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4th Period Mystery - Filmposter
Original Title:
4-kyosi Chooriyeongyeok

South Korea 2009

Genre:
Thriller

Director:
Lee Sang-yong

Cast:
Yoo Seung-ho
Kang So-ra
Jo Sang-geun
Jeon Joon-hong
Jeong Seok-yong
Park Cheol-min
Kim Dong-beom
Lee Yeong-jin
Lee Chan-ho
Min Kyeong-jin


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4th Period Mystery

aka Detectives in 40 Minutes

Story: Han Jeong-hoon (Yoo Seung-ho) ist bei den Mädchen sowie bei seinen männlichen Mitschülern sehr beliebt. Nur mit Tae-gyu (Jo Sang-geun) versteht er sich nicht, sodass die beiden schließlich in einen Streit geraten. Deshalb sieht es für Jeong-hoon nicht gut aus, als er kurze Zeit darauf Tae-gyu tot und mit Blut überströmt im Klassenraum vorfindet. Der Junge ist absolut überfordert und weiß nicht, was er machen soll. Zum Glück betritt da gerade Da-jeong aka "Curtain" (Kang So-ra) das Klassenzimmer. Das schüchterne Mädchen, das sich sonst immer hinter ihren Haaren versteckt und gerne Kriminalromane liest, weiß genau was zu tun ist und macht sich daran zusammen mit Jeong-hoon vor Ende der 4. Unterrichtsstunde den wahren Täter ausfindig zu machen, da im Moment alles auf Jeong-hoon als Mörder hindeutet. Die Ermittlungen gehen recht gut voran, und das obwohl gerade eine Schulinspektion durchgeführt wird und die beiden Schüler vorsichtig sein müssen, nicht auf den Gängen erwischt zu werden. Ein Verdächtiger ist bald gefunden, doch tauchen immer wieder neue Hinweise auf, die den Fall in ein neues Licht rücken.

Kritik: Ein Film über ein paar Teenager, die versuchen einen Mord an ihrer Schule aufzuklären? Hört sich nach etwas an, das im Samstagnachmittagprogramm laufen könnte. Doch "4th Period Mystery" zeigt, dass Korea auch hier recht originell sein kann, denn der Film erweist sich als eine interessante Mischung aus Thriller und High School Drama, wobei letzteres nur dezent mit reinspielt. Es ist jedoch nicht zu bestreiten, dass der Film durch seine Atmosphäre, die zuweilen dicht und spannend, dann wiederum aber etwas leichtherziger und humorvoll sein kann, heraussticht. Die Mischung geht zwar nur bedingt auf und der Film hat mit einigen unausgearbeiteten Charakteren zu kämpfen, aber gerade die komprimierte Laufzeit des Films von etwas weniger als 90 Minuten sorgt dafür, dass man über einige Strecken gut unterhalten werden kann. Die Spannungssteigerung im Verlauf des Films ist dabei nur in geringem Maße erfolgreich, doch wenn es einmal zu etwas adrenalinhaltigeren Momenten kommt, dann funktionieren diese auch. "4th Period Mystery" ist kein großes Kino, aber unterhaltsam.

4th Period Mystery - Film Screenshot 11

Ein paar Probleme hat Regisseur Lee Sang-yong in seinem Debutwerk bei der Ausleuchtung seiner Charaktere. Das schüchterne Mädchen, das sich hinter seinen Haaren versteckt, ist ein Bild, welches ein wenig zu klischeebeladen wirkt, ihre Verwandlung wirkt etwas zu sehr forziert in Richtung "hässliches Entchen => schöner Schwan", was durch das etwas unnötige Ende noch einmal mehr betont wird, und darüber hinaus kann Jeong-hoon, gespielt von Jungstar Yoo Seung-ho ("The Way Home", "Heart is..."), niemals als die starke Nummer 1 an der Schule überzeugen, die er angeblich ist. Das heißt aber nicht, dass die beiden Charaktere nicht doch liebenswert seien. Mit der Zeit lernen wir mit ihnen mitzufiebern, aber es fehlt ihnen doch unzweifelhaft an Tiefe, was wirklich schade ist. Der Lehrerstab kann da zum Teil schon mehr bieten. Zwei mehr oder weniger bekannte Gesichter stechen besonders hervor, nämlich Jeong Seok-yong und Park Cheol-min, beide z.B. auch in der Serie "Beethoven Virus" zu sehen. Sie bereichern zusammen mit den anderen Lehrern den Film, können aber nicht über die Defizite hinwegtäuschen.

4th Period Mystery - Film Screenshot 12

Es ist umso verwunderlicher, dass die Charaktere nicht perfekt ausgearbeitet sind, als dass der Film eigentlich das erste Drittel dazu verwendet diese vorzustellen. Dabei scheint jeder irgendetwas zu verheimlichen, besonders die Lehrer benehmen sich merkwürdig. Andererseits mag das auch nur daran liegen, dass Lehrer nun einmal in den meisten Fällen... merkwürdig sind! "4th Mystery Period" versucht uns also, nachdem die beiden Schüler mit dem Mordopfer konfrontiert wurden, an der Nase herumzuführen und so wird es keine Überraschung sein, dass der erste Verdächtige vielleicht doch etwas zu leicht gefunden ist, und dementsprechend noch der eine oder andere Twist auf den Zuschauer wartet. Ein paar kleinere Hinweise sind dankenswerterweise über den Film verstreut, der aufmerksame Zuschauer wird jedoch keine Probleme haben sofort die richtigen Schlüsse zu ziehen, weshalb einige längere Erklärungen, meist in Form von Rückblenden, ziemlich unnötig erscheinen. Frustrierend ist außerdem, dass man über das Motiv des eigentlichen Täters als Publikum gar nichts wissen kann, und somit das aktive Ratespiel nur zum Scheitern verurteilt sein kann.

Da-jeong ist sofort in ihrem Element als sie den Toten findet. Sie hat sich schon immer für Detektivgeschichten interessiert und so ist der Mord für sie die gefundene Abwechslung zum Schulalltag. Eigentlich hat sie schon immer auf so etwas wie einen toten Schüler gehofft, wie die anfängliche Episode mit einem anderen Jungen, der vergiftet worden zu sein scheint, hinweist. Sofort ist sie mit ihrem Fotoapparat zur Stelle und nimmt Beweisfotos auf. Dass Da-jeong hinter ihrem Haarvorhang eigentlich ein äußerst hübsches Mädchen ist, ist ein billiger Trick, der zum Romantikfaktor des Films beitragen soll. Dieser hält sich bis zum Ende allerdings angenehm im Hintergrund. "Detectives in 40 Minutes", so der Alternativtitel, spricht aber keineswegs nur das Teenie-Publikum an. Die zum Teil recht spannende Jagd nach dem Mörder mutet keineswegs wie ein Spiel an und wird vor allem Erwachsene mitnehmen können. Besonders die recht blutige Mordszene beweist, dass der Film ein eher erwachsenes Publikum ansprechen will.

4th Period Mystery - Film Screenshot 13

Regisseur Lee Sang-yong hat zuvor schon bei "My Dear Enemy" sowie "The Houseguest and my Mother" als Assistant Director mitgewirkt und stellt in seinem Debut einen Film mit seinen ganz persönlichen Eigenheiten auf die Beine. Das Tempo ist die meiste Zeit recht flott, die beiden Schüler müssen über die Schulflure von einem Hinweis zum nächsten hetzen, und Lee weiß, wie er den Schauplatz der Schule am besten für seine Story nutzen kann. Einige wacklige Kameraaufnahmen bei den diversen Verfolgungsjagden treiben noch einmal ordentlich die Spannung nach oben und auch der Soundtrack trägt seinen Teil dazu bei. Schlussendlich hätte das Drehbuch mitsamt den Charakterzeichnungen etwas ausgefeilter ausfallen dürfen, doch weiß der Film dank seiner knappen Laufzeit und dem Umstand, dass er deswegen jede Minute sinnvoll zu nutzen weiß, gute Spannung aufzubauen. "4th Period Mystery" ist deswegen mit seinen speziellen Ecken und Kanten eine willkommene Abwechslung zu sonstigen Thrillern, auch wenn es dem Film ein wenig an Feinschliff mangelt.

(Autor: Manfred Selzer)
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