company Man - Film Screenshot 12

Natürlich ist es äußerst schwierig, den Zuschauer für einen Hauptcharakter zu gewinnen, der andere Menschen für Geld tötet. Deshalb sehen wir Hyeong-do selbst niemanden zur Strecke bringen, der nicht ebenfalls ein Mörder oder anderweitig ein "schlechter" Mensch ist. Das ist ein bisschen schade, denn auch wenn man im Hinterkopf hat, dass er sicherlich auch unschuldige Menschen hat töten müssen, sonst wäre er nicht so weit aufgestiegen in seiner Firma, fehlt Hyeong-do zum Teil das sichtbar Befleckte. So Ji-sub ("Always", "Rough Cut") kann mit seiner von der Welt entrückten Art und dem Umstand, dass er niemals ein Wort zu viel verliert, aber durchaus an manchen Stellen das Ambivalente bzw. die Fehler, die sein Charakter in der Vergangenheit begangen hat, durchblitzen lassen. Anfangs fällt seine Person jedoch etwas zu flach aus, als dass wir uns mit ihm identifizieren könnten.

Der zum Teil beinahe meditativ wirkende Film, Hyeong-dos Suche nach mehr im Leben und seine aufkeimenden Zweifel über das, was er für seinen Gelderwerb tut, wird von sehr schönen Bildern getragen, die Regie-Debütant Lim Sang-yoon auf visueller Ebene ganz an die Spitze der koreanischen Regisseure katapultiert. Allerdings hätte er das Schreiben des Drehbuchs vielleicht jemand anderem überlassen sollen, denn leider wirkt gerade die eingebettete Liebesgeschichte etwas schlampig umgesetzt. Mi-yeon muss mindestens Mitte Dreißig sein. Wie wir erfahren, hat sie mit achtzehn ihren Sohn bekommen, der für einen Auftrag an Hyeong-dos Seite gearbeitet hat und ebenfalls um die achtzehn sein muss. Hyeong-do selbst, zumindest Darsteller So Ji-sub, ist gleichen Alters, doch seine jugendliche Frisur und Gesichtszüge lassen ihn wesentlich jünger aussehen. Das hätte der Liebesgeschichte mehr Farbe verleihen können, tatsächlich wirkt es nur merkwürdig.

A Company Man - Film Screenshot 13

Der Liebesgeschichte mangelt es an guten Momenten, sodass sie nebenher vor sich hin dümpelt. Anders verhält es sich, wenn es zur Action kommt. Diese ist sehr gut und modern choreographiert, bekommt durch schnelle Schnitte eine gute Dynamik und interessante Kameraeinstellungen geben noch etwas mehr Würze. Auch in anderen Szenen fällt in den innovativen Überblendungen und Kamerafahrten die technische Finesse des Films auf. An der Action kann man sich nicht satt sehen, zum Glück gibt es aber gegen Ende noch einen ordentlich langen Showdown. Trotz der Botschaft, die "A Company Man" verpackt, wird hier das Rad nicht neu erfunden, lediglich das Ende ist ungewöhnlich, dafür aber leider unglaubwürdig. Ein besser geschriebenes Drehbuch hätte Wunder wirken können, doch dank visueller Expertise und toller Action ist "A Company Man" dennoch völlig empfehlenswert.

(Autor: Manfred Selzer)
rating
Herzlichen Dank an Splendids Amazia Label für die freundliche Bereitstellung des Rezensionmaterials.


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